Kapitel 15

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N I N A

Heute war es soweit. Der Tag des ersten Football-Spiels von dieser Saison stand vor der Tür und sorgte für ziemlichen Stress bei den Spielern und auch bei uns Cheerleader.

Vor allem Ámbar brachte dieser bedeutsame Tag um den Verstand. Sie hatte kaum geschlafen, was sie jede zwei Minuten betonte und machte sich total den Stress. In jeder freien Minute, die wir in der Schule hatten, wollte sie nochmal die Choreografie durchgehen und ließ uns nichtmal was essen, da sie die Zeit ja so dringend benötigte.

Mit der Müdigkeit konnte ich mich Ámbar anschließen, weil ich nachdem mich Gastón nach Hause gefahren hat, kein Auge mehr zubekommen hatte. Durchgängig musste ich über diese Umarmung nachdenken und die Bilder von diesem unschönen Anblick vom halbnackten Eric schossen mir ebenfalls durch den Kopf.

»Simonetti, hör auf zu träumen!« fuhr mich die gereizte Blondine an und ich stieß, während ich in der Turnhalle die Schrittfolge zu Ende durchging, genervt die Luft aus. Die Musik neigte sich dem Ende zu und wir stellten uns für die Endpose auf.

Total aus der Puste ließen sich alle auf dem Boden nieder, außer Ámbar, die uns mit zusammengekniffenen Augen ansah.

»Das war ja schrecklich! Die Hälfte war total aus dem Takt und der letzte Part haut so gut wie gar nicht hin.« Nachdem sie fertig mit dem Beschweren war, machte sie wieder die Musik an und in der Halle ertönten viele genervte Seufzer.

»Aber Ámbar, wir sind die Choreo heute bestimmt schon zwanzig Mal durchgegangen. Wir sind so müde.« maulte Delfina und ich stimmte ihr zu, woraufhin wir einen giftigen Blick von Ámbar zugeworfen bekamen.

Bevor Ámbar uns noch mehr schlecht machen konnte, mischte sich Jazmín in unser Gespräch ein: »Ist doch klar, dass Nina müde ist. Ich hab sie gestern Nacht vor dem Haus von Señora Perez mit Perida kuscheln sehen.« erzählte sie und hing danach ihr schräges Lachen dran.

Mist! Wie konnte ich bloß vergessen, dass Jazmín in der gleichen Straße wohnt?

Mir wurden die seltsamsten Blicke zugeworfen und jeder fing an zu tuscheln, während Ámbar mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

»Mädels, wir machen jetzt Schluss.« verkündete Ámbar und alle stürmten aus der Turnhalle, nur ich nicht, da Ámbar mich zurückhielt.

Die letzte verließ die Turnhalle und nun musterte mich Ámbar genauestens. »Das war doch ein schlechter Scherz von Jazmín, oder?« Sie stemmte ihre Hände in ihre Hüfte und ich musste hart schlucken. Wie kann ich mich nur da rausreden?

Ich öffnete meinen Mund, um Ámbar irgendeine Ausrede aufzutischen, doch sie legte plötzlich ihre Hand lächelnd auf meine Schulter zu zwinkerte mir zu. »Es bleibt unter uns.«

Verwirrt schloss ich meinen Mund und in dem Moment gesellte sich noch eine weitere Person zu uns, die sich als meine beste Freundin entpuppte.

»Was bleibt unter euch?« Neugierig sah die Mexikanerin uns an und ich winkte schnell ab.

»Nichts wichtiges.« lachte ich nervös und versuchte das Thema zu wechseln. »Ich habe so einen Hunger. Wollen wir was zum essen holen gehen bevor der nächste Unterricht anfängt?«

Leicht verwirrt nickte sie. »Ich begleite dich aber nur. Hab schon heute morgen echt viel gegessen.« sagte sie und irgendwie kam es nicht gerade glaubwürdig rüber.

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt