Chapter 25 🌸

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Erschrocken zucke ich zurück und blicke in das ebenso erschrockene und enttäuschte Gesicht von Ryan.

„Ryan, ich...Ich kann das erklären! Es ist nicht so wie du denkst!" unterbricht Masons Stimme die Stille.

„Ach nein?! Wie ist es dann?! Denkst du eigentlich ich bin blöd?! Ich seh' doch, was hier vor sich geht!!" erwidert ihm Ryan wütend.

„Ryan, kann ich...Können wir kurz reden?" bringe ich mich in das Gespräch zwischen den beiden ein, da ich keine Lust darauf habe, dass sie sich hier gleich die Köpfe einschlagen.

"Glaubst du wirklich, das würde irgendetwas daran ändern, dass ihr euch beinahe geküsst hättet?!"

"Das vielleicht nicht, aber bevor du ihn gleich umbringst, würde ich dir gerne in Ruhe erklären, was gerade passiert ist." erwidere ich ihm in einem beruhigenden Ton.

"Pff, das brauchst du mir nicht erzählen, das hab ich immerhin gerade selbst gesehen!" sagt er aufgebracht.

"Ryan, bitte. Gib mir zumindest die Chance es dir zu erklären."

"Nicht nötig. Immerhin weiß ich jetzt, woran ich bei euch beiden bin!", sind seine letzten Worte, ehe er sich umdreht und wütend die Treppe hinter sich hinunter stampft.

Mittlerweile steht Mason neben mir und guckt mich an. Er sieht, dass ich aufgebracht bin, und dass ich diese Sache mit Ryan unbedingt so schnell wie möglich regeln möchte.

"Geh' ihm nach." Vernehme ich Masons tiefe, ruhige Stimme.

Mit einem: "Ich weiß nicht..." drehe ich mich in Richtung Mason, sodass ich ihm nun in die Augen sehen kann.

"Ich aber! Glaub' mir, er braucht das jetzt."

Kurz überlege ich. Und Mason hat Recht. Wenn Ryan in seinem ganzen Leben noch nie, noch nicht einmal von seiner eigenen Mutter, Liebe und Geborgenheit zu spüren bekommen hat, dann braucht er es jetzt umso mehr, dass ich ihm zeige, dass es mir wichtig ist, dass er so schnell wie möglich weiß was gerade zwischen Mason und mir passiert ist. Oder beziehungsweise, was nicht passiert ist.

„Kann ich dich kurz alleine lassen?" frage ich Mason nachdenklich, aus Angst, er könnte wieder anfangen zu weinen, wenn ich ihn jetzt alleine lasse.

„Klar, geh' ruhig!" antwortet er schnell und mit fester Stimme, während er seine Aussage mit einer komischen Handbewegung noch verstärkt.

Ich schenke ihm ein kurzes, dankbares Lächeln, flitze dann die Treppen vor mir hinunter und sehe geradeaus zu Ryan, wie er sich hektisch seine schwarze Bomberjacke anzieht und dann wie er gerade dabei ist die Haustüre zu öffnen.

„Ryan! Warte bitte!" rufe ich, während ich fast die letzte Treppenstufe herunter stolpere.

Ich meine zu erkennen, wie Ryan langsam die Türklinke loslässt und wieder einen Schritt zurück ins Innere des Hauses geht, während er im selben Atemzug die Tür vor sich wieder schließt.

Mittlerweile stehe ich hinter ihm und sehe, wie er sich mit beiden Händen an der geschlossen Türe abstützt.

Als ich nach einer Weile sehe, dass sein muskulöser Oberkörper sich mit der Zeit verschnellert hebt und senkt, gehe ich langsam um ihn herum. Als ich dann allerdings neben ihm stehe und fast sein Profil sehen kann, dreht er seinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung und ich kann nur noch schemenhaft erkennen, wie Ryan seine rechte Hand zu seinem Gesicht führt, um etwas wegzuwischen.

Und spätestens ab diesem Zeitpunkt weiß ich, dass Ryan mich gerade dringender braucht als irgendwen anders.

„Großer..." sage ich mit leiser, beruhigender Stimme, während ich mit meinen Fingern durch seine fluffigen Haare fahre.

RyanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt