Kapitel 47

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Noah und ich waren nach einer unerträglich langen Fahrt endlich beim Krankenhaus angekommen. Sofort stiegen wir beide aus und rannten zum Eingang. Ich sah mich um und meine Füße führten mich zu einem Infopoint. Dort saß eine Frau Mitte 40 schätze ich und halt schwarzes schulterlanges Haar. ,,Äh. Hallo. Ich möchte bitte meinen Freund, James Hall besuchen, er ist vor wenigen Stunden mit dem Flieger abgestürtzt und hier her gebracht worden." Brabbelte ich so schnell ich konnte. Doch die dumme Kuh schaute mich nur gelangweilt an. ,,Nehmen sie bitte Platz. Sie dürfen noch nicht zu den Verletzten." sagte sie und widmete sich wieder ihrem Computer. Tz ihr Ernst? ,,Jetzt hören Sie mir gut zu. Mein Freund liegt irgendwo in diesem bescheuerten Krankenhaus und wenn sie mir nicht sofort sagen wo, dann..." Heruasfordern sah sie mich an ,,Dann was?"

,,Dann werden wir jedem erzählen, dass sie unfähig sind ihren Job zu machen." Mischte sich Noah ein. ,,Äh... Also wie war der Name noch gleich? James Hall?" fragte sie unsicher und eingeschüchtert nach und ich nickte. Wie blöd kann man nur sein? Zuerst streiten und dann eh das tun was man von ihr verlangt. ,,Sie können nicht zu ihm, er wird gerade operiert." sagte sie und sah mich entschuldigend an. Ich seufzte. ,,Und Diego Nelson?" fragte ich weiter. Sie tippte den Namen in ihren Computer ein.

,,Der liegt im Zimmer 263 aber es dürfen nur Familienangehörige zu ihm." sagte sie und ihr prüfender Blick glitt über unsere Gesichter. ,,Wir sind seine Familie." sagte Noah streng und zog mich an meiner Hand mit sich. ,,Äh.. aber sie hat Recht. Vielleicht sollten wir seine Eltern anrufen." sagte ich unsicher. Immerhin haben sie auch ein Recht darauf zu erfahren wie es ihrem Sohn geht. ,,Er hat keine Eltern, er is im Heim aufgewachsen." sagte er und mein Atem stockte. Ach du dickes Ei.

Nachdem wir einige Minuten lang durch dieses verwirrende Krankhaus liefen standen wir endlich vor dem richtigen Zimmer. 263. Vorsichtig klopfte ich an und Noah und ich lauschten, bis wir ein leises 'Herein' hörten. Noah trat als erstes ein und ich schloss nach uns wieder die Tür. ,,Hey Bro, wie geht's dir?" fragte meine Begleitperson und setzte sich zu Diego ans Bett. Unsicher was ich tun sollte stellte ich mich einfach dazu. Diego hatte überall blaue Flecken und Kratzer im Gesicht und auf den Armen. Er sah schrecklich aus.

,,Den Umständen entsprechend würde ich sagen." ein leichtes grinsen zierte seine trockenen Lippen. ,,Und wie ich sehe hat die kleine Elli meinen Rat befolgt." Ich schüttelte meinen Kopf und lächelte. Ich weiß ganz genau, dass er Noah damit meinte. Den Gefallen den ich ihm tun sollte. Noah stand nur verwirrt neben uns und verstand gar nichts mehr. ,,Wann darfst du hier raus?" fragte ich um das Thema zu wecheln. ,,Naja mein linkes Bein ist verstaucht. Ich darf morgen nach Hause. Sie wollen mich noch für diese Nacht hier behlten, als Untersuchung. Wisst ihr etwas von James?" Traurig schüttelte ich den Kopf. ,,Das einzige was wir wissen ist, dass er operiert wird." flüsterte ich. Es tat mir im Herzen weh, dass er so ein schlimmes Ereignis miterleben musste. Und zu dem allem wird er auch noch operiert. Müde und erschöpft setzte ich mich neben Diego aufs Bett. Er rutschte sofort ein stück auf die Seite, damit ich mehr Platz hatte. Seinen Arm legte er um mich und ich kuschelte mich an seine Brust.

,,Happy Birthday übrigens." hörte ich ihn flüstern. Verwunder sah ich ihn an. ,,Woher weißt du das?" fragte ich. Ich hatte niemandem davon erzählt. Die einzigen die mein Geburtsdatum kannten waren meine Familie und Josh und Emily. ,,James hat es mir in Barcelona erzählt, nachdem du gegangen bist." Ich nickte. ,,Danke." Meine Augen wurden immer schwerer, bis ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Als ich das nächste Mal aufwachte war ich immer noch im Krankenhaus, neben Diego. Müde streckte ich mich. Noah war weg. Verwirrt sah ich mich um und nahm mein Handy aus meiner Tasche. Fünf verpasste Anrufe von Mum, drei von Dad und acht verpasste Anrufe von Emily. Josh hat mir nur zwei Nachrichten geschrieben. Oh Gott, die werden mich umbringen. Es war meein Geburtstag und eigentlich sollte ich jetzt mit Emily und meiner Mum irgnedwo sitzen und Kaffe trinken. Trotzdem ignorierte ich die ganzen Anrufe und Nachrichten und sah Diego an.

,,Ist Noah nach Hause gegeangen?" fragte ich doch Diego schüttelte nur den Kopf. ,,Er ist bei James. Er ist vor ein paar Minuten aus der Narkose aufgewacht." Mit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. Operationen dauern doch Stunden. Wie lange hab ich denn geschlafen? Am liebsten würde ich sofort zu ihm laufen, doch ich konnte Diego jetzt nicht alleine lassen.

,,Geh zu ihm, ich weiß, dass du zu ihm willst. Man sieht is in deinem Blick." Sofort spürte ich die Röte in meinen Wangen und nickte kurz. ,,Er liegt im Zimmer 250." Dankend verließ ich das Zimmer. Ich hatte Angst in welchen Zustand James befindet. Ob er viel abgekriegt hat oder ob seine Verletzungen nicht lebensgefährlich sind. Total in meinen Gedanken lief ich fast an seinem Zimmer vorbei. Ups.

Ich atmete noch einmal laut aus bevor ich an der Tür klopfte. Ein tiefes krächzendes ,,Komm rein.", ertönte und ich öffnete langsam die Tür.

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