Ich starrte immer noch auf mein Handy, als ich hörte wie sich die Fahrertür neben mir öffnete. Schnell steckte ich mein Handy weg.
„Fertig?", fragte ich ihn, während Aiden den Gang einlegte und nickte.
„Hast du noch starke Schmerzen?", seine Stimme klang besorgt, er fuhr den Wagen von der Tankstelle und fuhr in Richtung Autobahnauffahrt.
Ich schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, nur manchmal pocht es ein bisschen, aber es ist auszuhalten."
Mein Blick war auf die Windschutzscheibe gerichtet, ich beobachtete den Verkehr, der sich vor uns bewegte, beobachtete die Autos, die sich von der Überholspur wieder in die rechte Spur einfädelten. Die Straßen waren inzwischen frei und man musste nicht mehr mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometer die Stunde durch die Straßen klappern.
„Als ich dich gesehen habe, wie du da unter ihr lagst und sie immer wieder auf dich eingeschlagen hat... ich hatte so eine Angst um dich Ella", er griff nach meiner Hand und umschlang seine Finger mit meinen.
„Ich bin so schnell ich konnte aus dem Ring raus, aber Macaulay ist mir schon zuvor gekommen. Ich hab ihn noch nie so schnell aus dem Ring springen sehen. Wenn er nicht gewesen wäre und sie von dir heruntergezogen hätte..", seine Stimme klang leicht verzweifelt.
„Aber er hat sie von mir heruntergezogen, Aiden", gab ich von mir und drückte seine Hand leicht.
„Ich weiß, und ich bin ihm auch unglaublich dankbar dafür, aber ein klitzekleiner Teil von mir wünscht sich, dass ich derjenige gewesen wäre, der sie von dir heruntergezogen hätte"
Der letzte Teil seines Satzes drang leise durch den Wagen.
„Weißt du..", begann er plötzlich, seine Hand hatte immer noch meine umschlossen, sein Daumen wanderte nun über meinen Handrücken.
Es war ein angenehmes Gefühl, aber es war nicht das Selbe, dass ich verspürte, wenn sich zwei dunkle Augen in meine bohrten.
„Ich mag dich echt, Ella. Du bist süß und hübsch und wenn ich dich angucke muss ich immer an eine dieser Puppen denken, mit denen Ivera früher gespielt hat und denen ich den Kopf abgerissen habe", er lachte und ich stieß ihm mit meinem Ellenbogen in die Rippen.
Inzwischen war Aiden von der Autobahn heruntergefahren und fuhr durch eine Gegend von Edinburgh, die ich noch nicht kannte. Alte Gebäude reihten sich aneinander, so wie es typisch für Edinburgh war, der ein oder andere Passant lief an uns vorbei, Kinder liefen in Schuluniformen durch den noch übrigeblieben Schnee.
„Nur das ich dir niemals den Kopf abreißen könnte, Ella, dafür mag ich dich viel zu sehr", seine Stimme klang nun weich, voller Emotionen.
Seine grünen Augen schauten mich für eine Millisekunde voller Wärme an, bevor er sein Gesicht wieder dem Straßenverkehr zu wandte.
„Ich mag dich auch Aiden", gab ich sanft von mir und schenkte ihm ein Lächeln.
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, ich sah wie seine Grübchen hervortraten , die ihm etwas Jugenhaftes verliehen. Etwas, das das komplette Gegenteil war, von harten Gesichtzügen, einer rasiermesserscharfen Kieferpartie und dunkelbraunen Augen. Dunkelbraune Augen, mit einem Klecks von Grün.
„Da wären wir", riss Aiden mich aus meinen Gedanken, als er seinen Geländewagen vor einem Gebäude parkte. Auf dem Schild vor uns las ich die Aufschrift.
Doktor Roy , Allgemeinmediziner
Aiden war inzwischen schon aus dem Range Rover gestiegen, hatte den Wagen umrundet und öffnete meine Tür. Mit einer raschen Bewegung hatte er mich abgeschnallt und aus dem Wagen gehoben. Seine schwarzen Haare kräuselten sich auf seinem Kopf, die Strahlen der Wintersonne erhellten seine Gesichtzüge, ließen seine freundlichen, dunkelgrünen Augen noch intensiver leuchten. Ein warmes, vertrautes Gefühl durchflutete mich, ließ mich Aiden anlächeln. Er nahm vorsichtig meine Hand und führte mich zu der Tür des Gebäudes.
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Oceans Apart ✔
Storie d'amoreFünf Jahre ist es her, als Ella Taylor nach Schottland gezogen ist. Als Ella das Herz von Macaulay gebrochen wurde. Mittlerweile ist sie mit einem anderen Mann verheiratet, doch sie hat ihn niemals vergessen. Den Mann, der sie die Bedeutung von wahr...