❃Kapitel 50

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Jimin Pov

Als ich dann erneut zu Bewusstsein kam, stand es um mich um einiges besser, als bei meinem ersten Erwachen zuvor. Ich wusste nicht, wie lange ich denn nun wieder geschlafen hatte, aber so wie es sich anfühlte, handelte es sich wahrscheinlich um keine besonders kurze Zeit. Ich war wirklich erleichtert, denn von den Schmerzen von zuvor war kaum noch etwas spürbar, weshalb ich auch schnell die Kraft, mich aufzurappeln, aufbringen konnte und in wenigen Augenblicken wieder auf den Beinen stand. Zwar schwankte ich im ersten Moment noch ein wenig, jedoch konnte ich mein Gleichgewicht schnell wieder finden und ging zielgerichtet auf die Ausgangstür zu.

Zu aller erst wollte ich Yoongi zur Rede stellen, denn ich war der absolut festen Überzeugung, dass er wusste, was da mit mir abging und vielleicht sogar verantwortlich dafür war. Jedoch war das bloß eine unbestätigte Vermutung, über die ich aber trotzdem gerne mit ihm sprechen wollte, einfach, um Klarheit erhalten zu können. Es würde mich vermutlich nicht einmal stören, ich wollte es einfach wissen, um meine Neugier damit stillen zu können.
Ich folgte dem kahlen Gang, lauschte einen kurzen Moment, aber hörte nichts wirklich aussagendes, weshalb ich Yoongi zunächst im Wohnzimmer vermutete und mein erster Weg demnach auch dorthin war.

Schnell konnte ich ihn auf dem Sofa ausmachen, direkt bemerkte ich und schaute mich überrascht an. "Du bist wach?", entwich es seinen Lippen, mein Nicken war die Antwort auf seine Frage, anschließend ging ich auf ihn zu und ließ mich neben ihm auf dem Sofa nieder. "Wie lange habe ich denn geschlafen", wollte ich von ihm wissen, ich war noch immer etwas müde, jedoch verspürte ich kein dringenden Schlafbedarf mehr und konnte deshalb ohne Bedenken wach bleiben. Er überlegte einen Moment, "Auf jeden Fall lange, ich hab aber nicht auf die Uhrzeit geachtet", war seine Antwort, ich nahm diese aber einfach hin, unwissend, ob ich sie ihm überhaupt glauben konnte.

"Ich verstehe...", ich nuschelte leise vor mich hin und begann mit den Händen auf meinem Schoß zu spielen, ich war ein wenig unsicher und wusste nicht, wie ich das Gespräch zu ihm suchen sollte. Doch diese Entscheidung schien mit schnell abgenommen zu werden, denn er öffnete bereits erneut seinen Mund und wollte scheinbar etwas sagen.
"Wie geht es dir?", erkundigte er sich dann bei mir, er klang etwas besorgt, wenn auch aufgezwungen. "Hmm", ich überlegte einen Moment und versuchte meine Gedanken zu ordnen, "Mir geht es wieder gut soweit"

"Bist du dir sicher?", ging er noch einmal auf Nummer sicher, er schien sich diese Sorge also nicht ausschließlich aufgezwungen zu haben.
"Ja, so ziemlich", antwortete ich ziemlich beiläufig, ich hatte zwar einihges im Kopf, schaffte es allerdingd nicht, einen anständigen Satz in meinem Kopf zu formen und diesen dann auszusprechen.
"So ziemlich?", er klang nachdenklich und schien meine Aussage zu analysieren, so dachte ich zumindest, seinem Gesichtsausdruck entnehmend.
"Na ja, wie dem auch sei", kam es dann schulterzuckend von ihm, das Thema schien wie weggeblasen und ich hatte wohl doch nicht die Chance dazu, ihn zu fragen.
Vielleicht ein anderes Mal.

"Ich hatte vor etwas nach draußen zu gehen, ein Spaziergang, um den Kopf wieder frei zubekommen", schilderte er mir und betrachtete mich abwartend. Ich runzelte mit der Stirn, konnte mir aber schon denken, worauf das hinauslaufen würde.
"Hättest du vielleicht Lust mich zu begleiten? Ein wenig frische Luft würde dir sicherlich nicht schaden", fragte er mich und klang dabei so, als wäre die Antwort bereits gefallen und sichere Sache. Demnach hatte ich ja dann auch keine andere Wahl, absagen konnte ich dem Ganzen ohnehin schlecht und deshalb gab ich kleinbei, ohne überhaupt mit ihm diskutiert zu haben.

Außerden hatte er ja nicht ganz unrecht, denn ein wenig frische Luft würde mir bestimmt gut tun, zumindest war es mal etwas anderes, als immer bloß die selbe, stickige Luft in dieser heruntergekommenen Bude.
Ich nickte mit dem Kopf und es war ab da nur noch eine Sache von Sekunden, bis er sich erhoben hatte und mir seine Hand hin hielt, die ich zunächst verweigern wollte, aber dann doch ergriff und mich von ihm hochziehen ließ. So viel zu meiner körperlichen Verfassung, als hätte ich das selbst nicht hinbekommen. Darauf würde er sich bestimmt etwas einbilden, oder vielleicht auch nicht, aber das konnte ich schlecht wissen.

Ich folgte ihm stumm in den Gang, wir schlüpften in unsere Schuhe und ich zog mir noch eine Jacke drüber, was er jedoch nicht tat und ich ihn daraufhin nur mit einem skeptischen Blick musterte, allerdings schien er diesen nicht wahrzunehmen. Er öffnete einfach die Tür und ging nach draußen, hinter mir schloss ich diese wieder und schnell standen wir vor unserem Eingang, ohne dass ich überhaupt wusste, wohin denn des Weges. Fragend musterte ich ihn, wie er abwechselnd nach rechts und nach links schaute, dann scheinbar einen Entschluss gefasst hatte und er einfach losging, ohne mir etwas zu sagen.

"Wohin laufen wir denn überhaupt?", verlangte ich von ihm zu wissen, als ich dann endlich aufgeholt hatte und neben ihm her lief. Er schaute mich kurz an, "Wir gehen in die Stadt", kam es dann ziemlich monoton von ihm, woraufhin ich meine Augenbrauen überrascht nach oben zog und schmunzeln musste. "War es nicht ziemlich gefährlich, sich außerhalb dieses Ortes aufzuhalten?", fragte ich ihn dann skeptisch, doch er zuckte nur mit den Schultern.
"Ist egal, sie wissen doch nun sowieso, wo wir uns aufhalten. Da können wir genauso gut in die Stadt gehen", erklärte er mir. Nicht gerade beruhigend.

Wir hatten ein ziemlich schnelles Schritttempo drauf, weshalb es meiner Hinsicht nach auch nicht viel Zeit in Anspruch nahm, bis wir diesen schäbigen Ort hinter uns gelassen hatten und uns langsam wieder der Zivilisation näherten. "Man tut das gut!", rief ich vor Freude aus, ich fühlte mich so, als wäre ich hier schon ewig nicht mehr gewesen, dabei waren es sicherlich nur ein paar Tage. Das alles fühlte sich, als wäre es schon sehr lange im Stande, jedoch handelte es sich vermutlich um keine allzu lange Zeit - jedoch hatte ich mein Zeitgefühl mehr oder weniger verloren.

Je näher wir der Stadt kamen, desto aufgeregter wurde ich. Gemischte Gefühle treibten in meinem Körper ihr Unwesen, darunter waren Freude, Angst und auch die Aufregung, die ich nun zum ersten Mal bei einem Stadtbesuch verspürte. Es war aber etwas anderes, denn nie zuvor war ich in einer Situation wie dieser hier.

Doch plötzlich blieb Yoongi einfach stehen und schaute sich hektisch um, er zog einmal scharf die Luft mittels seiner Nase ein und sofort wurde mir bewusst, etwas war nicht in Ordnung.
"Was ist los?", fragte ich ihn und schaute ihn ernst an. Waren die Werwölfe etwa wieder hier und wollten uns angreifen?
Er schüttelte kurz den Kopf, "Ich nehme einen sehr komischen Geruch war..."

"Was ist das?!"

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Kapitel 50 und ich glaube, die Story wird noch so einige Kapitel haben

Misery メ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt