Kapitel 18

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Jayson Pov

"Es tut mir Leid, dass ich euch bei eurem Date gestört habe", entschuldigt sich die Frau, die gerade ihren verdammt heißen Kaffee über meinen Kopf geschüttet hat. Sofort merke ich wie ich rot anlaufe. "Also... ähm... Sie verstehen das falsch... also... äh... wir waren... wir sind... nicht... zu-... nein... also... nicht auf einem... ähm...", erkläre ich die Situation. Doch leider klingt es nicht so wie ich wollte.  Eher so wie eine hin gestotterte Entschuldigung. Ich gucke zu Nane um ihr zu signalisieren, dass sie auch was dazu beitragen soll. Doch anstatt einer Nane, die sich prächtig amüsiert- so wie ich es eigentlich erwartet hätte (okay, ich meine bei DER Erklärung)- sehe ich wie sie dort sitzt: angespannt und kreidebleich. Schnell beuge ich mich zu ihr und frage panisch: "Nane? Ist alles in Ordnung? Du bist so bleich!" Doch sie starrt weiterhin die Frau an und macht den Eindruck, als hätte sie mich gar nicht gehört. "Mom?", fragt sie völlig aufgelöst. Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.

Nane Pov

Sie sieht mich so merkwürdig an,als hätte ich was im Gesicht. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Sie war zwei Jahre tot und jetzt lebt sie wieder? Jetzt steht sie vor mir? Denk' doch mal logisch! Würde das überhaupt gehen?, erinnere ich mich. Nein. Es würde nicht gehen, weil ich auf ihrer Beerdigung war. Ich merke etwas nasses auf meiner Wange. Weine ich etwa? Ich fühle mich so taub. Ich blende alle Geräusche aus und sehe wie sich der Gesichtsausdruck von Mom... nein... von dieser Frau verändert: von merkwürdig zu einem Lächeln, von einem Lächeln zu einem genervten Blick. Langsam kommen die Geräusche zurück und ich höre Jay meinen Namen sagen. Ich gebe einen zustimmenden Ton von mir, um ihm zu zeigen das ich ihn höre. Zwar nicht deutlich, aber ich höre und verstehe ihn. "Nane, dein Handy" , antwortet er auf meinen zustimmen Ton hin. Jetzt höre ich es auch. Alles wird klarer. "Sorry", sage ich, bevor ich es in die Hand nehme. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und atme noch mal tief ein und aus, bevor ich ran gehe. "Grays & Mays, Nane Gray am Apperat", spreche ich in meiner Geschäftsstimme in den Hörer. "Hallo, Miss Gray. Ich bin's: Jaysons Vater. Mister..." - "Lorring", beendeich den Satz. Ich ernte einen verdatterten Ausdruck von Jay und der Frau. "Worum geht es, Mister Lorring?", frage ich höflich. "Ich will mit deinem Vater verhandeln", antwortet er. "Er ist momentan abwesend. Worüber wollen Sie verhandeln? Ich werde es meinem Vater ausrichten, sobald er wieder da ist", sage ich sachlich. "Über dich", antwortet Mr. Lorring ernst. Ich lasse das Handy fallen. Über mich?

Von Mobbing und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt