❃Kapitel 71

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Yoongi Pov

Noch bevor ich etwas erwidern konnte, stürzte er sich mit all seinem Gewicht auf mich, sodass ich nicht einmal zwei Sekunden aushalten konnte, ehe ich mit ihm zu Boden ging. Dass mein Vater so stark war, hatte ich nie in meinem Leben vermutet und das sollte was sagen.

Er zückte einen Dolch hervor und versuchte mir diesen in den Hals zu rammen, allerdings konnte ich sein Handgelenk packen und ihn so mit aller Mühe zurückhalten. Doch auch, wenn er vorerst nicht zu treffen schien, wollte er nicht loslassen und trotz meiner Gegenwehr näherte sich die Metallklinge meinem Hals gefährlich nahe.

Doch auf einmal sah ich, wie Jimin ihn mit aller Wucht von mir runterzerrte, nein, fast schon von mir warf und das Erste, das ich in diesem Moment tat, war erleichtert aufatmen und mich schnell wieder erheben.
"Danke", sagte ich schnell atment und nickte Jimin kurz zu, ehe ich sah, wie mein Vater schon wieder bei Kräften war.

Er versuchte diesmal auf Jimin loszugehen, doch ich schaffte es dazwischen zu gehen, sein Handgelenk erneut zu packen und ihn somit am zustechen zu hindern. Diese Aktion erschuf eine kleine Lücke, in der ich es schaffte, mit dem anderen Ellenbogen in seinen Magen zu schlagen, weshalb er kurz aufkeuchte.

Ich lies aber nicht locker und wollte meine Faust in seinem Gesicht versenken, allerdings befreite er seinen Arm mit Gewalt aus meinem Griff und sorgte außerdem dafür, dass sich auf meiner Hand nun eine blutende Wunde auftat, weshalb ich schmerzerfüllt aufzischte.

Das Blut ignorierend stürzte ich mich erneut auf ihn, versuchte ihm die Waffe aus einer kleinen Rangelei zu entnehmen und spürte zeitgleich die starren Blicke Jimins, wie sie uns bei diesem Kampf beobachteten.
"Halt dich zurück!", brüllte ich ihm zu, als ich aus dem Augenwinkel vernahm, dass er sich einmischen wollte.

"Vater, warum hast du das getan? Riskierst du das Schicksal eines jeden Lebenwesens einfach aus reiner Machtgier?", verlangte ich von meinem Vater zu wissen, während ich  ihn am Boden fixierte, sodass er mir derzeit nichts tun konnte.
"Was interessieren mich die Leben anderer?", erwiderte er bissig und versuchte sich zur Wehr zusetzen, weshalb ich zunehmends Probleme bekam.

"Alles hätte nach Plan funktioniert, wenn du nicht wieder aufgetaucht wärst! Keiner hätte auch nur den blassesten Schimmer gehabt, wer in Wahrheit hinter allem steckt!", gab er wütend von sich, er konnte mich von sich werfen, weshalb ich Schmerzen an meinem Rücken verspürte und auch an meiner Magengegend, da er mir dort einen kräftigen Tritt verpasst hatte.

Mühselig erhob ich mich wieder, erkannte den Nachteil, den ich in dieser Situation hatte, denn im Gegemsatz zu mir trug er eine Waffe bei sich, die ihm den Kampf ein wenig einfacher gestaltenen und ihm erlaubten, mir größeren Schaden zuzufügen.

Ich musste das hier also beenden, bevor er überhaupt die Möglichkeit dazu hatte. Auch wenn er mein Vater war und er mein gesamtes Leben für mich da war, er war eine Bedrohung für alle Welten und manchmal konnte ein einziger Tod die Sicherheit vieler Leben bedeuten.

Ich musste es also tun, es führt kein Weg daran vorbei!
Unter Schmerzen erhob ich mich wieder, beobachtete ihn dabei und es dauerte nicht lange, da gingen wir wieder aufeinander los, allerdings versuchte ich diesmal ein wenig Abstand zu halten, seinen Arm abzulenken und selbst Treffer zulanden.

Das klappte auch recht gut, ich bekam nur ein paar Schnitte ab, während er häufiger meine Faust an seinem Körper spüren musste, auch wenn meine Kraft schon ziemlich nachgelassen hatte und ich nicht wusste, wie weit mein Körper bei dieser Belastung noch mitspielen würde, immerhin schmerzte mir alles und selbst meinen Atem hatte ich nicht unter Kontrolle.

Wieder einmal standen wir uns nach einem Schlagabtausch gegenüber und starrten uns in die Augen, beide übersäht mit Wunden und außer Atem. Das war ein Kampf zwischen Vater und Sohn, kein anderer sollte sich in diesen einmischen, auch wenn ich die besorgten Blicke Jimins in meinem Rücken spüren konnte.

"Verdammt!", hörte ich ihn auf einmal rufen, ehe er auf mich zurannte und mich erneut zu Boden warf, das Messer fest in der Hand und entschlossen, mir damit gleich das Licht auszuknipsen. Ich versuchte dagegen anzukommen, griff nach seinem Handgelenk und trat häufiger in seinen Magen.

Plötzlich stieß er einen erschöpften Schmerzensschrei aus, was meine Chance war, ihm die Waffe aus der Hand zunehmen. Ich konnte sie mir allerdings nicht selbst schnappen, stattdessen landete sie etwas weiter auf dem Boden, trotzdem für uns nicht erreichbar, weshalb wir uns nun mit den Fäusten bekämpfen mussten.

Ich versuchte seine Schläge abzuwehren, trat in seinen Magen, damit er endlich wieder von mir ablassen würde, doch ihm schien einfach nicht die Kraft auszugehen, ganz im Gegensatz zu mir. Denn ich hatte zuvor schon unzählige Kämpfe hinter mir, musste den Weg bis hierher sprinten und hatte kaum Zeit zum Verschnaufen.

Meine Kräfte verließen mich langsam und trotzdem versuchte ich mich zu wehren.
Ich spürte aber, wie er immer mehr Treffer landete und meine Angriffe immer schwächer wurden. Verdammt, wieso ausgerechnet jetzt?
"Du hast verloren", hörte ich ihn mit finsterer Stimme sagen, ich vernahm dies zwar nur halbherzig, doch wusste, dass ich nicht mehr lange mitmachen würde.

Doch plötzlich ließ all der Druck nach. Urplötzlich verspürte ich keinerlei Schmerzen mehr und das Gewicht wurde von mir entfernt. Ich brauchte nur eine Sekunde, um wieder bei Sinnen zu sein und zu merken, dass Jimin sich auf eine Rangelei mit ihm eingelassen hatte, auch wenn er ihm nicht das Wasser reichen konnte.

Erschöpft und unter Schmerzen erhob ich mich, sah aus dem Augenwinkel dann die Waffe auf dem Boden liegen und eilte zu dieser. Als sie dann in meiner Hand lag, drückte ich fest zu und zögerte noch einen Moment, in dem ich an alles Vergangene mit meinem Vater denken musste.

Schnell schüttelte ich meinen Kopf, das war nun vorbei. Ich rammte die Waffe in seinen Nacken, woraufhin eim Gurgeln seine Lippen verließ und er scharf die Luft einzog. Blur quillte aus der Wunde und wenige Momente später auch aus seinem Mund, während Jimin davon rutschte und sich dann erhob, mein Vater hingegen knallte hart auf dem Boden auf.

Ich betrachtete ihn ein wenig mitleidig, dann die Waffe, aber mir war klar, dass es meine Pflicht war das zutun.
"Ist er jetzt...?", fragte Jimin bei mir angekommen, doch traute sich nicht seinen Satz zuende zusprechen.

Ich nickte mit meinem Kopf und schaute ihn an, auch wenn meine Ausdauer am Ende war.
"Nun gibt es nur noch eine weitere Sache für uns zutun, bist du bereit?", fragte ich an ihn gerichtet, selbstbewusst nickte er mit dem Kopf und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

"Also gut, dann auf zur Omega-Höhle!"

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noch zwei Kapitel und die Story ist done 👀

Misery メ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt