18. ❝two dudes, chilling in a hot tub❞

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Meine erste Amtshandlung, nachdem Namjoon mir mein Handy zurückgegeben hatte, war es gewesen, dem Gruppenchat eine vierundzwanzig-minütige Sprachnachricht zu schicken, bevor ich Jules um sämtliche Mitschriebe der letzten zwei Wochen bat.

Seokjin hatte mich mit Schreibzeug und Blöcken eingedeckt und so setzte ich mich auf mein Bett und versuchte, ekelhafte Hamilton-Operatoren auf noch ekeligere Wellengleichungen anzuwenden, während ich nebenher im Internet nach den Lösungen schaute.

Es war der erste freie Tag, den wir in einer langen Weile hatte, und Sungdeuk hatte mich nach drei kurzen Stunden Studio heute Morgen wieder nach Hause geschickt; offiziell, damit sich das „alles setzen" konnte, inoffiziell, weil ich ihm wahrscheinlich graue Haare bescherte und er eine Pause von mir brauchte. Dringend.

Die anderen waren etwas außer Haus, oder lagen im Wohnzimmer herum; Jimin war, als ich auf der Suche nach etwas Essbaren in die Küche geschlichen war, an mir vorbeigeschwebt, mit Kopfhörern in den Ohren, während er mir einen herausfordernden Blick zugeworfen hatte, als schlüge er mir vor, dass wir mal schnell für die Tür gingen, um uns zu prügeln.

Seokjin hatte mir eine Schüssel mit kalten Hühnchen beiseite gestellt mit einem großen Papierschild, auf dem in krakeligen Buchstaben „Fey" stand, und ich hatte das Essen mit in mein Zimmer genommen, ein paar Vines angeschaut, bevor ich entschieden hatte, mich nun endgültig mit Chemie auseinanderzusetzen.

Nach vier erfolglosen Versuchen, irgendetwas von dem zu verstehen, das ich machte, war ich wieder auf YouTube gelandet, wo mir, wie zur vollkommenen Ironie alles Kosmischen, ein Zusammenschnitt der besten Filmtänze aller Zeiten vorgeschlagen wurde. Ich, halb amüsiert, halb verärgert, entschied, das Video im Hintergrund laufen zu lassen, während ich mich wieder Chemie zuwandte. Ich hatte mich bereits durch die Highlights von Footloose, Grease und Dirty Dancing gequält, als eine Szene kam, die schon viel mehr nach meinem Geschmack war.

Ich warf meine Bücher hinter mich, als meine Lieblingsszene aus Pulp Fiction über den Bildschirm meines Computers flimmerte; in der Uma Thurman und John Travolta in der Mitte dieses Diners über die Tanzfläche wetzten, auf eine Weise, wie es auch nur in einem Tarantino gut aussehen konnte.

Keine Sekunde später hatte ich ein Streaming-Fenster aufgerufen – „Oh, Peyton, was machst du nur schon wieder?" – und meine Chemie-Sachen vom Bett geworfen, um mir Pulp Fiction in seiner großartigen Gesamtheit reinzuziehen. Ich war noch nicht einmal über die erste Szene mit dem gestörten Gangster-Pärchen hinaus, als sich meine Tür hinter mir öffnete und ich rein aus Reflex, sofort auf die Pausentaste schlug, und mich rasch umdrehte.

Es war Jeongguk, der in der Tür stand und neugierig zu mir blickte, die ich in Jimins Trainingsklamotten schräg auf dem Bett lag und ihn schuldbewusst anstarrte, während mein Bildschirm noch immer auf die erste Szene dieses wunderschönen Desasters von einem Film fixiert war.

„Hi", sagte er und legte den Kopf schief. „Was machst du?"

„Ich schaue... Pulp Fiction", erwiderte ich langsam.

Er schien den Namen nicht zu kennen, denn er legte den Kopf noch schiefer und starrte wieder auf den Bildschirm. „Was ist das?"

„Sagt dir Quentin Tarantino etwas?"

Auf Jeongguks Gesicht erschien ein breites Grinsen und er nickte begeistert. „Kill Bill!"

„Ja, genau! Meiner Meinung nach ist Pulp Fiction aber eindeutig sein bester Film. Kill Bill war gut, aber nichts übertrifft die Szene, in der Samuel L. Jackson diesen wahnsinnigen mitreißenden Monolog über göttliche Vorhersehung hält." Ich schlug auf das Bett neben mir. „Willst du mitschauen?"

Hurricane TortillaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt