Kapitel 21

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N I N A

Hastig packte ich noch die letzten Sachen, wie meinen Schlüssel, Handy und Brieftasche in meine kleine Umhängetasche, weil Simón mich jede Minute abholen müsste.

Er hat mich für eine Abendvorstellung im Kino eingeladen, weil er sich wegen gestern schlecht fühlt und es gutmachen wollte. Er hat mich mit Gastón alleine gelassen, um Luna nach Hause bringen zu können. Man hätte mich auch mitnehmen können!

Nachdem gestern alle verschwunden waren, herrschte eine unangenehme, peinliche Stille zwischen Gastón und mir, die ich nicht ausgehalten habe. Gastón war aber so freundlich und hat mich, obwohl es so komisch zwischen uns war, nach Hause gefahren, weil der nächste Bus erst in einer halben Stunde kam.

Ein Glück hatte Ámbar mich komischerweise diesmal nicht gezwungen zu Matteo's Party zu kommen, sonst müsste ich Gastón vielleicht nochmal über den Weg laufen. Naja, dass er kommen würde, bezweifelte ich. Auf die Party hatte ich trotzdem keine Lust. Außerdem freute ich mich mal auf einen normalen Abend, denn sowas hatte ich schon lange nicht seitdem ich ins Team kam.

Das Ertönen der Klingel riss mich aus meinen Gedanken. Das müsste Simón sein! Mit meiner Umhängetasche um die Schulter rannte ich die Treppen runter, bevor meine Mutter auf die Idee kam die Tür zu öffnen und Simón voll zu quatschen, wie sie es immer tat.

»Ich geh' ran, Mamá!«

Ich machte die Tür auf und zog Simón in eine Begrüßungsumarmung, die er sofort erwiderte. Doch irgendwie kam es mir komisch vor, denn Simón trug niemals so ein teures Aftershave.

»Freust du dich so sehr mich zu sehen?« Das raue Lachen von Gastón drang in meine Ohren und ich löste mich sofort erschrocken von ihm.

Mein Herzschlag verdreifachte sich und die Hitze stieg in meine Wangen. Ich hätte schauen sollen, wer da war!

»Gastón? Was machst du hier?« zischte ich, weil meine Mutter nicht hören musste, dass hier nicht Simón stand.

Lässig lehnte er sich an den Türrahmen und musterte mich grinsend, woraufhin er sich auf die Unterlippe biss. Wurde es gerade heißer oder bildete ich es mir ein?

»Ámbar meinte du willst, dass ich dich für Matteo's Party abhole.« meinte er leicht lachend und ich verdrehte innerlich meine Augen.

»Natürlich war es Ámbar.« murmelte ich zu mir selbst. Die hatte doch immer einen Plan. »Aber ich kann gar n-« Gerade wollte ich ihm klarmachen, dass ich mit Simón verabredet war, aber das Vibrieren meines Handys hielt mich davon ab. Seufzend fischte ich es aus meiner Tasche.

Simón <3
Nina, wir müssen das heute verschieben. Luna hat ziemlich Stress mit ihrer Psychotante und braucht mich. Sorry. :(
20:48 Uhr

Enttäuscht und wütend zugleich, legte ich mein Haney wieder in die Tasche. Natürlich hatte Luna Priorität bei ihm und ich war ihm egal!

Da ich heute eh nichts mehr vorhatte und keine Lust auf einen seltsamen Abend mit meiner Mutter hatte, nahm ich Gastón an die Hand und zog ihn mit raus. Meiner Mutter rief ich noch ein "Bye" zu und schlug dann die Tür zu.

Meine Hand fing plötzlich an total zu kribbeln, als ich realisierte, dass ich gerade mit Gastón Händchen hielt. Schnell zog ich sie weg und kratzte mir nervös am Hinterkopf, während Gastón mich angrinste.

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt