IX

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P.o.V. Aiden

„Aiden du tigerst hier rum wie ein Tier in seinem Käfig. Sie ist doch jetzt im Rudel also mach dir weniger Sorgen." Mikael war schon genervt weil ich hier meine Runden durch das Zimmer lief. „Ja und ich weiß das sie nicht hier sein will, sie möchte zurück nach London sobald sie 21 ist. Wie soll ich das denn finden?" meckerte ich ihn an und ein knurren verließ meinen Hals. „Man beruhig dich, so kommst du auch nicht weit. Bisher warst du ja nicht sonderlich gut zu ihr. Überleg doch mal, du hast sie ignoriert, böse angeguckt und auch schon total verschreckt als du grundlos, ohne ihres Wissens über Werwölfe, vor ihr auftauchst und auch noch einen Streit mit ihrem VATER anfängst. Muss ich noch mehr sagen?" eigentlich hatte er in allen Dingen Recht aber das sollte er nicht merken. „Sie ist meine Mate, nur warum spürt sie das nicht. Das muss doch alles einen Grund haben. Mikael jetzt hilf mir mal." ich war auf 180 und wollte am liebsten direkt in ihr Zimmer gehen, ihr alles beichten und sie dann endlich markieren. „Sie schläft also schlag dir jeden dummen Gedanken aus dem Kopf. Du solltest jetzt auch schlafen gehen denn ich bin auch müde und möchte jetzt ins Bett." damit verabschiedete er sich und verließ einfach so mein Zimmer, wie schlecht konnte man als bester Freund denn sein. Mein Bett kam mir verlockend vor und ich schmiss mich samt meiner Kleidung da rein. Vielleicht hat Mikael recht und ich muss nur ein wenig schlafen.

P.o.V. Evelyn

Heute Morgen wurde ich von dem zwitschern der Vögel geweckt da wohl irgendjemand vergessen hat das Fenster zu schließen. Etwas genervt schwang ich meine Beine aus dem Bett und hielt mir die Hand an den Kopf. Die Verletzungen schienen geheilt zu sein aber mein Kopf fühlte sich an, als würde jemand mit einem Presslufthammer darin rum werkeln. Kannst du denen mal sagen sie sollen leiser sein? fragte mich Mira und ich musste ein wenig lächeln, sie nervten die Vögel wohl auch. „Ich habe Hunger." murmelte ich und stand auf um mich auf den Weg zur Küche zu machen. Unten war es komplett ruhig, keiner schien hier zu sein oder draußen oder sonst irgendwo. „Wie früh ist es denn bitte?" mein Blick streifte durch das Wohnzimmer und suchte nach einer Uhr, als ich dann allerdings sah wie früh es war vielen mir die Augen fast aus dem Kopf. Wieso stehen wir schon um kurz nach fünf im Wohnzimmer und haben Hunger. Wir sind doch beide Langschläfer, ein knurren entfuhr meinem Margen und ich begab mich in die Küche auf der Suche nach was essbarem. Einen Schrank nach dem anderen durchstöberte ich fand aber nichts was mich jetzt animierte zuzugreifen. „Was machst du denn schon so früh hier unten?" erschrocken drehte ich mich zu Tara um die mich leicht anlächelte. Sie war bereits fertig angezogen und band sich ihre braunen Haare zusammen, bei genauerem betrachten fiel mir auf das Aiden keine Ähnlichkeit mit ihr hatte. Er hatte wundervolle wuschelige schwarze Haare und sturmgraue Augen und sie hatte rotbraune Haare und genauso braune Augen. Ihre kleine Tochter sah ihr dafür umso ähnlicher. Mir viel wieder ein das sie mich was gefragt hatte, „ich konnte nicht mehr schlafen und habe Hunger bekommen da wollte ich mal schauen was es hier gibt. Das war unhöflich ich weiß Entschuldigung." ich entschuldigte mich da ich ja in ihrer Küche rumgeschnüffelt hatte. Tara musste lachen und trat dann vollkommen in die Küche ein um sich zu mir an die Theke zu gesellen. „Wie wäre es wenn du mir hilfst Frühstück für alle zu machen und dann Frühstücken wir alle gemeinsam. Kannst du solange noch warten?" daraufhin nickte ich nur und sie schob sich an mir vorbei und öffnete den Kühlschrank. „Machst du das Rührei und den Speck und ich mache schon mal alles andere." sie reichte mir die Eier und den Speck und ich legte alles etwas unhandlich auf die Ablage neben dem Herd und suchte mir raus was ich dafür brauchen würde. Tara fing an ein paar Wurst- und Käseplatten herzurichten und schnitt das Brot auf. „Ich muss schnell noch ein paar Brötchen holen gehen, das dauert keine fünf Minuten." mit den Worten verschwand sie aus dem Raum und ich stand alleine hier. Schulterzuckend widmete ich mich wieder meiner Arbeit und deckte den Tisch für acht Personen. Im Kühlschrank fand ich auch frischen Orangensaft den ich in eine Glaskaraffe füllte, daneben kam noch Milch, eine Kanne Kakao für die kleinen und eine Kanne Kaffee für die großen. Ich machte mir extra einen Früchtetee und machte es mir bereits am Tisch gemütlich. Tara war länger weg als gedacht also stellte ich das Rührei und den Speck nochmal warm und lief nach oben um die anderen zu wecken. Unten hörte ich die Tür auf und wieder zu gehen, ich hatte bereits gemerkt das ich besser hören und auch riechen konnte aber es war immer wieder komisch. Der Geruch von frischen Brötchen flog durch jeden Raum und ich sog ihn einmal tief ein. Tief ein und ausatmend öffnete ich die erste Tür hinter der Gabriel und die kleine Nele schliefen. Leise schlich ich auf die beiden zu und weckte erst Gabriel der mich mit leuchtenden Augen anblickte. „Du bist wieder da!" rief er erfreut aus und schmiss sich mir um den Hals, durch das Geschrei von Gabriel wachte auch Nele auf. Sie rieb sich leicht verschlafen die Augen und guckte verwirrt zu uns rüber und schmiss sich dann auf mich. Mit ihr hatte ich eigentlich noch nicht richtig zu tun außer bei den Vorbereitungen gestern. „Es gibt Frühstück geht euch die Hände waschen und dann ab an den Tisch." ich versuchte ernst und auch leicht streng zu wirken aber sie lachten nur und salutierten einmal vor mir um dann weg zu rennen. Seufzend lief ich zum nächsten Raum, es war das Zimmer von Isabella und Morgan. „Aufstehen es gibt Frühstück und wagt es euch nicht aufzustehen ich habe mir viel Mühe gegeben." mit den Worten und dem öffnen des Fensters verließ ich den Raum wieder und lief weiter. Ich lief ein Stockwerk höher und schaute in das Zimmer von George aus dem ich das Wasser laufen hörte, also duschte er wohl. Es fehlte nur noch Aiden und dann könnte ich endlich etwas essen. Vorsichtig klopfte ich an die Tür, als keiner reagierte öffnete ich sie leicht und sah das er in seinem Bett lag und leise schnarchte. Ich sprach mir Mut zu und lief dann mit schnellen Schritten zu seinem Fenster und öffnete die Vorhänge. Neben mir regte sich was und entschlossen öffnete ich noch das Fenster. „Na los Aiden, aufstehen es gibt Frühstück und weil ich das gemacht habe musst du einfach kommen und darfst nicht weiterschlafen. Ich habe mir echt viel Mühe gegeben. Wenn du immer so lange schläfst verschläfst du ja den ganzen schönen Tag." ich redete immer weiter da ich ein wenig nervös war und nicht wusste was ich reden sollte. „Ist ja gut ich komme aber du musst raus gehen oder willst du mir beim umziehen zuschauen?" fragte er mit einer mehr als verschlafenen rauen Stimme. Eine Gänsehaut schlich sich über meine Haut. „Ähm, wir sehen uns unten." schnell verschwand ich aus dem Raum und lief nach unten wo alle bis auf George und Aiden bereits saßen und sich unterhielten. „Aiden kommt gleich." war das einzige was ich raus brachte bevor ich mich an meinen Platz setzte. „Und George?" fragte Tara mich und ich überlegte, „Achja, er war wohl unter der Dusche dann wollte ich nicht einfach rein gehen und Bescheid sagen." antwortete ich und sie stand von ihrem Platz auf um wohl ihren Mann zu holen. Nachdem Tara aus dem Raum verschwunden war, kam Aiden rein und setzte sich mir gegenüber, er wirkte komischerweise total glücklich und lächelte vor sich hin. Kurze Zeit später kamen Tara und George gemeinsam Hand in Hand rein spaziert. „Lasst uns essen." meinte George so nebenbei und jeder nahm sich etwas von dem gedeckten Tisch. „Die mit dem meisten Hunger hat sich noch nichts genommen." merkte Tara grinsend an und ich schnappte mir schnell ein Brötchen. Rührei und Speck landeten ebenfalls auf meinem Teller und ich trank meinen Tee aus. „Gibt es gleich Geschenke?" fragte Gabriel ungeduldig und stocherte in seinem Rührei rum. „Geschenke gibt es wenn alle ausreichend gefrühstückt haben." meinte Tara streng und er und Nele schaufelten sich ihr Essen rein woraufhin alle lachen mussten. Auch ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. „Bist du eigentlich wieder gesund Evy?" fragte Gabriel mit halb vollem Mund, „natürlich mach dir doch keine Sorgen. Alles bestens." antwortete ich und erwähnte meine Kopfschmerzen extra nicht. Sie würden sich alle Sorgen machen und mich zu diesem komischen Arzt schleppen. „Dann kannst du ja nachher mit in den Wald." rief er erfreut und auch Nele scheint es zu freuen nur ich war wieder etwas skeptisch, wer weiß was die im Wald wollen. „Das wäre wohl noch nicht so gut, erst muss sie von dem Rudelarzt untersucht werden. William schaut nachher nach ihr und sagt dann ob sie schon mit uns mit kann." meinte George streng und die Kinder senkten schnell ihren Blick und entschuldigten sich leise. Die restliche Zeit verlief schnell und die Kinder wollten ihre Geschenke haben. Aufgeregt liefen sie in das Wohnzimmer zu dem großen Weihnachtsbaum, mir war nicht aufgefallen das er geschmückt wurde und auch Geschenke unter ihm lagen. Heute Morgen war ich wohl einfach zu müde um es zu merken. „Also Kinder wollt ihr nicht die Geschenke verteilen die der Weihnachtsmann gebracht hat?" fragte Tara fürsorglich und die Kinder strahlten sie an. Beide liefen sie auf die Geschenke zu und schauten auf das erste drauf. Ich rechnete eigentlich mit keinem Geschenk weswegen ich das Schneetreiben draußen beobachtete. Dem ganzen treiben hier drinnen schenkte ich eigentlich keine Bedeutung mehr bis mich eine kleine Hand berührte. Nele schaute mich an und reichte mir ein kleines Päckchen. „Ist das für mich?" fragte ich vorsichtshalber nach. „Natürlich, der Weihnachtsmann vergisst dich doch nicht." wieder hielt sie mir das Päckchen hin und dieses Mal nahm ich es sogar an. „Dankeschön," sie lief lachend zurück zu dem Baum. Gespannt sah ich auf das Geschenk in meiner Hand und öffnete es dann vorsichtig und was sich darunter verbarg ließ auch meine Augen kindlich aufleuchten. Es war eine Kette, um genauer zu sein die Kette meiner Mutter. Ich hatte sie ewig nicht mehr gesehen, dabei lag ein Brief der eindeutig in der geschwungenen Schrift meiner Mutter geschrieben war. „Woher hast du den?" meine Stimme war heißer und mein Blick suchte den von Morgan. „Deine Mutter hat ihn mir eine Woche vor ihrem Tod geschickt und hat auch mir alles erklärt. Dort drin steht alles was du wissen wolltest." sagte er und ich schaute wieder auf den Brief. Warum hatte sie ihn nicht einfach direkt mir gegeben. Ich bin ihre Tochter und Morgan hat sie verlassen, warum also schickt sie diesen Brief an meinen Vater. Sie wollte doch immer für mich da sein und mir in allen Lebenslagen beistehen, sie wollte sehen wie ich groß werde und jemanden kennenlerne und dann ihre Enkelkinder in den Arm schließen wie jede Mutter es von ihrer Tochter möchte. Warum also hat sie mir diesen verdammten Brief nie gegeben. Tränen stiegen mir in die Augen und der Brief bekam einen Tropfen ab. Ich bemerkte wie sich jemand neben mich setzte und einen Arm um mich legte. Dieser Arm schenkte mir momentan so viel Trost und ich schmiegte mich in diesen Arm und ließ es einfach alles auf mich wirken. Ich konnte und wollte diesen Brief noch nicht lesen, ich wollte nur eine Erklärung auf alles und nicht wieder Enttäuschung weil weiterhin alles vor mir verborgen bleibt und ich kenne meine Mutter, sie würde Ausreden suchen um mich nicht zu besorgen. Tränen liefen nun unaufhörlich über meine Wangen und ich umarmte die Person links von mir und bemerkte die warme muskulöse Brust an meinem Kopf. „Alles wird gut Evelyn, beruhig dich ein wenig." flüsterte Aiden und ich bemerkte das er null Ahnung hatte wie man mit dieser Situation umzugehen hat. Ich wischte mir die Tränen weg und sah in die großen Augen von Nele die genau vor mir hockte. „Ist wieder alles gut?" fragte sie und setzte sich ungefragt auf meinen Schoß. „Ja natürlich es ist alles gut." antwortete ich und umarmte sie. Dann sah ich zu Aiden der sich verlegen am Hinterkopf kratzte. „Danke." flüsterte ich ihm zu und lächelte was er erwiderte.

Heal my Heart AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt