Kapitel 12

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N I N A

Ámbar stand ziemlich wütend, mit ihren Händen in den Hüften gestemmt, vor mir und wartete auf eine Antwort.

Noch immer hielt ich die Autotür in der Hand und versuchte irgendetwas sinnvolles rauszubringen, aber es kam nichts. Ich hatte doch nichts zu verheimlichen, warum stelle ich mich so an?

»Er hat mich mitgenommen, weil es so stark regnet.« erklärte ich ihr die Situation und sie schaute dann zu Gastón, der unser Gespräch mitverfolgte.

»Luna versucht dich die ganze Zeit zu erreichen.« sagte ich ihm bescheid und ich knallte nach seinem Nicken die Tür zu, damit ich schnell in mein Haus rein konnte.

Daraus wurde nicht viel, da Ámbar mir hinterher kam und mich vor der Haustür aufhielt. »Wo warst du?« zischte sie wütend und ich schaute schuldig zu Boden.

»Denkst du, dass du das Training einfach so schwänzen kannst, um mit Perida abzuhängen?« fragte sie sauer und ich schüttelte hektisch meinen Kopf. »Ich wurde nach Bio einfach zum Nachsitzen verdonnert. Es tut mir so leid, Ámbar.«

Kritisch zog sie eine Augenbraue nach oben und musterte mich. »Gut, ich zeig dir, was wir heute gemacht haben.« bestimmte sie und ich schloss die Tür auf, da ich eh keine Chance hatte, es zu verneinen.

»Das Spiel ist schon nächste Woche Freitag.« teilte sie mir noch mit, als wir gemeinsam eintraten. Freitag musste ich schon vor der ganzen Schule tanzen und die Footballer anfeuern?

Gerade, als ich die Haustür schloss, kam meine Mutter die Treppe hinuntergelaufen. Sie hat mir gerade noch echt gefehlt!

»Nina, was ist das für eine Jacke und warum hast du mir nicht gesagt, dass du jetzt im Cheerleaderteam bist?« überhäufte mich meine Mutter mit Fragen, was mir vor Ámbar einfach peinlich war.

»Ich habe es vergessen.« murmelte ich leicht beschämt und wollte einfach nur im Erdboden versinken. »Wie kannst du sowas tolles vergessen? Ich freue mich für dich, Schätzchen!« Meine Mamá lächelte uns beide an und ich rannte schnell ins Zimmer hoch, sonst hätte sie noch von ihrer Zeit als Cheerleader erzählt, was ich Ámbar ersparen wollte.

»Warum hast du es deiner Mutter nicht erzählt?« fragte Ámbar neugierig, als wir in meinem Zimmer ankamen und ich die Jacke von Gastón auszog.

»Darum.« Ich zuckte mit meinen Schultern und legte die Jacke ordentlich auf mein Bett.

Mein Blick fiel zu Ámbar, die sich einfach an meinen Kleiderschrank bediente und die verschiedensten Sachen raus kramte.

»Gastón ist ziemlich süß, nicht wahr?« fing sie plötzlich mit dem Thema an, als sie mir ein Oberteil zuwarf. Der Ausschnitt ging bestimmt bis zum Bauchnabel und ich hatte einfach zu kleine Brüste für sowas.

»Ehm. W-Warum sagst du sowas?« fragte ich nervös, da ein Teil von mir ihr zustimmte und sie anscheinend irgendeinen falschen Gedanken von Gastón und mir bekommen hatte.

»Nur so, darf ich nicht? Es ist doch nicht verboten jemanden süß zu finden.« meinte die Blondine, als sie sich zu mir drehte und mich vielsagend angrinste. »Oder hast du Angst dir einzugestehen, dass du ihn süß findest, weil er der Freund von Lunita ist?«

Sofort schüttelte ich meinen Kopf, um ihre Vermutung zu verneinen. »Nein, so ist das nicht.«

»Leider sind die besten Typen immer in die falschen verliebt.« murmelte sie ziemlich unverständlich, was ich aber trotzdem hörte. Was wollte sie damit sagen?

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt