XXIII

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"Hallo Evelyn" begrüßte mich Allisons Mutter. Neben ihr saß ihr Mann nur von Ali war keine Spur. "Mrs. Dwyer, Mr. Dwyer. Was machen Sie denn hier?" fragte ich überrascht jedoch umarmte ich sie trotz alle. Es freute mich sie zu sehen aber es war schön, die beiden Personen, die meine schlimmsten Jahre erlebt haben, wieder zu sehen. "Ali hat uns von der Werwolf Sache erzählt und meinte, dass sie sich Sorgen um dich mache. Deswegen haben wir uns eine Woche Urlaub genommen damit du wenigstens etwas gewohnte Familie an deinem Geburtstag um dich hast. Ali sitzt über ihren Laptop im Klassenraum und wird erst nach dem Abendessen zu dir kommen. Wir wollten allerdings mit dir reden bevor du ins Bett gehst." erklärte mir Alis Mutter mit einem so liebevollen Lächeln, dass mir warm ums Herz wurde. "Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich freue, euch hier zu sehen. Danke auch dafür, dass Ali in der Schulzeit hier sein kann. Ich habe euch so sehr vermisst." sagte ich mit Tränen in den Augen. "Wir durften schon deinen Vater kennen lernen. Wir haben mit ihm geredet bis du kamst. Hattest du einen schönen Spaziergang?" fragte Mr. Dwyer mich mit prüfenden Blick. "Ja, jetzt ist es etwas kalt aber hier ist es ja warm. Wollt ihr einen Tee?" fragte ich voller Gastfreundlichkeit. "Sehr gerne, zeig uns doch die Küche dann können wir auch reden. Dein Vater wollte noch etwas mit eurem Alpha klären." meinte Maria Dwyer mit einem prüfenden Blick zu meinem Vater. Irritiert, dass sie so viel wussten über Werwölfe und den Alpha, begleitete ich sie in die Küche. 

"Ihr wirkt nicht überrascht, dass es Werwölfe gibt." stellte ich fest während das Wasser kochte. Das Paar tauschte Blicke aus und drehte sich zu mir um. "Weißt du, wie wir deine Mutter kennen lernten?" wechselte Samuel Dwyer das Thema und obwohl ich über den Themenwechsel leicht sauer war, schüttelte ich trotzdem den Kopf. "Es war kurz vor deiner Geburt. Ihr ging es damals schon nicht gut und sie wandte sich an unseren Zirkel und bat um Zuflucht und Hilfe. Die Trennung von ihrem Mate schmerzte ihr und sie sorgte sich um dich. Du warst ein schwaches Baby da deine Mutter sich nicht um sich und dich gekümmert hatte, während sie schwanger war." begann Maria mit einem traurigen Blick. Der Wasserkoch war fertig mit dem erhitzen des Wassers und Dampf benebelte die Fenster als ich das Wasser in die Tassen gab und jedem eine reichte. "Sie war damals schon krank? Von was für einem Zirkel redet ihr?" fragte ich direkt. In meinem Kopf schwirrten gerade viele Fragen. Da bemerkte ich es, sie rochen ein wenig wie Aidens Nana. "Ihr seid Hexen?" fragte ich vorsichtshalber noch einmal nach was sie nickend bejahten. Sie waren Hexen und ich wusste nichts davon. War Samuel dann ein Hexer oder ein Zauberer? "Deine Mutter, war das Kind einer Hexe und eines Menschen weswegen der Zirkel ihr Schutz anbot. Dafür musste sie nur versprechen, niemals zu deinem Vater zurückzukehren. Sie wollte damals auswandern um wieder zu ihm zu gehen um die Schmerzen loszuwerden. Der Zirkel war damals altmodisch und empfand die Mischung der Spezies als widerwärtig jedoch gehörte deine Oma eine angesehene Hexe bevor sie starb da konnte man nicht von absehen. Deine Mutter versprach in London zu bleiben. Als der Zirkel jedoch ein neues Oberhaupt erhielt, war es zu spät für deine Mutter, dass Band war so schwarz voll Trauer, Wut und Hass, dass selbst eine Zusammenführung nichts gebracht hätte. Deine Mutter konnte es nicht überleben. Uns tut es sehr leid jedoch konnten wir nichts mehr für sie tun." erzählte Samuel weiter. Mir blieb das Herz stehen und Wut kroch in mir hervor. Wut, die nicht gegen die zwei Erwachsenen vor mir gerichtet war. Sie war gegen diesen Zirkel gerichtet, der meine Mutter so sehr gequält hatte. "Aber meine Mutter liebte Morgan doch. Konnten sie da keine Ausnahmen machen? Und wie habt ihr meine Mutter dann kennengelernt?" fragte ich weitere Sachen. "Wir wurden bei deiner Geburt als Beobachter ausgewählt, falls du Hexenkräfte gezeigt hättest. Du hättest gelehrt werden können, eine Hexe zu sein, wie Alison eine wird. Du hast jedoch nie Kräfte gezeigt. Wir dachten, es ist an dir vorbei gegangen jedoch kann es auch einfach viel später auftauchen. Das weiß man nicht. Nachdem uns Alison sagte, dass du von Werwölfen redest und der Meinung bist, selbst einer zu sein, haben wir nachgeforscht und herausgefunden, wer dein Vater ist. Jetzt sind wir hier um mit dir zu reden und dir einiges zu erklären falls ungewöhnliche Dinge geschehen." beendete Samuel die Erläuterung auf meine Fragen. 

Es konnte sein, dass ich nicht nur ein Werwolf bin, sondern auch eine Hexe. Mein ganzes Leben lang wurde ich belogen und das von allen, denen ich vertraute. Sogar meine Mutter hatte mir nie die Wahrheit gesagt. Mir wurde alles etwas zu viel aber was sollte ich jetzt tun. Wut brannte in mir die ich nicht zu bezwingen vermochte.

Beruhige dich bitte, du verlierst gleich die Kontrolle und verwandelst dich. Atme tief ein und aus.

Versuchte Mira mich zu beruhigen. Die Teetasse vor mir zersprang in tausende kleine Scherben als ich die Tasse etwas zu fest drückte. Ich konnte mich nicht beruhigen. Wie soll ich mich beruhigen, wenn mich jeder belügt. Meine Augen brannten und mein Körper fühlte sich zum zerreißen gespannt an. Erst eine Umarmung brachte mich dazu, wieder runter zu kommen. Alison. Ihren Duft würde ich überall wiedererkennen. "Alles gut, es tut uns Leid Evy." flüsterte sie mir immer wieder leise ins Ohr. Tränen brachen aus mir heraus und Erleichterung durchströmte mich. Was war gerade nur los. mein Leben schien zusammen zu brechen. Wieso war es hier so kalt? Unter Tränenverschleierten Blick schaute ich mich um. Das Fenster war offen. "Wir haben es auf gemacht. Frische Luft kann beruhigend wirken. Kleiner nicht magischer Trick." meinte Maria Augenzwinkernd. "Alison." ich erwiderte die Umarmung von Ali. Es war schön meine beste Freundin hier zu haben. "Mein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen." murmelte ich aber sie drückte mich nur noch fester. "Es wird alles gut Evy. Sei froh, dass du nicht noch eine Hexe bist. Das wäre wirklich anstrengend. So ein Werwolfleben könnte ich mir besser vorstellen. Kein Extraunterricht, keine versehentlichen Zauber. All das musst du nicht machen." munterte sie mich auf. Lachend setzte ich mich wieder auf den Stuhl. Wann war ich eigentlich aufgestanden.

Als du wütend wurdest. Ist wieder alles in Ordnung. Brauchst du Auslauf oder Aiden?

Fragte Mira in meinem Kopf und ich schüttelte irritiert den Kopf. Warum genau sollte ich Aiden brauchen? Du hast sie nicht mehr alle Mira. Ihr lachen hallte in meinem Kopf wieder. Irritierte Blicke trafen auf mich. "Entschuldige ab und zu nervt Mira im Kopf mich." erklärte ich. "Deine innere Stimme. Habt ihr viel Kontakt?" fragte Alison. "Nein, eigentlich eher selten." gab ich zu. "Wirklich? Dabei erzählen so viele Werwölfe davon, wie stark ihr Austausch mit dem inneren Wolf ist." meinte sie überrascht. "Mira und ich sind irgendwie anders." meinte ich Schulterzuckend. Die Wut ließ langsam nach und doch blieben einige Fragen offen. 

Heal my Heart AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt