Kapitel 59

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Seine dunklen Augen schauten tief in meine, ließen mich für keine Sekunde los, als er einen Schritt nach vorn machte. 

„Ella, komm mit mir." 

Ein Flattern breitete sich bei seinen Worten in meiner Magengrube aus, intensivierte sich , als er einen weiteren Schritt nach vorn machte. Es stellte merkwürdige Sachen mit meinem Herz an, wenn er meinen Namen sagte. Mein Atem stockte, als sich sein Blick immer tiefer in mich zu bohren schien, es war als ob ich in seinen Augen beinahe versank. 

Ich bekam nur am Rande mit wie er sich mir näherte. Seine Augen waren dunkel. So dunkel, dass das Grün im äußeren Rand fast verschluckt wurde. In ihnen lag immer noch Schmerz. Roher, tiefer Schmerz, der eine Gänsehaut auf meinen Armen verursachte. Mein Herz setzte aus, als seine Hand plötzlich nach meiner griff, seine Finger umschlossen vorsichtig einer nach dem anderen meine. Seine Hand fühlte sich warm in meiner an, während er seinen Blick keine Sekunde von meinem Gesicht abwand. 

Ich stand vor ihm, mein Atem schien in meiner Brust zu stocken, während ich seine Gesichtszüge wie eine Verdurstete Wasser in der Wüste aufsog. Erst jetzt wurde mir klar, wie sehr ich ihn in den letzten Tagen vermisst hatte. Er hob seine Hand und strich mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. 

„Atmen, Taylor", sein schottischer Akzent vibrierte durch mich hindurch, sein warmer Atem streifte über mein Gesicht.

Ich hatte das Gefühl, als ob mein Herz in meiner Brust fast zersprang. Die Intensivität meiner Gefühle schien mich in diesem Moment mit so einer Wucht zu treffen, dass ich das Gefühl hatte in ihnen zu ertrinken, in Macaulays Augen zu ertrinken. Plötzlich, als ob er erst jetzt realisierte was er tat, zuckte er zusammen, wich ein Stück von mir weg, ein verzweifelter, sehnender Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Meine Hand fühlte sich plötzlich kalt an. 

„Sorry...", stammelte er, wich einen weiteren Schritt zurück, so als ob er sich an mir verbrannt hätte. „ Ich weiß..." seine Stimme klang heiser, als er sich mit einer seiner Hände über die kurzgeschorenen Haare fuhr. Er schloss seine Augen und atmete schwer. „ Sorry Taylor.." sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. „ Ich hätte dich das nicht fragen sollen, dich nicht anfassen sollen... Boyd...", begann er, doch ich unterbrach ihn, in dem ich nach seiner Hand griff.

Unsere Berührung war wie ein sengendes Feuer, das sich in mein Herz brannte. Ich hörte, wie Macaulay nach Luft schnappte, meine Lippen öffneten sich leicht, mein Herz schien nicht mehr auf mich zu hören, schien seinen eigenen Rhythmus anzunehmen. Es war so laut, dass ich es in meinen Ohren hören konnte.

„Finlay..", sein Name verließ in einem Hauchen meinen Mund. 

Ich ließ meine Augen für keinen Moment von seinen, als ich die nächsten Worte aussprach. 

„Natürlich komm ich mit. Immer" 

Ich sah, wie so etwas wie Überraschung über sein Gesicht flackerte, sah die pure Verletzlichkeit in seinem Blick, all die Gefühle, die er versuchte vor der Welt zu verbergen. Und dann veränderte sich plötzlich sein Blick. Etwas lag in seinen Augen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es verursachte ein Kribbeln auf meiner Haut, ließ Wärme in meinem Körper aufsteigen. Seine freie Hand griff plötzlich nach meiner Taille, mein Atem stockte in meiner Kehle, als er meine Hand losließ und mir die Hand in den Nacken legte, mich vorsichtig zu seinem Gesicht zog, bis unsere Lippen nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Ich schloss meine Augen, unsere Lippen berührten sich kaum, streiften sich flüchtig. Doch trotzdem brach in meinem Inneren ein Feuer aus. 

„Ella", brach seine heisere Stimme aus „ Oh Gott, Ella..." mit einer schnellen Bewegung riss er mich an sich, seine Lippen schmetterten auf meine. 

Oceans Apart ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt