Kapitel 2

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"Ok, bei was brauchst du Hilfe?" fragte er mich und sah mich abwartend an. "Ähm... Naja also, ich brauch so ziemlich bei allem Hilfe." lachte ich nervös und sah ihn unsicher an. "Wie lange lernst du schon Spanisch?" seufzte er. "Das ist erst mein erstes Jahr..."

"Dein erstes Jahr und du kannst wirklich gar nichts?!"  fragte er mich verwirrt. Ich nickte und senkte meinen Blick. Ich war ein Looser was Sprachen anging. "Ach Gott. Das erste Jahr ist normalerweise das einfachste. Hast du wenigstens Vokabeln gelernt?" zaghaft schüttelte ich meinen Kopf. "Ich habe versucht mir welche einzuprägen aber ich kann es einfach nicht. Sprachen und ich sind generell keine guten Freunde." seufzte ich und stand auf, um mich dann wieder auf mein Bett fallen zu lassen. "Mit dieser Einstellung ist es klar das du nichts kannst. Also Regel Nummer 1: du redest dir nicht so ne scheiße ein. Du musst dir ein Ziel vor Augen halten und du musst dir immer dabei denken, dass du das schaffst. Du kannst dadurch jedem beweisen das du gar nicht so dumm bist."

Wow danke... Ich bin nicht dumm! Beleidigt drehte ich mich weg von ihm. "Ich bin sicherlich nicht dumm!" schnauzte ich ihn an und legte mich zurück. Ich rollte mich zusammen und versteckte mich unter der Decke. "Hör auf so rum zu zicken und setz deinen Arsch wieder auf deinen Sessel! Ich hab deinem und meinem Dad versprochen das ich dir helfe und das geht nur wenn du mitmachst!" Pf, als ob ich rum zicken würde. "Ich bin aber müde und ich brauche deine Hilfe nicht! Danke, du kannst gehen!" Ich sah ihn immer noch nicht an und hatte es auch nicht vor. Ich blieb einfach liegen und wartete auf seine Reaktion.

"Ok Prinzessin, wir spielen hier nach meinen Regeln, verstanden?! Das heißt du setzt dich sofort wieder auf deinen Sessel und lernst jetzt mit mir!" Was bildet der  Affe sich eigentlich ein?! Ich drehte mich zu ihm um, machte jedoch keine Anstalten aufzustehen. Er sitz da mit verschränkten Armen und sah mich böse abwartend an. Ich jedoch zeigte ihm nur meinen Mittelfinger und drehte mich wieder um. Der kann mich mal. Er seufzte und ich hörte wie er aufstand und ums Bett ging. Vor meinem Bett blieb er steh und ging in die Hocke, damit wir auf gleicher Augenhöhe waren. "Geh weg!" sagte ich und wollte das er endlich verschwand. "Wenn du dich immer so anstellst wärs kein Wunder, dass du diese Sprache nicht kannst. Mit dem Verhalten wunderts mich auch nicht das du deine vorige Nachhilfe Lehrerin vertrieben hast..." seufzte er.

"Ich hab dir meine Nummer aufgeschrieben und auf deinen Schreibtisch gelegt. Falls du mal zur Vernunft kommst und dich altersentsprächend verhältst und lernen willst, ruf mich an." Mit den Worten verließ er mein Zimmer und kurze Zeit später hörte ich die Haustür zuschlagen. Arschloch. Und sowas soll mir helfen?! Das Probelm ist nur das mich mein Dad umbringen würde, wenn ich die Nachhilfe nicht annehmen würde. Verdammt...

Seufzend stand ich auf und nahm den Zettel mit seiner Nummer in die Hand.

*Nummer*                                                                                                                                                                                James

Widerwillig nahm ich mein Handy und speicherte seine Handynummer ein.

Hey James. Sorry das ich gerade so drauf war. Ich brauch die Nachhilfe wirklich. Kannst du morgen vielleicht noch mal vorbeikommen bitte?                                                                                      Liebe Grüße, Elli.

Ich hoffe ich habe ihn nicht komplett verkrault. Ich bin echt am Arsch, wenn er mir nicht mehr helfen möchte.

*** nächster Tag, nach der Schule ***

Gestern hat mir James noch zu gesagt und er müsste in weniger als einer Stunde da sein. Schnell sprang ich noch unter die Dusche, da wir heute zwei Stunden Turnen hatten. Ich habe keine Lust das ich nach Schweiß und Deo stinke. Nachdem ich mich abgetrocknet habe ging ich nur mit dem Handtuch um meinem Körper in mein Zimmer. Ich summte das Lied 'Hungry Eyes' leise vor mich hin und nahm mir meine schwarze Unterwäsche aus dem Schrank. Gerade als ich das Handtuch fallen lassen wollte um mich anzuziehen hörte ich ein tiefes Räuspern. Erschrocken drehte ich mich um und sah James vor mir stehen. "Sag mal spinnst du?! Du kannst doch nicht einfach rein kommen wenn ich mich anziehen möchte!" fuhr ich ihn erschrocken an. "Beruhig dich, ich habe nichts gesehen. Außerdem stehe ich schon seit 10 Minuten in dem Zimmer und warte auf dich. Übrigens: süße Unterwäsche." Mein Blick viel auf die schwarze Unterwäsche in meiner Hand und meine Wangern färbten sich augenblicklich rot. "Du siehst süß aus wenn du rot wirst." lachte er mich nun aus. Als ich mich wieder unter Kontrolle hatte schnaupte ich und ging wieder ins Bad. Fertig angezogen schlich ich mich wieder in mein Zimmer.

"Da du jetzt anscheinend auch etwas zum anziehen gefunden hast können wir ja Anfangen. Also... Im Spanischen gibtes zwei verschiedene Artikel. Der weiblichen Artikel ist 'la' zum Beispiel 'la chica' heißt so viel wie 'das Mädchen'. Und der männliche Artikel ist 'el' sowie bei 'el chico'..."

Wir lernten nun schon seit zwei Stunden und mein Gehirn fühlt sich so an, als ob es einmal durch den Fleischwolf gedreht worden ist. "James... bitte können wir für heute aufhören? Ich kann nicht mehr..."  bittete ich ihn, da ich echt nicht mehr aufnahmefähig war. "Ja klar. ich muss schon sagen du hast heute echt brav mitgemacht. Wenn wir so weiter machen bist du bald besser als deine Schulkollegen." Lobte er mich. "Hahahaha ja klar, übertreib halt." lachte ich und er stieg mit ein. Seufzen ließ ich mich auf mein Bett fallen und sah ihn an.

"Wie alt bist du eigentlich?" fragte ich ihn. "23 und du bist 17, richtig?" fragte er. "Ja... und was machst du beruflich? Oder studierst  du irgendwas?" fragte ich weiter, da es mich echt interessiert. "Äh... also ich studiere nicht. Ich werde das Geschäft von meinem Dad übernehmen." sagte er. "Und welches 'Geschäft' ist das?" Ich war sehr neugierig und wollte das auf jeden Fall wissen. "Elli, ich glaube da bist du noch zu jung dafür, um das zu verstehen was ich mache..."

"Du willst es mir nicht sagen oder?" fragte ich gekränkt und sah auf meine Finger, die in meiner Schoß lagen. "Nein, ich rede nicht gerne darüber... mit niemandem. Hast du eigentlich Geschwister?" Er lenkt vom Thema ab. Irgendetwas verheimlicht er, das ihm anscheinend unangenehm ist oder so. Aber ich möchte ihn jetzt nicht noch weiter darüber ausfragen, vielleicht sagt er es mir einmal von alleine. "Nein, ich bin ein Einzelkind... und du?" "Ich habe eine kleine Schwester, sie ist letzte Woche 5 geworden."  James und ein kleines Kind... irgendwie konnte ich mir das nicht so gut vorstellen aber ok.

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2. Kapitel! Wie gefällt es euch bis jetzt? :)

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