Jimin PoV
Ich seufzte einmal laut aus, Yoongis folgendes Vorhaben war nicht nur riskant, sondern förderte gleichzeitig meine Chancen, von so einem Ding geschlachtet zu werden. Ich wüsste nur zu gerne, was er sich dabei dachte, aber scheinbar musste es etwas Gutes sein, sonst hätte er mir diesen Vorschlag niemals in erster Linie gemacht. Es schien, als wäre es wirklich nur eine Aktion aus purer Not und so langsam verstand ich den Gedanken dahinter auch. Diese Wesen waren hinter mir her, auch wenn ich nicht nicht einmal wusste, um was es sich bei ihrer Existenz überhaupt handelt. Der Punkt war einzig und alleine, dass ich ihre Zielscheibe und diesen Fakt wollte Yoongi zu unserem eigenen Vorteil ausnutzen. Anders würde er nicht an sie herankommen, es gab also keinen Weg drum herum, er musste mich als Köder benutzen, wenn er einen Schritt weiter kommen wollte. Es schien, als würde er selbst nicht einmal den kompletten Überblick haben und irgendwie beschäftigte mich das, denn die Frage, ob ich bei ihm wirklich sicher war, wirkte mittlerweile nicht einmal mehr so unberechtigt.
"Bist du bereit?", fragte er mich und musterte mich neugierig, gleichzeitig abwartend, auf meine Reaktion. Ich nickte einmal kurz und gebunden mit meinem Kopf, er schien zu verstehen und öffnete den Eingang unserer Unterkunft, um mich an ihm vorbei treten zu lassen und mir anschließend zu folgen, während er die Türe noch hinter sich zumachte. "Wo müssen wir denn hin? Ich denke ja nicht, dass diese Dinger sich überall anlocken lassen würden und dann blindlings angreifen würden", überlegte ich laut und erntete dabei einen neugierigen Blick von Yoongi. Er musterte mein Seitenprofil und wie ich im Augenwinkel erkennen konnte, runzelte er auch mit der Stirn, ehe er zu einer Antwort ansetzte, "Wie meinst du das?" Ich begann seinen Blick zu erwidern und überlegte einen Moment, "Denk doch mal nach, es ist doch offensichtlich. Keiner wäre so dumm und würde das Aufsehen der Menschenmenge erregen, indem er jemanden auf offener Straße attackiert und im schlimmsten Falle sogar umbringen will."
Für ihn schien das Ganze nun einleuchtender zu werden, so sagte es zumindest sein Gesichtsausdruck. "Ich glaube zwar nicht, dass diese Wesen die schlausten Sterne im Universum sind, was schon alleine daran liegt, wie sie sich scheinbar zur Wehr setzen. Sie kann man gleichsetzen, mit Menschen, die zwar Muskeln aber kein Hirn besitzen. Trotzdem musst du zugeben, dass nicht einmal sie so dumm wären, das wäre ein einziger Selbstmord, auch wenn sie einem einfachen Menschen um Längen überlegen sind, wie ich selbst feststellen musste, aber gegen eine solche Masse würde sich einer vermutlich nicht durchsetzen können", beendete ich meine Erklärung, verwundert schaute er mich an und nickte dabei langsam mit dem Kopf.
"Ich hätte mir niemals denken können, dass Menschen eine solche Analyse überhaupt möglich war. Du überraschst mich, Jimin", sagte er leise und schaute wieder nach vorne. Ich seufzte einmal, er sprach immer in solchen Rätseln, als würde er sich selbst nicht zu den Menschen dazu zählen. Aber wenn ich es mir so recht überlegte, er war komplett anders als andere Menschen. Sein komplettes Auftreten, sein Wissen über diese Dinger und auch seine Aura, all diese Dinge waren Grund für meine Zweifel und langsam machte sich eine Spur Misstrauen in mir breit. Wie viel wusste dieser Mann? Wer war er und in welcher Verbindung stand er mit all dem? War er wirklich der, der er vorgab zu sein? Ich wusste es nicht, Fragen über Fragen wirbelten in meinem Kopf herum und keine davon wagte ich auszusprechen. Ich war mir sicher, sie alle würden sich mit der Zeit klären, letzten Endes war ich schon zu sehr in diese Sache involviert, als dass er mir keine Antworten schuldig sein würde. Aber eins nach dem anderen, wir sollten uns zunächst auf das Wesentliche konzentrieren.
"Aber ich muss dir zustimmen, weshalb wir den selben Ort aufsuchen werden, an dem du deinen ersten Angriff erlebt hattest. Vielleicht erkennen sie den Ort, sollte dein Geruch dort auch nur ein wenig in der Luft liegen", beschloss er kurzerhand und nickte mit dem Kopf, als würde er damit seine eigene Aussage bestätigen. Mir schien diese Idee nicht schlecht und konnte dem dann auch nur zustimmen, trotz meiner Zweifel würde ich mich nicht fürchten. Nicht, wenn er mit dabei war. Er hat es gesagt, ich wäre sicher bei ihm und hätte keinen Grund zum fürchten. Jedoch fragte ich mich, ob er dies auch einhalten konnte. Sollte ich tatsächlich weglaufen, wenn der Zeitpunkt kommen würde? Konnte ich ihn wirklich alleine lassen? Immerhin war der Kraftunterschied kaum erkennbar und ohne meine Hilfe könnten sie ihn tatsächlich überrumpeln, zumal wir nicht wissen, mit wie vielen wir es tatsächlich zutun hatten.
Wir verließen die sichere Zone und je mehr wir uns aus dieser Ortschaft entfernten, desto erleichterter konnte ich die frische Lust genießen, welche momentan in der Luft lag. Fast schon, so konnte man sagen, hatte ich sie in meiner Nase vermisst, jedoch wurde mir das zuvor nie wirklich bewusst, denn ich war nichts anderes gewohnt. "Endlich raus", schnaufte ich vor mich hin und ließ meinen Blick umher schweifen. Alles hier wirkte so friedlich, keiner wusste von der Gefahr, welche sich allem Anschein nach hier verbarg. Sie lebten ihr ganz normales Leben, übel nehmen konnte man es ihnen aber keineswegs, immerhin hatten sie nicht den blassesten Schimmer über die jetzige Situation. Wenn man aber eine Massenpanik vermeiden möchte, dann sollten wir mit dieser Information auch vorsichtig sein. Denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dieses Wissen zu verbreiten wäre falsch und auch war mir bewusst, dass dies kein Fall für die Polizei, oder sogar die Armee war. Es traten sowieso erst vereinzelte Fälle auf, wenn wir diese also aus dem Weg räumen könnten, dann würde kein weiterer Grund zur Sorge mehr bestehen.
"Jimin, bist du bereit?", fragte er und riss mich somit auch aus meinen Gedanken. Leicht erschrocken schaute ich ihn an, nickte kurzerhand mit dem Kopf, ehe wir zusammen in einer mir sehr wohl bekannten Seitengasse verschwanden. Schon war jegliche Spur der Menschheit verschwunden, hier hielten nur wir beide uns auf und mit der Zeit wurde es so leise, dass ich mir für einen Moment sogar einbildete, meinen eigenen Herzschlag vernehmen zu können. Ich fühlte mich unsicher hier, das letzte Mal war es so, dass ich Geräusche vernahm, welche man keinem Menschen zuordnen konnte und mein tiefes Inneres wartete nur wieder auf diese. "Denkst du, sie werden noch lange auf sich warten lassen?", fragte ich ihn, denn ich hatte die Hoffnung, er könnte mir eine grobe Zeitangabe liefern. Dem war aber nicht so und im Grunde hätte ich mir das auch denken können, da er schließlich nicht in die Köpfe anderer Wesen schauen konnte.
"Ich fühle mich unwohl, wieso passiert nichts?", stocherte ich weiter ungeduldig, während mein Herzschlag sich beschleunigte und ich vermutlich bei dem kleinsten Geräusch schon einen Herzinfarkt bekommen würde, im übertriebenen Sinne gesehen. Normalerweise war ich kein Weichei, ganz und gar nicht eigentlich, wenn man es dann aber mit unmenschlichen Dingen zutun hat, dann ist es doch nur mehr als verständlich, dass da einem irgendwann die Knie schlottern könnten. "Vielleicht sollten wir uns ein wenig mehr bewegen, um unseren Geruch etwas mehr zu verbreiten", kam es von Yoongi, ich brummte nur kurz und wir beschleunigten erneut unseren Schritt, sodass wir unseren Geruch mehr in die Luft tragen konnten. Dabei verließen wir aber nie das Innere der Seitengasse, welche teilweise immer enger wurden. Nach einer Weile seufzte ich einmal laut, "Vielleicht reicht das ja schon, lass uns wieder an einen Platz gehen, der mehr Freiraum bietet", schlug ich vor und er nickte zustimmend mit dem Kopf, jedoch war im selben Moment ein undefinierbares Knurren zu hören und ein kleiner Schauer rannte wieder über meinen Rücken. Wir wollten uns gerade entfernen, da tauchte vor uns eine große Gestalt auf. War sie etwa vom Dach gesprungen? "Jimin! Verschwinde! Jetzt!"
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Thanks for 5k <3 Dafür ein etwas längeres Kapitel
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Misery メ Yoonmin
Fanfiction"Aber was ist mir dir?!" "Ich werde zurück kommen." "Du lügst!" "Es tut mir leid." Wenn sich die Wege zweier Wesen, zweier Welten kreuzen, die sich nie hätten treffen dürfen und daraus etwas resultiert, das sich mit keinem Wort der Welt definieren l...