IV

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P.o.V. Evelyn:

Nachdem Isabella und Morgan gegangen waren machten mein neuer kleiner Bruder und ich uns Popcorn und dazu eine schöne heiße Schokolade mit ganz viel Sahne. Der kleine würde heute noch einem Zuckerschock erliegen wenn er weiter so viel von dem Popcorn aß wie er naschte. „Okay, welchen Film schauen wir uns denn an?" fragte ich ihn und er lief auf das Regal zu wo auch Filme drin waren. „Den hier." rief er und hielt mir eine Hülle hin. „Findet Dorie, ich dachte es heißt Findet Nemo." gab echt davon eine Fortsetzung. Schulterzuckend steckte ich den Film ein und kuschelte mich mit Gabriel auf das Sofa. Den ganzen Film über mussten wir lachen und er zeigte mir am Ende wie man einen Wal nachmachte. An schlafen war für ihn nicht zu denken aber ich war sehr müde und wollte am liebsten in mein Bett fallen. „Ich gehe nur schlafen wenn ich mit in dein Bett darf." er handelte schon die ganze Zeit, angefangen hat es damit das ich in seinem Bett mit ihm schlafen soll. Problem dabei war, dass es viel kleiner war als meines. Dann wollte er Schokoladenkekse und eine volle Badewanne in denen er Findet Dorie nachspielen konnte. Bei beidem sagte ich nein und nun ergab ich mich und hob ihn hoch, seine Augen vielen schon immer wieder zu aber er blieb tapfer wach. In meinem Bett erzählte ich ihm noch eine Gute Nacht Geschichte und dann schlief er endlich ein. Die Uhr zeigte bereits zehn Uhr, zu spät für den kleinen Mann aber Morgen konnten wir ja beide ausschlafen. Ich kuschelte mich in die Decke und schlief auch schnell ein, die Nacht sollte aber nicht so schön werden wie ich dachte. Mitten in der Nacht wachte ich auf, mir war schrecklich heiß und ich strampelte mich aus der Decke und wollte aufstehen aber ein scharfer Schmerz ließ mich zurück in mein Bett fallen. Ich schrie einmal laut auf was Gabriel weckte der mich mit großen müden Augen ansah. Gerade wollte ich ihn beruhigen als der Schmerz wieder losging. Mein ganzer Körper fing an zu schmerzen. „Evelyn, soll ich Mama und Papa holen?" fragte er nun endlich und ich versuchte ein Nein hervor zu bringen aber ich krampfte nur wieder zusammen. Gabriel sprang aus dem Bett und lief schnell aus dem Zimmer, unten hörte ich die Tür zuknallen, dabei war es tief in der Nacht und die zwei sollten eigentlich daheim sein. Wieder durchschüttelte mich eine Schmerzwelle und ich schrie laut auf. Keine Ohnmacht wollte mich holen, die Schmerzen wurden nur immer schlimmer.

P.o.V. Morgan:

Es war schon ein Uhr durch und eigentlich wollten wir gerne nach Hause, wer weiß wie Gabriel Evelyn auf trapp hält. George und die anderen Erwachsenen aus seinem engeren Kreis redeten immer noch über die Rogues die sich hier in den Wäldern rumtrieben. „Halt kleiner, du kannst da nicht rein." hörten wir eine dumpfe Stimme vor der Tür als auch schon mein Sohn rein gestürmt kam. Isabella sprang auf und nahm den schwer atmenden Jungen auf den Arm. „Evy... Sie hat ganz starke Schmerzen... Sie weint." sagte er und fing selber an zu weinen, ich sprang derweil auf und lief aus dem Raum und direkt in Richtung meines Hauses. Durch mein gutes Gehör hörte ich schon von weiten die Schreie die einem am ganzen Körper Gänsehaut bereiteten. Vor unserem Haus standen schon viele von den Frauen und Männern des Rudels die nicht bei den Versammlungen teilnahmen. „Keiner ist rein gegangen aber diese Schreie waren sehr laut. Ist das ihre Tochter Beta?" sprach mich eine ältere Frau an und ich nickte und lief weiter in das Haus. Die Schreie kamen aus ihrem Zimmer und kurz bevor ich rein kam hörte es auf und ein winseln war zu hören. Könnte es wirklich sein, aber wir haben weder Vollmond noch zeigte sie irgendein Anzeichen dafür das sie sich verwandeln würde. Nachdem ich die Tür aufgemacht hatte bestätigte sich allerdings meine Vermutung und ich schaute zu meiner Tochter die nun als Wolf vor mir lag und sich immer noch unter Schmerzen zu winden schien. Isabella kam hinter mir hervor und setzte Gabriel ab der direkt auf seine große Schwester zu rannte. Er wollte sie anfassen aber sie zuckte dabei zusammen. „Komm her Gabriel." befahl Isabella ihm dieses Mal nicht so warmherzig. Ich hingegen machte langsam einen Schritt nach dem anderen auf sie zu. „Hol den Rudelarzt Isabella." hauchte ich eher und sie verschwand und schloss die Tür hinter sich. „Sht Evelyn, alles ist gut. Hörst du, ich bin es Morgan. Keiner wird dir etwas antun, alles ist gut." irgendwie musste ich sie beruhigen denn ich glaubte das sie eher vor Angst als vor Schmerz zitterte. Es war verständlich, sie wusste nichts von dieser Welt und musste nun vollkommen verängstigt von all dem sein. Immer weiter ging ich auf sie zu und legte eine Hand auf ihren Kopf der direkt heftig wegzuckte. Mir brach es fast das Herz meine Tochter so leiden zu sehen, sie musste es sich schon immer in sich gehabt haben und es wurde wahrscheinlich durch die ganzen Werwölfe die hier leben ausgelöst. Eigentlich verwandeln sie sich schon mit zehn Jahren sie war aber nicht in einem Rudel aufgewachsen sondern unter ganz normalen Menschen. Das hat es eventuell verzögert. „Was kann ich für Sie tun?" fragte er Arzt als er rein kam, hinter ihm kam mein bester Freund George rein, fast sofort verspannte sich Evelyn und sie versuchte irgendwie von dem Bett zu kommen auf dem sie lag. Ihr Körper zeigte deutlich das sie Angst vor George hatte, ein ganz normaler Vorgang, sie war nicht in seinem Rudel. Gerade als sie drohte runter zu fallen wollte ich sie halten aber da fiel sie schon runter und winselte wieder auf. Evelyn hatte ihren Körper noch nicht im Griff und kam mit der ganzen Situation nicht klar. Sie rutschte in die hinterste Ecke des Zimmers und ich schaute sie mitleidig an. „Morgan komm mit raus dann kann William ihr helfen." George nahm mich am Arm und zog mich aus dem Raum. Unten warteten Isabella mit einem schlafenden Gabriel, Georges Frau Tara mit ihrer Tochter Nele und Aiden der angespannt wirkte. Evelyn war seine Mate und es musste ihm genauso weh tun ihre Schreie gehört zu haben wie ich. „Sie ist also ein Werwolf?" fragte Aiden nach und ich nickte, „wir wussten es nicht." beteuerte ich sofort da er mich böse anschaute. Er dachte wahrscheinlich ich wollte sie vor ihm verstecken. „Wir müssen jetzt vorerst abwarten. Sie muss sich zurück verwandeln dann muss sie sich ausruhen." erklärte George und ich war froh das er hier war. Stundenlang saßen wir hier stumm im Wohnzimmer und warteten das William wieder kam und uns sagte wie es ihr geht. Als die erlösenden Schritte von der Treppe zu hören waren sprang ich direkt auf. Der Rudelarzt wirkte allerdings nicht so erfreut. „Sie verwandelt sich nicht zurück, irgendwas sträubt sich in ihr. Sie ist zu abgelenkt um sich auf die Verwandlung zu konzentrieren. Ich würde raten das der Alpha es ihr befiehlt dann kann sie sich nicht wehren und es wäre leichter für sie als die nächsten Tage so zu sein bis sie die Kräfte verlassen." klärte er alle Anwesenden auf, George wartete auf mein Zustimmen und ich gab irgendwann nach. Was sollte ich auch anderes machen, alles andere wäre eine Tortur für sie, das gleich wird auch nicht schön für sie und wird ihr ein weiteres Mal Schmerzen bereiten, aber es war notwendig. Alleine ging George nach oben und schloss die Tür, damit ging das Warten von vorne los. William blieb noch bei uns er musste danach schauen ob sie sich irgendwie verletzt hatte bei all dem.

Heal my Heart AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt