Kapitel 17

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N I N A

Das Wochenende neigte sich leider zu schnell dem Ende zu und heute war auch schon wieder Montag, was für mich nichts gutes bedeutete.

Ich würde Matteo und Gastón wieder sehen und ehrlich gesagt, weiß ich gerade echt nicht, wen ich am wenigsten sehen möchte. Matteo hatte einige Male versucht Kontakt mit mir aufzunehmen, aber ich ignorierte ihn, was nicht gerade erwachsen von mir war, da ich ihn ja auch geküsst hatte. Von Gastón hörte ich nichts mehr.

Ámbar würde ich sogar gleich vor der Schule treffen, weil sie mich zu sich nach Hause eingeladen hatte. Bei Ámbar war eine Absage verboten, also zwang ich mich zum Haus, in dem sie mit Luna lebte. Von Luna hatte ich übrigens auch kaum was gehört, denn sie war ziemlich beschäftigt mit Proben... mit Simón.

Was das zwischen denen war, konnte ich sie nicht fragen, weil ich nicht wusste wie.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich fast nicht bemerkte, dass ich schon vor Ámbar's Tür stand. Ein wenig Panik bekam ich schon, denn sie wusste bestimmt, dass Matteo und ich uns geküsst hatten. Wie wird sie reagieren?

Schluckend betätigte ich die Klingel und kurz darauf machte mir Ámbar, die zwar schon perfekt geschminkt war, aber nur einen kurzen schwarzen Victoria's Secret Morgenmantel an. Sie könnte glatt mit ihren langen Beinen und allgemein ihrem Aussehen auf dem Laufsteg laufen.

Sie musterte mich bloß mit einem skeptischen Blick und lief ins Haus rein, was ich ihr gleichtat.

Die Blondine bahnte ihren Weg zum Garten, wo ein kleiner Tisch mit vier Stühlen ganz in der Nähe des Springbrunnen stand. Sie setzte sich wortlos hin, was ich auch tat.

»Warum hast du mir nicht gesagt, dass du mit Matteo geschlafen hast?« fragte sie trocken, als sie mir mit der teuer aussehenden Porzellanteekanne den Tee in die Tasse einschenkte. Geschockt riss ich meine Augen auf, weil ich nicht glauben konnte, dass Matteo sowas behauptete.

»Nein, nein, nein! Wir haben uns nur kurz geküsst, ich schwöre es dir!« Sofort verteidigte ich mich, aber sie rührte nur desinteressiert in ihrem Tee rum. »Aha, meine Quelle hat mir was anderes erzählt.«

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. »Quelle? Meinst du Matteo?« wollte ich wissen und sie schüttelte ihren Kopf.

»Jazmín hat euch gesehen, genauso wie Gastón, aber das tut ja nichts zur Sache.« Gastón hatte uns etwa gesehen?

»I-Ich wollte es dir sagen, aber-« Weiter kam ich nicht, weil ich ihr ungern sagen wollte, dass sie mich höchstwahrscheinlich gekillt hätte.

»Vertraust du mir nicht?« fragte sie und sah mich durchdringend an, was mich noch nervöser als davor machte.

»Es war nur ganz kurz und habe es nicht für all zu wichtig empfunden, Matteo sieht es bestimmt genauso.« murmelte ich und nippte an den Früchtetee. Woher wusste sie, dass ich diesen Tee mochte?

»Hat er bestimmt nicht. Er ist ein Balsano, was erwartest du?« sagte sie amüsiert und ich zuckte mit meinen Schultern. »Matteo ist der einzige Balsano, den ich kenne?«

»Flor Balsano ist auch nicht ganz ohne.« meinte Ámbar und plötzlich wurde ich ganz hellhörig. Sie lehnte sich etwas zu mir. »Sie findet Gastón ziemlich heiß und gibt ihm Nachhilfe.« flüsterte sie und ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit.

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt