In meinem Traum war ich noch mit Drew zusammen. Um genauer zu sein, handelte er von meinem Abschlussball. Ich kam die Treppe von unserem Haus in Toronto herunter in meinem lilafarbenen, schulterfreien Kleid. Mein Vater wartete mit Drew gemeinsam unten am Treppenende auf mich. Als Drew mich sah, fingen seine Augen an zu leuchten, wie die Augen von Freddie Prinz Junior in dem Film "Eine wie keine". Ich hatte diesen Film mit fünfzehn Jahren das erste Mal gesehen und ihn daraufhin vier Wochen lang jeden einzelnen Tag vorm Schlafengehen angeschaut. Ich war der festen Überzeugung gewesen, dass Drew, mein Freddie Prinz Junior war. Ich war gerade am Treppenende angekommen, da ließ mich etwas aus meinem Schlaf schrecken.
Erschrocken rappelte ich mich auf und blickte in zwei Paar dunkle Augen. Ein Schrei verließ meinen Mund, während ich ans Ende der Bank rutschte, meine Finger angsterfüllt an die Decke geklammert.
"Was machst du hier?" seine Stimme klang wütend, als er mir die Worte entgegenschleuderte. Ein wenig erleichtert atmete ich auf.
"Ich...ich schlafe", stammelte ich vor mich hin, als mein Blick auf sein Halstattoo wanderte, dass aus seinem schwarzen Langarmshirt hervorluckte. Er war verschwitzt und erst jetzt registrierte ich, dass er Sportkleidung trug
"Einen Scheiß tust du!", blaffte er mich an, bevor seine Hand nach meinem Arm griff. " Pack deine Sachen." ein kalter Schauer lief über meinen Rücken, als er mich mit einem Schwung von der Bank zog. Mein Atem bildete Rauchwolken in der kalten Morgenluft.
"Taylor!", warnte mich seine Stimme in seinen Augen lag etwas Bedrohliches. "Pack. Deine. Verdammten. Sachen."
Angst durchzuckte meinen Körper, meine Finger zitterten, als ich nach der Decke griff und sie unter seinen wachsamen Augen in meine Handtasche stopfte. Ich wusste nicht, warum ich das hier tat, denn ich kannte diesen Mann doch kaum. Aber die Vorstellung, tagelang in der Kälte auf einer Parkbank zu schlafen, ließ mich mit ihm mitgehen.
Wie schon beim letzten Mal, als er mich zum Steels geführt hatte, lief er mir voraus. Ich starrte auf seinen hochgewachsenen, sportlichen Körper. In seinem Gang lag etwas Bedrohliches. Fast so als ob ein Panther auf der Jagd war. Mein Magen knurrte leise vor sich hin, als wir unseren Weg bei Dämmerung durch den Park machten. Sein Rücken spannte sich beim Gehen an, seine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich Angst hatte.
Das Steels erreichten wir genauso, wie beim letzten Mal, in dem wir am Ende des Parks über den riesigen Platz liefen. Als Macaulay die Tür vor mir öffnete, erschrak ich bei dem lauten männlichen Stimmengewirr, das mir entgegenkam. Es musste doch gerade erst einmal sieben Uhr morgens sein. Warum befanden sich dann schon Menschen in diesem Boxclub?
Mein Gehirn fuhr seine Bahnen, als Macaulay mit seinem breiten Rücken in der Tür stehen blieb. Ich rannte fast in ihn hinein, konnte mich aber kurz davor noch stoppen. Sein Kopf drehte sich zu mir um, sein Gesicht zeigte keine Regung.
"Ich weiß nicht wer du bist Taylor, aber wenn du irgendwelche Spielchen mit mir abziehst, dann wirst du dir wünschen, du hättest nie einen Fuß ins Steels gesetzt", bei seinen kalten Worten lief mir ein Angstschauer über den Rücken." Wenn wir reingehen, dann gehst du sofort in dein Zimmer. Du stellst keine Fragen, du hältst dich nicht in diesem Boxclub auf und du suchst dir einen Job, denn sobald du das Geld zusammen hast, bist du hier verschwunden. Hast du das verstanden?", seine dunklen Augen bohrten sich eiskalt in meine, als sein Körper bedrohlich über mir thronte. Ich biss mir auf die Lippe und nickte.
"Gut" ein einziges Wort, das mir signalisierte, dass unser Gespräch nun vorbei war.Ich beobachtete Macaulay, wie er durch den Boxclub lief. Sein Kopf thronte über den Anderen und erst jetzt fiel mir auf, wie groß er doch eigentlich war. Man spürte förmlich die Autorität, die sein Körper ausstrahlte, als er leichtfüßig durch den Raum lief. Ein paar Männer, die sich zuvor an der Klimmzugstange unterhalten hatten, unterbrachen ihr Gespräch sofort, als er vorbeilief. Am Ende des Raumes blieb er stehen. Sein Kopf drehte sich zu der Frau mit den pastellfarbenen Haaren. Heute trug sie ein bauchfreies Oberteil, was ihren durchtrainierten Bauch zur Schau stellte. Ihre Beine steckten in figurbetonten, hellgrauen Leggings. Er sagte etwas zu ihr, was sie dazu brachte ihren Kopf nach hinten zu werfen und zu lachen. Es war eine dermaßen surreale Situation, dass ich nicht aufhören konnte die beiden anzustarren. Dieser miesgelaunte Kerl konnte jemanden zum Lachen bringen? Plötzlich, als ob sie gemerkt hatte, dass ich sie anstarrte, hob sie ihren Kopf und funkelte mich aus ihren grünen Augen durch den Raum böse an. Macaulay, dessen Blick ihrem folgte, versteifte sich und selbst aus mehreren Metern Entfernung konnte ich die Wut spüren, die sein Körper ausstrahlte. Erschrocken zuckte ich zusammen, ließ meinen Kopf hängen und setzte mich so schnell ich konnte in Bewegung .
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Oceans Apart ✔
عاطفيةFünf Jahre ist es her, als Ella Taylor nach Schottland gezogen ist. Als Ella das Herz von Macaulay gebrochen wurde. Mittlerweile ist sie mit einem anderen Mann verheiratet, doch sie hat ihn niemals vergessen. Den Mann, der sie die Bedeutung von wahr...