❃Kapitel 56

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Jimin Pov

Mein starrer Blick verwiel an der Stelle, an der bis eben noch Yoongi zusehen war. Allerdings war er nicht mehr hier, er war verschwunden und nun vermutlich auf dem Weg in seine eigene Welt. Voller Gefahren und Risiken hatte er vor, diese Sache auf seine eigenen Schultern zu nehmen und alle Angelegenheiten zu klären, ohne die Hilfe von anderen.

Das war einfach nur verrückt und banal, aber was mich am meisten zerstörte, war sein Verlust. Irgendetwas in mir kam damit überhaupt nicht klar, meine Sorge um ihn wuchs von Sekunde zu Sekunde, eben weil ich genau wusste, dass es dort für ihn tödlich enden könnte.

"Verdammt!", rief ich laut uns und stieß mit dem Fuß einmal fest auf dem Boden auf, während meine Hand sich zur Faust ballte und ich nach vorne pirschen wollte, um die Verfolgung aufzunehmen. Allerdings wurde ich am Handgelenk gepackt und zurückgehalten, von niemand anderem als Taehyung, dessen Ausdruck in den Augen viel über seine Lage gerade verrieten.

Er schüttelte mit dem Kopf, doch er fühlte vermischte Emotionen. Angst, Sorge und Wut waren die Hauptemotionen zurzeit, die uns alle fast drohten zu überwalzen. Auch er schien Yoongi helfen zu wollen, doch er hielt mich aus einem mir unbekannten Grund zurück und biss sich vorsichtig und betrübt auf die Unterlippe, als wolle er damit seinen Schmerz unterdrücken.

"Lass mich los! Ich muss zu Yoongi und ihm helfen!", rief ich laut und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, jedoch war er viel zu stark, als dass ich da so einfach wieder frei kommen könnte.

"Jimin, dein Vorhaben ist reinster Schwachsinn! Was könntest du in deiner Lage für ihn tun, in einer Welt, in der jedes Lebewesen dir kräftemäßig bei Weitem überlegen ist?", verlangte er von mir zu wissen und hob fragend eine Augenbraue nach oben, musterte mich abwartend und wusste ganz genau, dass ich darauf keine Antwort wissen würde.

"Ich könnte...", begann ich zu sprechen, doch hielt direkt wieder inne, da ich wirklich nicht wusste, wie ich Yoongi dort unterstützen könnte, ohne ihm direkt zur Last zu fallen.
"Du würdest ihn nur behindern, momentan kannst du nichts tun", versuchte Taehyung mir einzutrichtern, doch das wollte ich so nicht hinnehmen.

"Aber ich muss doch irgendwas tun! Wir müssen etwas unternehmen, Yoongi schafft das nicht alleine!", verzweifelte ich fast schon.
"Nur weil du alleine zurzeit nichts für ihn tun kannst, heißt das nicht, dass wir tatenlos warten werden und nichts tun"

Überrascht schaute ich ihm in die Augen und wartete darauf, dass er weitersprechen würde.
"Wir werden ihm helfen, aber uns jetzt blindlings in dieses Wurmloch zu stürzen, würde unseren sicheren Tod bedeuten", erklärte er mir, ich nickte langsam mit dem Kopf und seufzte einmal laut aus.

"Davon mal ganz abgesehen", mischte sich nun auch Hoseok ein und deutete auf den Riss am Himmel, welcher zunehmends kleiner wurde und wir schon bald nicht einmal mehr die Chance hätten, die Verfolgung aufzunehmen.
"Es scheint, als sei auch diese Verbindung zwischen den Welten noch instabil gewesen", überlegte Taehyung laut.

"Irgendwann wird sich bestimmt ein permanentes Loch öffnen und ich habe das ungute Gefühl, dass das nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt", kam es von Hoseok, welcher einen ernst zunehmenden Ausdruck im Gesicht hatte. Auch ihm schien es in den Fingern zu kribbeln, etwas zu unternehmen, doch er ging damit vernünftiger als ich um.

"Was tun wir also jetzt?", fragte Jungkook nun und kam ebenso ein paar Schritte näher.
Taehyung begann zu überlegen und fasste kurzerhand einen Entschluss, "Wir werden uns erst einmal zurückziehen und uns dann vorbereiten", erklärte er, doch klang dabei selbst noch nicht wirklich so, als wüsste er etwas genaueres.

"Wir könnten zu Yoongi's und meiner gemeinsamen Unterkopf, da diese von hier aus am nähesten ist", warf ich mit ein und wir begannen zu überlegen.
"Das wäre vermutlich am sinnvollste", stimmte Taehyung mir zu und schaute einmal auf in den Himmel, welcher wieder glasklar war, als sei nie etwas geschehen.

"Dann werden wir uns ersteinmal zurückziehen", entschied Taehyung und hielt kurz inne, um einmal durch die Runde zu schauen und nach Zustimmung zu suchen.
"Und dort werden wir uns vorbereiten, auf die Reise in die Vampirwelt und einen vermutlich verbitterten Kampf", schilderte er uns seinen Plan weiter.

"Ja!"

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Das Kapitel fällt etwas kürzer aus, sorry :c
Dafür wird das nächste aus Yoongi's Sicht sein 👀

Misery メ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt