Jimin PoV
Es ist nun schon über eine Woche her, seit ich diesen Fremden kurzzeitig bei mir aufgenommen hatte und mich um ihn gekümmert habe. Seitdem habe ich ihn aber auch nicht mehr wieder gesehen und auf irgendeine Art und Weise bedrückte mich das. Zu neugierig war ich, als dass ich ihn einfach so ohne Weiteres hätte gehen lassen sollen. Ich fragte mich, wohin er gegangen war und wie es ihm nun ging, wenn man bedenkt, dass er rundum verletzt war und vermutlich drauf gegangen wäre da draußen. Vielleicht wären die Dinge anders verlaufen, wenn Jungkook nicht sein vorlautes Mundwerk geöffnet und uns beiden somit diese Peinlichkeit erspart hätte. Aber das war typisch er und jetzt konnte ich schauen, wohin ich mit meiner Sorge gehen konnte. Vielleicht überdramatisiere ich das Ganze auch nur ein wenig, aber ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass dahinter weitaus mehr steckte, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Aber was soll man machen, ich kann ihn ja wohl schlecht suchen, ohne dabei auch nur einen einzelnen Anhaltspunkt zu haben.
Irgendwo da draußen wird er sich schon herumtreiben, und wenn ich von draußen redete, kam mir wieder in den Kopf, dass ich eigentlich mit Jungkook in unserem Stammcafé verabredet war. Und das auch noch in wenigen Minuten, wie mir der Blick auf die Uhr verriet. Panisch stand ich auf und eilte zu meinem Kleiderschrank, suchte mir daraus ein paar passende Klamotten, da es draußen stark bewölkt war und alle Zeichen auf ein Gewitter deuteten. Es dauerte nicht lange, da lagen das T-Shirt und de Hose, welche ich zuvor noch getragen hatte, auf meinem Bett. Ein kurzer Check im Spiegel sagte mir, dass meine Haare noch ganz schön zersaust waren und ich zischte einmal angepisst, ehe mich meine Beine in das Badezimmer trugen. Dort schnappte ich mir den Kamm und ein wenig Haarwachs, da ich die Mähne auf meinem Kopf anders nicht gebändigt bekam. Als ich der Meinung war, dass ich so nach draußen gehen konnte, legte ich den Kamm wieder beiseite und schaltete das Wasser an, damit ich mir meine noch verklebten Hände waschen konnte. Fertig damit verließ ich das Badezimmer erneut und hinterließ Jungkook eine Nachricht, dass ich mich nun auf den Weg machen würde und er sich noch ein kleines bisschen gedulden musste. Aber ich war nicht der Einzige, der ab und an etwas zu spät kam, von dem her hätte er auch keinen Grund sich zu beschweren - was er aber auch nicht tat.
Ich öffnete die Türe vor mir und trat in den Hausgang, ich sauste die Treppen herunter, nachdem ich sicher gestellt hatte, dass ich meine eigene Türe auch richtig abgeschlossen hatte. Unten angekommen verließ ich das Gebäude mit schnellen Schritten und trat anschließend ins Freie. Ein kurzer Blick in den Himmel genügte, um mich wünschen zu lassen, dass ich einen Regenschirm oder derartiges mitgenommen hätte. Aber für den erneuten Weg nach oben war ich definitiv zu faul, der würde mir später sowieso noch blühen und ich wollte außerdem nicht noch später kommen, als ich ohnehin schon war. Mit schnellen Schritten lief ich die Straßen entlang, in Richtung des Cafes, in dem Jungkook und ich fast täglich unser meistes Geld dalassen. Eigentlich schon fast unverschämt, aber wir können es beim besten Willen nicht lassen und tun es immer wieder. Ich musste kurz lachen, als mir in den Kopf kam, wie wir als deren Lieblingskunden bezeichnet wurden und sie uns schon vermissten, wenn wir mal nicht auftauchten. Andere würden sagen, dass es bloß Taktik wäre, um uns dort zu behalten und das war mir auch bewusst, trotzdem schmeichelte es mir ein wenig. Ein kühler Wind kam mir entgegen und ließ vereinzelte Strähnen in mein Gesicht fallen, welche ich aber schnell wieder zur Seite streichte, damit mir meine Sicht nicht genommen wurde.
Aus der Ferne konnte ich den Laden schon sehen, weshalb ich noch einen Zahn zulegte, auch, weil mir den Wind langsam die Nerven raubte und weil es draußen nicht mehr wirklich angenehm war. Die Türe drückte ich nach innen und hielt schnell Ausschau nach meinem besten Freund, welchen ich alleine, an einem Tisch in den hintersten Ecke sitzend, entdeckte und kurzerhand Kurs auf diesen nahm. "Auch mal da? Ich habe die Hoffnung fast schon aufgegeben, wenn ich ehrlich sein soll.", kam es ironisch von ihm, weshalb ich ihm leicht freundschaftlich gegen den Oberarm boxte. "Du bist die letzte Person, die hier das Recht hat, sich über das Zuspätkommen anderer Menschen zu beschweren.", aufgrund dieser Aussage begann er zu lachen und kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf, "Wohl wahr."
Ich wollte von ihm wissen, ob er schon etwas bestellt hatte, weshalb er eifrig nickte und mir sagte, dass er mir meinen üblichen Kaffee Latte hier bestellt hatte. Dankend sah ich ihn an und zog meine Jacke aus, nur um sie um den Stuhl zu hängen und mich etwas zurückzulehnen. Mein Handy zückte ich aus der Hosentasche und las mir darauf ein paar Nachrichten durch. "Wer ist so wichtig, dass du deinem Handy mehr Aufmerksamkeit als mir gibst?", wollte Jungkook von mir wissen und klang dabei sehr empört. Ich seufzte einmal belustigt, ehe ich ihm den Chat zwischen mir und meiner Mutter zeigte. Meine Eltern lebten in einem anderen Land, aufgrund ihrer Arbeit und haben mir deswegen angeboten, mir eine Wohnung zu kaufen und mir monatlich einen bestimmten Geldbetrag zu überweisen. Sie waren keine schlechten Eltern, ganz und gar nicht, sie hatten nur nie wirklich Zeit für mich, aber dafür war Jungkook ja immer bei mir, für mich war er schon wie ein Bruder, den ich nie hatte. Und auch, wenn ich der Ältere von uns beiden war, so machte er es sich zur Aufgabe mich zu beschützen, auch wenn er manchmal sehr nah am Wasser gebunden war. Es war komisch, gleichzeitig aber auch lustig, aber das war auch etwas, das ihn und seinen Charakter ausmachte.
So gerne ich meine Gedanken aber fortsetzen würde, so wurden sie unterbrochen als uns beiden unsere Getränke gebracht wurden. Mein Handy packte ich ebenso weg, bevor mein Gegenüber noch beleidigt wurde.
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Ich hab was geplant, mal sehen ob ich es hinbekomme ^^
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Misery メ Yoonmin
Fanfiction"Aber was ist mir dir?!" "Ich werde zurück kommen." "Du lügst!" "Es tut mir leid." Wenn sich die Wege zweier Wesen, zweier Welten kreuzen, die sich nie hätten treffen dürfen und daraus etwas resultiert, das sich mit keinem Wort der Welt definieren l...