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In den Pausen war ich mehrmals kurz davor, Jungkook darauf anzusprechen, ob es in unserer Klasse einen zweiten Puppeteer gibt, allerdings ergab sich einfach kein guter Moment.
Entweder waren noch andere Leute bei uns und ich konnte das Thema gar nicht erst ansprechen, oder Kookie musste zu irgendwelchen Gesprächen mit Lehrern, da er sich in kürzester Zeit zum Klassenstufen-Besten entwickelt hat.

Gerade warte ich wie immer mit ihm vor der Schule darauf, dass er abgeholt wird, da kommt Momo auf uns beide zu.

"Hey na ihr zwei?" Jungkook neben mir lächelt sie an und verbeugt sich leicht.
"Hallo Noona! Kommst du heute wieder zu uns?"

"Natürlich, wie immer. Jimin kommt auch mit."
"Was?" Etwas überrascht sehe ich sie an, doch Momo nickt nur.
"Wir machen dein Training am besten mit Jungkook zusammen. Dann haben wir gleich eine richtige Dolly."

"Ich muss jetzt los...tschüss Hyung, bis später", meldet sich Jungkook wieder zu Wort und umarmt mich schnell, anschließend tritt er unter den Sonnenschirm welcher von einem der Männer im Anzug geöffnet wird und verschwindet in dem schwarzen Wagen.

"Okay, wir treffen uns in einer halben Stunde am Tor zum Internat", meint Momo noch schnell, ehe sie sich ebenfalls umdreht und Richtung Wohnblöcke verschwindet.

Auch ich mache mich auf den Weg zu meinem Zimmer und mustere mich selbst im Spiegel des kleinen Badezimmers.
Im Großen und Ganzen sehe ich relativ müde aus, also nicht sehr viel anders als heute morgen.

Seufzend ziehe ich mir mein einfaches Shirt über den Kopf und durchsuche meinen Schrank nach irgendwelchen edleren Sachen, bis ich ein schwarzes Hemd finde.
Gerade als ich den letzten Knopf schließe klingelt mein Handywecker, was mir das Zeichen gibt, dass ich mich allmählich beeilen sollte.

Warum auch immer bin ich wahnsinnig nervös und meine Hände zittern ein wenig, als ich mich zu dem Eingangstor unseres Internats bewege.
Es ist das eine, Jungkook als meinen festen Freund zu besuchen.
Nicht zu wissen, was beim Puppeteer Training auf mich zukommt und der Feind seiner Mutter zu sein ist alledings etwas komplett anderes.

"Schwarz steht dir." Momo mustert mich kurz, was ich ihr gleich tue.
Sie trägt diesmal kein weißes Kleid wie letztes Mal, als ich sie angetroffen habe, sondern ein lockeres Oberteil und zerissenen Jeans.

"Darf ich dich was fragen?"
"Klar, was immer du willst."
"Warum trägst du nichts förmliches?" Ich beschleunige meine Schritte etwas, um wiede neben ihr gehen zu können.

"Weil Jungkook und ich heute noch Tanztraining haben und ich mit einem Kleid da nicht wirklich etwas anfangen kann", erklärt die Jüngere, worauf ich verstehend nicke.

Der restliche Weg verläuft ruhig, bis wir wieder vor der alten Villa stehen und Anklopfen.
Einer der Jungen im Leinenhemd öffnet die schweren Türen und mustert uns ausgiebig, bis er scheinbar Momo erkennt und wir eintreten dürfen.

"Komm mit, Jungkook ist schon unten."
An meinem Handgelenk zieht sie mich hinter sich her durch die Eingangshalle, diesmal gehen wir aber nicht die Marmortreppen nach oben sondern steuern auf einen der unteren Gänge zu.

Während sich meine Füße wie von alleine weiterbewegen mustere ich die Gemälde an den Wänden, welche offenbar auch in den unteren Etagen hängen.

Auf einem kann ich sogar Jungkook mit seiner Mutter erkennen, im Gegensatz zu dem ernsten Gesicht der alten Frau zeigt Kookie jedoch - wie auf jedem Bild - keine einzige Emotion.

"Da wären wir." Die Braunhaarige öffnet eine Tür, ziemlich am Ende des Ganges und vor mir erstreckt sich ein riesiger Tanzraum.
An den Wänden befinden sich Spiegel, welche die komplette Tapete ersetzen. Auch sonst ist das Zimmer nicht so edel wie die anderen und wirkt moderner, lediglich das dunkle Parkett und die mit Gold und Kupfer verzierten Lampen lassen darauf hindeuten, das auch hier eine Menge Geld im Spiel war.

Aus Boxen, welche ebenfalls an der Decke befestigt sind, ertönt der Song Unsteady und ich vergesse sofort meine gesamte Umgebung, als ich vor mir Jungkook erblicke, welcher sich zu der Musik bewegt.
Die Melodie scheint regelrecht durch sein Blut zu fließen..
Er selbst bemerkt uns dabei nicht einmal, da er seine Augen das gesamte Lied über geschlossen hat.

Als das Lied mit den letzten Tönen endet, kann ich mich wieder von seinem Anblick lösen und widme meine Aufmerksamkeit Momo, die in mein Blickfeld läuft und mich ansieht.

"Deine erste Lektion. Geh zu ihm und schlag ihn."

Dolly [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt