❃Kapitel 8

1.7K 138 8
                                    

Jimin PoV

Der Fakt, dass ich ganz oben lebte, schien ihm wohl alles andere als zu gefallen. Jedenfalls schien er nicht besonders begeistert zu sein, aber er sollte sich lieber nicht beschweren, wenn man bedenkt in welcher Lage er sich momentan befindet. Mit ihm ging ich langsam zu der Haupteingangstür und öffnete diese, damit wir wenigstens aus dieser Hitze draußen waren. Wir sollten laut ihm ja das Sonnenlicht meiden, ich wusste zwar nicht wieso, aber ich respektierte seinen Wunsch. Vielleicht ist er auch einfach nur gegen Wärme empfindlich und möchte nicht, dass seine Wunden sich durch die Hitze verschlimmern, oder das Brennen sich ausbreitete.

Ich überlegte kurz, wie ich ihn jetzt nach oben bekommen sollte und ob wir die Treppe, oder den Aufzug benutzen sollten. Letzten Endes war ich heilfroh, dass dieses Haus Zweiteres besaß, denn dafür entschied ich mich auch und ging mit ihm zum Aufzug und drückte auf den Knopf. Die Treppen zu nehmen würde viel zu lange dauern, außerdem bezweifle ich, dass er das körperlich packen würde ohne mir oben, oder auf dem Weg schon, umzukippen.
Wir warteten bis die Tür sich vor uns öffnete und waren auch echt froh dass der Raum leer war und wir in aller Ruhe nach oben fahren konnten.

Ich drückte auf den Fahrstuhlknopf, er hingegen lehnte sich erschöpft an die kühle Wand und schloss leicht seine Augen. Ich passte auf, dass er nicht umkippen würde dabei und als wir endlich oben waren schnappte ich ihn mir schnell und verließ mit ihm den Fahrstuhl.
Langsam machten wir uns auf den Weg zu der Haustür meiner Wohnung. Ich bat ihn, den Schlüssel aus meiner Hosentasche zu holen und mir zu geben. Er schaute mich kurz giftig an, widersprach mir aber nicht und tat, worum ich ihn gebeten hatte. Dankend nahm ich meinem Schlüssel aus seiner Hand und schloss die Tür vor uns auf, sodass wir eintreten konnte.

Drinnen trat ich die Tür, mit meinem Bein, hinter uns zu und legte den Schlüssel auf die kleine Kommode, welche in dem Gang stand. Mit ihm ging ich in mein Wohnzimmer, wo ich ihn zu meinem Sofa führte und ihn vorsichtig darauf ablegte. "Argh...", stöhnte er einmal schmerzhaft auf, scheinbar war ich nicht vorsichtig genug. "Brauchst du irgend etwas?", fragte ich ihn und zog eine Augenbraue nach oben. Lange schaute er mir bloß in die Augen, bis er wieder von einem starken Hustenanfall gepackt wurde. "Wasser...", antwortete er und man konnte seine trockene Kehle deutlich heraus hören. Wie lange hatte er bitte nichts mehr zu Trinken bekommen? Dieser Kerl ist seltsam, ich frage mich was mit ihm passiert ist.
Nun denn, ich ging in die Küche und packte ihm eine Trinkflasche Wasser aus. Ich denke wenn ich Kohlensäure nehme, dann wird es eine erffrischendere Wirkung haben. Das war auch mein Grund, der mich dazu brachte mich für die Kohlensäure zu entscheiden und ihm zu bringen.
Ich fühlte mich beobachtet, sowohl als ich weg war, als auch als ich wieder zu ihm ging. Auch wenn sein Blick nicht auf mir lag, wie ich feststellen musste. Irgendwas lässt mich hier gewaltig unwohl fühlen.

Ich stellte mich vor ihn hin und reichte ihm die Flasche, welche ich ihm zuvor schon geöffnet habe. Ich wusste nicht wieso, ich hatte einfach das Gefühl, er würde es in seiner Verfassung nicht hinbekommen. Er nahm sie entgegen und trank gierig aus ihr, als hätte er tagelang an Durst gelitten. Um ehrlich zu sein, ich habe noch nie jemanden so gierig und schnell trinken sehen.
Ehe ich mich versehen konnte, warf er die leere Flasche weg und ließ mich verwundert dreinschauen. Anschließend legte er sich wieder hin und versuchte offenbar eine bequeme Position zu finden.

Ich überlegte kurz und ging anschließend zu meinem Kühlschrank, wo ich eine Salbe gegen Verletzungen gelagert hatte. Da sie extrem kalt war, dachte ich mir sie auf seine Wunden zu schmieren, vielleicht würde es ja helfen.

Mit der Salbe in der Hand kam ich wieder und sah, dass er sich keinen Zentimeter bewegt hatte in der Zwischenzeit. "Zeig mal deine Wunden", forderte ich ihn auf und kniete mich vor das Sofa hin, um in etwa auf seiner Augenhöhe zu sein. Er reagierte jedoch nicht auf meine Aufforderung, weshalb ich einfach selbst augenrollend seinen Ärmel nach oben zog. "Was zum?!", gab ich geschockt von mir und weitete leicht meine Augen.

Seine Verletzungen...
Sie sind weg!
Das geht doch nicht, oder etwa doch?
Er hatte doch extreme Brandverletzungen, als ich ihn vorhin gefunden habe, da bin ich mir sicher!
Was ist denn passiert in der Zeit? Ich hab mir die sicher nicht eingebildet!

_____

What a mess

Misery メ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt