Kapitel 17

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Kyle fasst sich als erster. "Warte mal. Rattennest?", fragt er immer noch sehr ungläubig. Langsam aber sicher erwachen die anderen auch aus ihrer Starre. "Was ist Kyle? Kann ich was für dich tun?", frage ich zuckersüß. Dadurch entsteht eine peinliche Stille, die zum Glück durch Jaysons Stimme durchbrochen wird:" Ähm, wir wollten eine Runde Basketball spielen. Hast du vielleicht Lust... äh, uns zuzugucken?" Ich kichere ein bisschen, wegen seiner nervösen Art und antworte:"Gerne doch." Langsam setzen sich die Jungs in Bewegung und gehen Richtung Basketballfeld. Jay hält sich mit mir am Ende der Reihe auf. "Was machst du hier?", zischt er. "Ich genieße meinen freien Tag", lächle ich leise zurück.  Als wir ankommen setze ich mich auf eine Bank, die am Spielfeldrand steht. Ich beobachte das Spiel und merke wie gut Jayson eigentlich spielt. Er hat ein weißes T-Shirt an. Kurz bevor er zum Sprung ansetzt und den Ball hält, sieht man seine unglaublich attraktiven Armmuskeln. Was mache ich hier eigentlich? Ich wollte ihn doch vergessen! Ich muss ihn doch vergessen. Mit einem Seufzer stehe ich auf und will gehen. Doch plötzlich höre ich jemanden aufschreien. Ein kurzer Ton. Ich drehe mich um und sehe Jay wie er auf dem Boden liegt. Seine Freunde um ihn herum. Als ich ihre hilflosen Blicke bemerke, laufe ich zu Jay. Er ist zum Glück nur leicht verletzt. Als er sich aufsetzt sehe ich, dass er nur eine blutige Nase und aufgeschürfte Knie hat. "Du Idiot!", brüllt er einen der Jungs an. Von irgendwem kommt ein leises "Sorry". Kyle bietet ihm seine Hand an, die Jay gleich ergreift. "Du solltest dich erstmal setzen, Kumpel!", lacht er fröhlich. Er ist ein ziemlich guter Schauspieler, das muss man ihm lassen. Mit dem Handrücken vor der Nase trottet Jayson auf die Bank zu und setzt sich. Ich geselle mich dazu. "Lass mich mal sehen", sage ich zu ihm. Die anderen haben schon angefangen weiter zu spielen. "Lass mich in Ruhe!", sagt er giftig. Leise stand ich auf und gehe weg. Vom Spielfeld aus höre ich die anderen jubeln und "Jetzt ist sie endlich weg!" rufen. Langsam kommen mir schon wieder die Tränen hoch. Sei tapfer und geh weiter.

Ein bisschen später bin ich aus dem Park raus und irre in der Stadt umher. Nach fünf Minuten habe ich endlich das Geschäft gefunden, welches ich gesucht habe: eine Apotheke. Dort kaufe ich Pflaster für Jays Knie und seine Nase, welche wirklich schlimm aussah. Da mir eine schwere Zeit bevorsteht, nehme ich noch Antidepressiva mit. Als reine Vorsichtsmaßnahme. Als ich die Tüte entgegen nehme, erinnere ich mich schmerzlich an meine Grundschulzeit. In der 3. oder 4. Klasse war ich mal für ein halbes Jahr depressiv. Um ehrlich zu sein: Jetzt komme ich auch nur ohne Antidepressiva über die Runden, indem ich mir einrede, dass ich nicht depressiv bin. Doch einen weiteren Tiefschlag meines Lebens würde ich nicht verkraften können. Aber leider stehe ich genau davor. Mit einem leisen Seufzer mache ich mich auf den Weg zum Park. Eigentlich dumm von mir. Aber ich mache ja andauernd dumme Sachen, die ich nicht tun sollte.

Im Park angekommen, gehe ich den Weg weiter bis zum Basketballfeld, welches nun leer steht. Auf der Bank daneben sitzt jemand. Ich gehe also näher ran und merke, dass es Jay ist. Als er mich bemerkt, fragt er mich patzig:" Was willst du?" Stumm setze ich mich zu ihm und nehme die Pflaster raus. "Hier", sage ich und gebe ihm die Packung. Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich, wie er  etwas rot und seine Augen groß werden. "D...danke", stottert er und nimmt die Pflaster an sich. Ich gucke ihn an und muss kichern, wie ich ihn so sehe. Er versucht auf die umständlichste Art und Weise eines der Pflaster auf seine Nase zu kleben. Er hört mein kichern und sagt empört:"Was lachst du hier so rum?" Ich beuge mich zu ihm, nehme ein Pflaster aus der Packung und lege es ihm sorgfältig an die Nase. "D...danke", stottert er wieder. "Gerne!", lächle ich ihn an. Ich lehne mich wieder zurück, da Jay schon quasi glüht. Obwohl es nicht so heiß ist. Ich beobachte die Wolken, welche nun Formen bilden. Hier ein Hase, dort ein Herz. Doch die Wolken werden immer wieder auseinander gerissen und bilden neue Gegenstände oder Tiere. Aus dem Hasen und dem Herze wird ein Schildkröte. Plötzlich höre ich einen kleinen Schrei von einer Frau. Ich blicke neben mich und sehe eine relativ große Frau mit braunen Haaren, die sie zusammen gesteckt hat. Sie trägt ein Kostüm. "Ist alles in Ordnung?", fragt sie Jay. Jetzt erst sehe ich, dass sie ihren ganzen Kaffee über Jays Kopf geschüttet hat. "J-ja", antwortet er mit leicht genervtem Unterton. "Es tut mir leid. Ich bin so tollpatschig", sagt sie peinlich berührt. Jetzt stellt sie sich vor uns. "Es tut mir leid euch bei eurem Date gestört habe", wendet sie sich an uns. Jetzt sehe ich ihr Gesicht und bekomme einen Schock. Während Jayson gerade versucht der Frau gerade zu erklären, dass wir nicht auf ein Date gehen, bemerkt er meine Haltung. "Nane? Ist alles in Ordnung? Du bist so bleich!", fragt er mich. Ich starre nur geschockt die Frau an, die jetzt auch mich besorgt ansieht. "Mom?", frage ich.

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Dam dam daaam! HeyLeute! Tut mir leid, dass ich so lange nicht geschrieben habe. Danke für die 423 Leser. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Lasst wie immer ein Kommentar mit konstruktiver Kritik und/ oder einen Vote da. Mich würde es jedenfalls freuen ^^.

Eure Metalkitten :3

Von Mobbing und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt