II

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P.o.V. Evelyn:

Ich wachte erst wieder auf als mein Magen sich lautstark meldete, klar ich hatte seit London nichts mehr gegessen. Gequält stand ich auf und schaute auf mein Handy, es war erst dreizehn Uhr, ich hatte nur vier Stunden geschlafen. Jetzt kann ich aber auch nicht mehr einschlafen und mein Magen bringt mich echt noch um den Verstand. Schnell zog ich mir noch flauschige Socken an und ging dann leise die Treppe runter.

Warum schleichst du denn hier rum, die sind bestimmt schon alle wach. Es ist Mittag und die konnten ausreichend schlafen und haben keinen Jetlag.

Mira stachelte etwas aber sie ignorierend lief ich einfach weiter und blieb leicht ratlos im Flur stehen. „Ah! Du musst Evelyn sein. Ich bin Isabella die Frau von deinem Vater." begrüßte mich eine Frau mit welligen braunen Haaren und grünen Augen. „Ja, hi." grüßte ich kurz angebunden zurück als auch schon mein Magen knurrte. „Du scheinst Hunger zu haben. Das dachte ich mir bereits. Komm ruhig mit ins Esszimmer ich habe einen Kuchen gebacken. Das Mittagessen gibt es erst um drei." erklärte sie mir und öffnete eine Tür hinter der die Küche mitsamt dem Esszimmer. „Ähm, okay?" kam meine Frage und sie nickte bloß lächelnd. Die Küche war in einem hellen grün gestrichen und eine große weiße Küche mit Kochinsel übernahm die Hälfte des Raumes. Es gab auch einen Tisch an dem man Essen konnte, ich jedoch entschied mich für die Kücheninsel an der ein paar Barhocker standen. „Du magst doch Schokoladenkuchen oder?" fragte sie freundlich nach und schnitt bereits den duftenden Kuchen an. „Klar, wer mag keine Schokolade." meinte ich leicht grinsend und fing an den Kuchen förmlich in mich reinzustopfen. „Morgan meinte das du die Wohnung und das Dorf nicht gesehen hast. Vielleicht kann ich dir ja alles zeigen und dich dann bei ihm abliefern?" sie wirkte ein wenig verunsichert und ich schaute wieder meinen Kuchen an. „Klar, wieso eigentlich nicht." schulterzuckend aß ich weiter und Isabella schien sich zu freuen. Nachdem ich noch ein zweites Stück gegessen hatte fing Isabella an mir die Wohnung zu zeigen. Direkt neben dem Eingang war das Wohnzimmer, in hübschen Creme und weiß Tönen. Ein großes Sofa und zwei weiße Sessel standen im diesen Raum davor war ein einfacher Tisch. Die zwei Bücherregale umrahmten den Fernseher der auf einem Tisch stand. Über dem Fernseher hang ein Familienbild von den dreien. Eine Spielkiste stand ebenfalls in dem Raum, durch das Bild wusste ich das der Sohn sehr jung sein muss. „Wie alt war Gabriel nochmal?" fragte ich nach als sie mir sein Schlafzimmer zeigte. Es war typisch Jungenhaft in einem dunklen blau. Überall lag sein Spielzeug rum und Poster von irgendwelchen Sportlern hang an den Wänden. „Gabriel ist jetzt sieben Jahre alt." antwortete sie und strahlte mich an. Sie schien ein Sonnenschein zu sein und meine abweisende Haltung schien sie nicht zu interessieren. Ihr Schlafzimmer wie auch das Arbeitszimmer von Morgan waren für mich eher uninteressant, sie waren auch nur schlicht weiß und mit dunklen Holzmöbeln bestückt. „Möchtest du dich noch umziehen oder können wir gehen?" stellte mir Isabella die Frage nach dem wir wieder im Flur ankamen. Ich schaute kurz an mir runter und sah meine dunkelgraue Jogginghose und den dünnen Pullover in schwarz an. „Ich zieh mir nur eine Jacke drüber dann können wir gehen." erwiderte ich und schnappte mir die schwarze Lederjacke vom Hacken. „Dann los, dir wird es hier sicher gefallen." sie war vollkommen euphorisch und ich zog mir schnell meine Jacke und meine Chucks an. Draußen traf mich dann der Schlag, es hatte echt geschneit und alles war in einem weißen Mantel gehüllt. „Ich glaube ich muss schnell andere Schuhe anziehen." war das einzige was ich raus brachte und damit verschwand ich wieder in das warme innere des Hauses. Ich wühlte in einem der Kartons die in meinem Zimmer standen und zog mir ein paar dickere Winterschuhe an, dazu kramte ich einen dicken schwarzen Schal raus und lief dann wieder raus. Isabella hatte gewartet und gemeinsam liefen wir los. „Also hier sind überwiegend die Familienhäuser und in den kleineren Hütten dort hinten wohnen die Singles, Pärchen und Jugendlichen." erklärte sie mir und deutete auf den hinteren Teil von dem wir heute Morgen gekommen sind. „Wenn wir einkaufen oder so etwas möchten dann müssen wir schon runter in den Ort fahren, aber das ist ja nicht weit. Wir haben allerdings unsere eigene Kindertagesstätte." Wir liefen los und sie deutete ab und zu auf Häuser und erklärte wer dort wohnte und wer als was arbeitete. „Und hier das ist das Haus von George, er ist sowas wie ein Bürgermeister in der Siedlung hier." und damit deutete sie auf das Haus wo ich die ganze Zeit rein wollte. Es war ein moderneres Haus als die anderen, schon von außen sah es mit dem dunklen Stein und den hohen Fenstern sehr modern aus. Isabella lief direkt darauf zu und trat ohne zu klopfen ein, ich fand das schon etwas unhöflich einfach so in das Haus eines anderen einzudringen. Als ich allerdings drinnen war verschlug es mir die Sprache, hier war es richtig voll hier. Überall tummelten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene. „Komm ich bring dich zu Morgan, er kann dir ja nachher alles zeigen." sagte sie schnell und ich lief ihr hinterher und direkt eine Treppe hoch. Vor einer Tür hielt sie an und klopfte höflich.

Heal my Heart AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt