Kapitel 16

353 23 95
                                    

N I N A

Seufzend betrat ich den Umkleideraum, wissend, dass mich Ámbar höchstpersönlich in der Luft zerfetzen wird, weil ich eine gute halbe Stunde zu spät war.

Die anderen waren damit beschäftigt sich gegenseitig zu schminken oder sich diese grauenhaften Schleifen in die Haare zu binden. Doch als ich den Raum betrat, drehten sich alle Köpfe zu mir.

Ein wütender Blondschopf kam ich mich zu getrampelt und schubste mich auf die nächstbeste Bank. Ámbar beugte sich wortlos vor und begann mir glitzernden Lidschatten auf die Augen zu schmieren.

»Simonetti, am liebsten würde ich dir eine reinhauen.« zischte sie und schminkte mich weiter.

Nun kam Jazmín mit einer rot-weißen Schleife auf mich zu und band meine Haare zu einem engen Zopf, an dem die grässliche Schleife befestigt wurde.

Nach einigen Minuten war ich endlich fertig und nun mussten wir uns aufwärmen, was wir auf dem Sportplatz machten.

Ámbar und ich waren die letzten, die den Umkleideraum verlassen wollten, aber wir wurden von Matteo, der schon sein Trikot anhatte und seinen Helm unter den Arm geklemmt hatte, aufgehalten.

»Schade, ich dachte ich würde hier auf halbnackte Cheerleader antreffen.« schmunzelte der Italiener und als sein Blick mich traf, zwinkerte er mich an.

Okay?

»Spaß beiseite, ich muss mal dringend mit Ámbar reden.« sagte er und lächelte übertrieben freundlich, aber ich ging nicht mehr darauf ein, da ich diesen Tag einfach hinter mir haben wollte.

Lustlos begab ich mich auf dem Sportplatz, wo sich alle schon dehnten und die ganze Zeit davon sprachen, wie aufgeregt sie waren. Ich war zwar auch aufgeregt, aber mich beschäftigten gerade viele andere Sachen, als dieser dumme Tanz.

Auf einmal nahm ich Delfina's Präsenz neben mir wahr, woraufhin ich aufschaute. »Nina, du musst dein Armband abmachen.« wies sie mich überraschenderweise freundlich darauf hin und ich lächelte sie dankend an, bevor ich wieder zum Umkleideraum sprintete.

Schon vor der Tür konnte ich Ámbar und Matteo streiten hören. Neugierig öffnete ich die Tür zu einem Schlitz und in diesem Moment klatschte Ámbar ihre Hand auf Matteo's Wange. Wütend kam sie zur Tür gestürmt und ich entfernte mich ein bisschen, damit ich so tun konnte, als wäre ich gerade erst gekommen.

Schwungvoll öffneten sich die Türen und Ámbar huschte an mir vorbei. Schulterzuckend ging ich rein und sah Matteo auf einer Bank sitzen, wie er sich die Wange hielt.

Ich bahnte meinen Weg zum Schließfach, wo ich dann mein Armband, welches mir mein Vater zu meinem vierten Geburtstag geschenkt hatte, in das Schließfach und spürte dabei Matteo's Blicke, die sich in meinen Rücken bohrten.

»Nina, es tut mir leid.« kam es seufzend von Matteo hinter mir und ich drehte mich fragend um.

»Was tut dir leid?« fragte ich leicht verwirrt und schloss meinen Spind, um mich dagegen zu lehnen.

»Dass ich auf und nach der Party so ein Arsch war. Ich habe nicht auf dich aufgepasst und es hätte schlimm ausgehen können.« Ich war ziemlich überrascht diese Seite von Matteo zu sehen.

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt