❃Kapitel 28

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Jimin PoV

Überrascht drehte ich mich um und entdeckte dabei direkt die Gestalt Yoongis, welcher mich mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte und ich irgendwie das Gefühl hatte, dass er sauer auf mich sein könnte, wobei ich doch nicht einmal etwas schlimmes angestellt hatte. Sein Blick sagte aber anderes aus, beziehungsweise, er sagte überhaupt nichts aus, denn er hatte eine gleichgültige Miene ausgesetzt und musterte mich monoton, während ich mir überlegte, was ich auf seine Frage von eben antworten könnte, ohne dabei dumm rüber zu kommen. Ich wand mich noch einmal kurz den Kindern zu und verabschiedete mich von jedem einzelnen, mit der Ausrede, dass ich nun wieder nach Hause müsste und keine Zeit mehr zum Spielen haben würden. Natürlich waren sie traurig deswegen, setzten aber ein Lächeln auf und hofften vermutlich, dass ich bald wieder zum Spielen vorbeikommen würde, so sagten sie es mir zumindest. "Bestimmt!", sagte ich zuversichtlich, wobei ich nicht wusste, ob das denn nun der Wahrheit entsprechen würde, da ich hier keineswegs zum Spaß war und sich in mir auch ein Gefühl breit machte, dass ich bald weitaus mehr Probleme haben würde.

Ich seufzte einmal laut und wand mich ab, damit ich mit schnellen Schritten zu Yoongi zurückkehren konnte, welcher mich noch immer skeptisch beaugte. "Was hast du da gemacht?", verlangte er von mir zu wissen und ging voraus, um die Tür zu seiner Unterkunft zu öffnen. Ich schnaubte einmal abfällig, "Ist das denn jetzt von Bedeutung?", entgegnete ich ihm und rollte kurz mit den Augen. Auch wenn ich hier auf ihn angewiesen war, so wollte ich dennoch irgendwie ein halbwegs akzeptables Leben leben und mich nicht komplett von der Außenwelt abschotten. "Ja, ist es! Vor allem da du dich meinen Anweisungen widersetzt hast!", zischte er sauer und ich wusste, dass er damit schon irgendwo recht hatte, aber immerhin hatte ich meine Gründe. "Denkst du wirklich, ich würde einfach so nach draußen gehen, wenn ich keinen Grund dazu hätte? Außerdem hätte ich mich nicht von hier entfernt, also war ich doch sicher", war meine Antwort und abwartend verschränkte ich meine Arme vor meinem Oberkörper. "Nirgendwo bist du sicher, wenn ich nicht da bin", sagte er, "Welche Gründe waren denn bitte so wichtig, dass du einen Fuß in die Außenwelt setzen musstest?", fragte er mich dann, ich schnaufte einmal laut stark aus und schüttelte leicht meinen Kopf, wobei ich mich aber dennoch dazu entschied, ihm alles zu erklären.

"Wenn du nicht da bist und ich auch keinen Schimmer habe, wo du dich so herum treiben könntest, natürlich suche ich dann nach dir!", erklärte ich mich und rollte wieder einmal mit den Augen, da er scheinbar nicht zu verstehen schien, dass ich mich nicht selbst in Gefahr begeben würde. "Wenn ich nicht da bin, dann werde ich wohl nicht weit entfernt sein. Deshalb ist es aber umso sicherer, wenn du hier drinnen bleibst und das liegt nicht an den Kreaturen, die dich hier auf dem Kicker haben. Es liegt einzig und alleine daran, dass die Menschen hier auch nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Zugegeben, diese Kinder und deren Mütter gehören noch zu den normalsten hier, den Rest kannst du in die Tonne treten", schnaubte er und runzelte ein wenig die Stirn. Ich zischte einmal, "Und damit kommst du mir erst jetzt? Woher sollte ich das denn bitte wissen, ich war hier noch nie zuvor, in meinem gesamten Leben nicht", verteidigte ich mich weiter, denn im Grunde genommen konnte ich wirklich nichts dafür. Er seufzte einmal laut stark aus und raufte sich die Haare, "Vermeide einfach nächstes Mal nach draußen zu gehen, ansonsten werde ich dich wohl einsperren müssen", sagte er nur noch, wobei ich nicht wusste, in wie weit er den Satz mit dem Einsperren ernst meinte. 

"Und dürfte ich dann erfahren, wo der werte Herr sich so herum getrieben hat, oder ist das auch wieder eines deiner mysteriösen Geheimnisse?", fragte ich ihn dann und klang dabei beabsichtigt provokant. Vielleicht war er ja ein Mensch, welcher sich leicht provozieren ließ, auch wenn er keineswegs so herüber kam, aber einen Versuch war es auf jeden Fall einmal wert. "Ich wollte mir lediglich ein paar Orte hier anschauen, ein kleiner Spaziergang, nichts weiter", erklärte er mir. Na ja, wenn es weiter nichts war, dann war es auch nicht wert, dass ich noch weiter nachfragen würde, denn es würde sowieso nichts spannendes kommen. Ich zuckte einmal belanglos mit meinen Schultern und wollte mich gerade abwenden, doch da erregte er erneut meine Aufmerksamkeit durch sein räuspern. "Jimin, ich hatte für heute etwas geplant, jedoch weiß ich nicht, in wie weit dir das gefallen könnte", erklärte er mir und ich begann skeptisch zu schmunzeln, da ich keine Ahnung hatte, was mich denn nun erwarten würde und was jemand wie er mit mir vorhaben könnte. "Dann schieß mal los", wies ich ihn an und musterte ihn fragend.

"Wir werden eine kleine Art Spaziergang machen", fing er an zu erzählen und leicht konfus starrte ich ihn dann, ich dachte, ich würde nicht recht hören. "Wieso das denn? Ich dachte, das wäre viel zu riskant für mich", unterbrach ich ihn irritiert und er seufzte einmal. "Hat man dir nicht beigebracht, andere Leute zu Ende reden zu lassen? Wie dem auch sei, hab keine Angst, ich bin ja dabei und wir müssen das durchziehen, wenn wir der Sache ein wenig näherkommen wollen", erklärte er mir und pampte mich gleichzeitig an. Ich sagte dazu nichts weiter und schaute ihm nur in die Augen, wartend, dass er mir sein Vorhaben weiter erläutern würde. "Du wirst der Lockvogel sein und sobald sie dich auf dem Schirm haben, werde ich mich darum kümmern und du wirst so schnell es geht in unser Versteck hier zurückrennen", erläuterte mir und mir fiel förmlich die Kinnlade nach unten, während meine Augen sich langsam zu weiten begannen. "Ich soll was tun?!", fragte ich schockiert nach, doch rechnete schon wieder damit, dass er mich zurecht weisen würde, doch entgegen meiner Erwartungen klang er überhaupt nicht sauer. "Glaub mir Kleiner", er seufzte einmal kurz, "Wenn es einen anderen, oder schnelleren Weg geben würde, dann würde ich dein Leben auch niemals in Gefahr bringen. Jedoch muss das alles aufhören und das könnte der erste richtige Schritt sein", erklärte er mir und ich überlegte einen Moment, in dem nur Stille zwischen uns herrschte.

"Also gut, ich mache es!"

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It's getting slowly interesting

Misery メ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt