VIII

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P.o.V. Aiden:

„Vater, ich werde sie suchen gehen, bleib du hier Morgan braucht dich als seinen Freund." sagte ich zu meinem Vater der nickend wieder in das Innere des Hauses verschwand. Ich verwandelte mich in meinen Wolf und preschte los, ich muss sie finden. Evelyn ist meine Mate und selbst wenn ich sie noch nicht markiert hatte fühlte ich, dass sie verletzt war. Den Reifenspuren folgend kam ich schnell auf die Straße die nach Springville führte. Sie wollte weglaufen, warum nur, ihr geht es hier doch super. Hier hatte sie eine neue Familie und ein neues Leben, wie kann man da weglaufen wollen. Ich verstand sie einfach nicht. Ich eilte immer weiter die Straße entlang, die Wächter aus unserem Rudel bemerkte ich hinter mir und neben mir im Wald. Kurz vor dem Ort verwandelte ich mich zurück und zog mir ein Oberteil und eine Hose an die mir einer der Wächter brachte. In dem Ort herrschte große Aufregung, ein Stau auf der Hauptstraße und Sirenen waren zu hören. In meinem Kopf bildeten sich die schlimmsten Szenarien und es trieb mich zu Höchstleistungen an. Es war schwierig zur Unfallstelle durchzukommen aber durch einiges Gedränge schaffte ich es durch. An der Hauswand stand ein Auto was sehr stark eingedrückt war, nur von Evelyn war keine Spur. Ich lief zu einem Beamten der hier versuchte Ruhe in die Meute zu bringen. „Officer, wo ist das Mädchen was in dem Wagen saß? Sie ist meine Freundin." hängte ich dran da er wohl schon ansetzen wollte mich wegzuschicken. Kurz überlegte er und drehte sich dann zu seinem Kollegen um der ihm die Infos zu geben schien. „Sir, sie wird gerade in das Valley Children's Hospital gebracht. Das ist das nächste Krankenhaus von hier aus. Sie war soweit stabil." erklärte er mir kurz und widmete sich wieder den Leuten die hier drängelten um an den Unfallort zu kommen. „Verdammt." rief ich wohl lauter aus als gedacht, jeder schaute mich an also zog ich den Rückzug vor. Mein nächster Entschluss stand fest, ich rief meinen Vater an und erklärte die Lage er meinte ich soll hier im Ort warten bis er kommt. Meine Eltern wie auch ihre Eltern kamen in zwei Autos angefahren, ich stieg bei meinen Eltern ein und wir fuhren los in Richtung Krankenhaus. Die Fahrt kam mir endlos lang vor, insgesamt fuhren wir eineinhalb Stunden. Hier in Fresno war schon viel mehr los als bei uns in Springville. Wir liefen in die Kinderklinik rein und wurden schnell in einen Wartebereich gebracht. Evelyn wurde noch untersucht und man wollte ihr erstmal Ruhe bieten damit sie aufwachen konnte. Morgan und ich tigerten durch den Wartebereich, immer vor und zurück. „Könnt ihr zwei euch mal hinsetzen ihr nervt jeden hier." herrschte meine Mutter uns an und wiederwillig setzten wir uns hin, um mich zu beruhigen wippte ich mit dem Fuß. Nach einer Stunde kam dann endlich Evelyns Arzt und meinte die Familie dürfte zu ihr, gemeinsam liefen wir alle rein und sahen Evelyn die auf der Seite lag und aus dem Fenster schaute. „Evelyn." begann Morgan und ein zucken durchfuhr ihren Körper. „Verschwindet allesamt. Ich will keinen von euch hier sehen." flüsterte sie heißer und hustete kurz darauf. „Evelyn, es tut mir leid, ich hätte dich nicht anschreien dürfen." entschuldigte Morgan sich und machte einen Schritt auf sie zu. Nele und Gabriel waren Gott sei Dank, daheim bei einer Familie geblieben. „Ich sagte ihr sollt hier raus gehen." wiederholte sie sich nun lauter. „Nein Evelyn, deine Wunden werden bald verheilt sein, dass wird auffallen wenn du auf einmal gesund bist. Du kommst jetzt mit uns mit und daheim kümmert sich William um dich." versuchte Morgan mit ihr zu reden aber sie blieb Stur. „Was ist hier drin los, die Patientin braucht Ruhe. Verlassen Sie jetzt bitte alle das Zimmer." meckerte uns eine Krankenpflegerin an und scheuchte uns alle raus. Morgan lief wütend zum Empfang und wollte Evelyn entlassen lassen. „Es wäre gefährlich sie jetzt einfach gehen zu lassen, sie hat eine Gehirnerschütterung und zwei Rippen gebrochen. Dazu kommen die Schnittverletzungen. Und wenn wir mal ehrlich sind, sie scheint sie nicht sehen zu wollen." meinte die Schwester von eben nur und wollte nicht die Entlassungspapiere rausrücken. Wenn Evelyn das Problem hierbei war sollte ich mal mit ihr reden. Da mich gerade keiner beachtete konnte ich in das Zimmer schlüpfen. „Ich will gerade niemanden sehen. Habe ich mich immer noch nicht klar genug ausgedrückt?" sie sah nicht zu mir und wusste das es einer von uns sein musste. „Ich muss mit dir reden." sagte ich daraufhin und setzte mich mit einem Stuhl zu ihr. Sie sah einfach nur geradeaus und wirkte abwesend. „Evelyn, ich weiß ja das gerade alles sehr schwer für dich ist aber..." fing ich gerade an als sie mich unterbrach, „nichts weißt du, hast du diese schrecklichen Schmerzen gehabt oder ich, wirst du in ein neues Leben geschmissen mit dem du von Anfang an klar kommen sollst. Nein, also sag nicht das du mich verstehst. Vor zwei Wochen ist meine Mutter an Einsamkeit gestorben. Sie hat lieber Suizid begangen als einen weiteren Tag.... als einen weiteren Tag ohne Morgan zu leben. Ich komme hier hin, nach Amerika, Stunden entfernt von meiner besten Freundin. Sie wartet gerade wahrscheinlich am Flughafen weil ich ihr erzählt habe das ich ab jetzt ein verdammter Werwolf bin, und sie nimmt es einfach hin. Und dann das, ich verwandel mich in ein elendiges Biest und werde von deinem Vater, ich wiederhole es gerne, dein Vater hat mir diese Schmerzen erneut aufgezwungen. Am liebsten würde ich dieses Ding eigenhändig erstechen. Und dann diese bescheuerte Befragung am Tisch und was ist gut in dem Ort und was schlecht, aber ich habe auf all das keinen Bock. Ich will meine Ruhe haben und momentan niemanden sehen außer meine Mum und meine beste Freundin. Aber nein, die eine ist ja Tod und die andere in England. Ich will das alles nicht, ihr wisst nicht wie es mir geht. Mir geht es scheiße okay." zum Ende hin wurde sie immer lauter, ich wusste ja das man emotionaler war kurz nachdem man sich verwandelt hat. Aber sie wollte sich umbringen, sie wusste zwar nicht das sie dabei sterben würde, aber tötet sie den Wolf tötet sie auch sich. „Evelyn, es tut mir leid. Ich weiß wohl wirklich nicht wie es dir geht, aber ich werde alles dafür tun, dass es dir wieder besser geht. Hörst du, ich werde dich nicht verlieren. Nicht so, und wenn du mir sagst, dass du Ruhe brauchst sorge ich dafür das du sie bekommst, aber wenn sie hier merken das all deine Knochen bis Morgen zusammengewachsen sind werden sie rausfinden wollen was falsch an dir ist. Das darf nicht passieren, also bitte sag diesen nervigen Krankenschwestern das du gehen willst." flehte ich sie beinahe an aber sie sagte nichts. Seufzend verschwand ich aus dem Raum und setzte mich zu den anderen sagte aber nichts über unser Gespräch. Ein paar Minuten nach unserem Gespräch lief eine der Krankenpflegerinnen in Evelyns Zimmer und kam danach mürrisch wieder raus. Sie lief zu dem Empfang und sprach mit der Frau von vorhin die uns nur kurz böse anschaute und dann aufstand. Mit einem Zettel in der Hand baute sie sich vor uns auf und gab diesen dann Morgan. „Unterschreiben sie, dann darf sie gehen. Sie braucht absolute Ruhe, psychisch wie auch physisch." erklärte sie und Morgan unterschrieb lächelnd.

Heal my Heart AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt