„Bevor was?", wollte Laina gespannt wissen. „Bevor wir ein Paar werden", erklärte Hicks. „Ein ... Ein Paar sagst du!?", freute sich die Braunhaarige. „Ja! Astrid hatte recht, du liebst mich wirklich und als ich gestern nicht schlafen konnte, habe ich erkannt, dass ich mich glaube ich auch in dich verliebt habe. Ich weiß, ich war vor Kurzem noch mit Astrid zusammen, aber ich weiß jetzt, welche Frau ich wirklich an meiner Seite haben will! Ich kann nur hoffen, dass du mir vergibst, dass ich das nicht früher gesehen habe. Aber ich wäre unglaublich glücklich, wenn du mir eine Chance gaben würdest! Ich finde, wir sollten es versuchen, was meinst du?", fragte der Drachenreiter erwartungsvoll. „Ja, liebend gerne", antwortete das Mädchen und ging einen Schritt auf ihn zu, um ihn zu küssen. „Warte! Ich glaube soweit bin ich noch nicht! Das mit Astrid ist noch zu frisch ... Macht es dir was aus, wenn wir damit noch ein bisschen warten? Gibst du mir etwas Zeit?", wollte Hicks bedauernd und etwas beschämt wissen. „Aber natürlich, mein Schöner! Du kannst dir so viel Zeit nehmen, wie du brauchst! Immerhin werde ich dich bestimmt nicht verlassen!", versprach Laina. „Danke! Du bist einfach toll!", meinte Hicks und umarmte sie dankbar.
In dem Moment traten seine Freunde ins Clubhaus. „Ich bin jetzt mit Hicks zusammen", verkündete Laina sogleich überglücklich. Sofort erstarrten die Wikinger in ihrer Bewegung und schauten fassungslos zu ihrem Anführer. „Waaaas?", für Rotzbakke war es anscheinend noch zu früh am Morgen. „Ich und Hicks sind ein Paar", wiederholte Laina etwas ruhiger. Als Antwort erhielt sie nur einige erstaunte Blinzler. „Aber, Hicks, du warst doch gestern noch mit Astrid zusammen", warf Fischbein besorgt ein. Das hatte er mit seinem Ratschlag von gestern nicht gemeint gehabt! „Und heute bin ich mit Laina zusammen", entgegnete Hicks gelassen. Heidrun konnte sich zu der ganze Situation nicht äußern, weshalb sie nur vorwurfsvoll ihren Kopf schüttelte und schwieg. „Hicks, ist das nicht etwas ... Übereilt?", fragte Raff vorsichtig nach. „Schon möglich, aber ich will keine Zeit verschwenden", antwortete dieser. „Oh man, der hat gleich zwei Freundinnen fast zu selben Zeit und ich kriege es nicht auf die Reihe, dass sich auch nur ein einziges Mädchen für mich interessiert", murrte Rotzbakke betrübt. „Das nennt sich wohl der 'Hicks Haddock-Effekt'", lachte Taffnuss. „'Hicks Haddock-Effekt', ich geb dir gleich 'Hicks Haddock-Effekt'", maulte Rotzbakke.
Nach dem Essen sprühte Laina geradezu vor Tatendrand, weshalb sie auch gleich eine Schreckenspost an Haudrauf abschickte, in der sie sich als Hicks neue Freundin vorstellte. Diese Neuigkeit musste sie ihrem Freund natürlich gleich beim Abendessen mitteilen: „Hey, Hübscher! Ich habe deinem Vater heute eine Nachricht geschrieben und ihm gesagt, dass wir jetzt ein Paar sind, damit du das nicht mehr machen musst" - „WAS?!", schrie Hicks entsetzt. „Oh, wolltest du das etwa nicht? Ich dachte nur, dir wäre es ernst mit uns", sagte sie prüfend. „Doch, schon! Ich finde nur ... Das geht mir alles ein wenig zu schnell! Ich hatte gedacht, dass wir es ihm erzählen, sobald wir ihn das nächste Mal auf Berk besuchen ... Du weißt schon, persönlich", erklärte Hicks. „Das ist aber eine wundervolle Idee, mein Hase! Warum machen wir das nicht? Ich packe nur schnell noch einige Sachen", freute sich Laina. Ihr Freund war einfach nur super! „Nein, ich glaube das ist nicht nötig! So wie ich meinen Vater kenne ist er bestimmt schon auf dem Weg hierher", stöhnte Hicks. „Er ist das Oberhaupt, da hat er für solche spontanen Ausfüge doch gar keine Zeit", dachte sie. „Glaube mir, wenn es um mich geht, hat er plötzlich immer Zeit", sprach er es eher negativ aus. „Was hast du denn? Es ist doch toll, dass du deinem Vater so viel bedeutest", schwärmte Laina. Eigentlich hatte sie damit ja auch recht, es war wirklich toll! Nur wäre es Hicks in diesem speziellen Fall lieber gewesen, wenn es anders wäre.
Wenigstend konnte er Laina davon überzeugen, dass sie nicht in seine Hütte ziehen sollte, um bei seinem Vater keinen falschen Eindruck zu erwecken. Und wie befürchtet hatte er sich mit seinem Vater nicht geirrt. Der stand schon am nächsten Vormittag auf seiner Fußmatte. Laina hatte ihn schon kommen gesehen und war zu Hicks gelaufen, um seinen Vater zu empfangen. Bei dessen letzten Besuch hatte er sich kaum für sie interessiert, sondern nur für Astrid. „Soso, du bist also die neue Freundin meines Sohnes", stellte Haudrauf gleich skeptisch fest. „Wer hätte das gedacht", auch Grobian war wieder mitgekommen. „Ja ... Ähm ... Laina, könntest du uns kurz alleine lassen?", bat Hicks seine Freundin. „Natürlich, Bärchen", stimmte sie zu und wollte ihn küssen, doch Hicks drehte seinen Kopf unerwartet leicht zu Seite, sodass es nur ein Wangenkuss wurde. Etwas enttäuscht verließ das Mädchen die Hütte des Drachenreiteranführers.
Der Junge ging mit den Erwachsenen in die Hütte und schloss die Tür. „Jetzt mal Klartext", eröffnete Haudrauf das Gespräch und Hicks ließ sich stöhnend auf seinen Stuhl fallen. „Vorgestern sagst du mir, dass du mit Astrid zusammen bist und kaum bin ich auf Berk zurück, erhalte ich eine Nachricht, dass du plötzlich mit dieser Laina zusammen bist. Was kommt morgen? Etwa Heidrun? ...Du warst doch glücklich mit Astrid und sag mir ja nicht, dass das nicht stimmt, denn ich weiß, dass es so war! Aber wenn ich mir dich so anschaue, siehst du jetzt nicht gerade sehr glücklich aus, also was soll dieser Jackdung?", schimpfte Haudrauf wütend. „Vater, kannst du bitte aufhören so zu schreien! Ich kann das erklären", begann Hicks. „Ja, ich bitte darum!", jetzt setzte sich auch Haudrauf hin. „Also, ich bin gar nicht mit Laina zusammen ... Also schon ... Aber nicht in echt", versuchte er es. „Häh?", Grobian war jetzt schon ausgestiegen. „Ok! Ich glaube, dass Laina Astrid entführt hat, damit sie eine Chance bei mit hat", erzählte Hicks. Dabei reichte er seinem Vater den Brief, der angeblich von Astrid war. „Was? ... Und darauf lässt du dich ein?", rief sein Vater empört. „Ich dachte mir, wenn ich mitspiele, dann würde sie Astrid freilassen", stellte er seinen Plan vor.
„In was für Situationen du auch immer gerätst", staunte Grobian kopfschüttelnd. „Also da bin ich ja erleichtert! Ich finde, dass Astrid viel besser zu dir passt! Außerdem würde sie eine tolle Schwiegertochter abgeben", meinte Haudrauf erneut andeutend. „So weit sind wir noch nicht! Aber wenn Astrid erst einmal zurück ist, werde ich sie ganz bestimmt nicht mehr gehen lassen", versprach Hicks mehr sich selbst als den Erwachsenen. „Ich hoffe nur, dass dein Plan klappt und Astrid bald wieder an deiner Seite ist", sagte sein Vater. „Das hoffe ich auch, denn ich halte diese grässlichen Kosenamen nach jedem Satz einfach nicht mehr länger aus", regte sich Hicks auf und ließ seinen Kopf erschöpft auf den Tisch fallen. „Ich habe mich eh schon darüber gewundert, dass du das über dich ergehen lässt", lachte Grobi. „Viel Glück, mein Junge", verabschiedete sich Haudrauf schließlich von seinem Sohn, der sich dann wieder seiner angeblichen neuen Freundin widmen musste, damit diese keinen Verdacht schöpfte.
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Mädchenalarm auf der Klippe
FanfictionEs ist gerade eine ruhige Zeit für die Drachenreiter, doch das soll sich ändern! Dieses Buch enthält 2 voneinander unabhängige Geschichten, die jeweils ein neues Mädchen beinhalten, welches auf verschiedene Arten ein Problem für Hicks birgt. 1. Miss...