Chapter 6 🌹

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Montag, 18.07.2017:

Wie an jedem Schultag reißt mich mein Wecker brutal und laut aus meinen Träumen. Langsam hab ich echt den Eindruck, dass es ihm Spaß macht, mich jeden Tag so zu ärgern.

Genervt schalte ich den Wecker aus, reibe mir müde über die Augen und versuche mich halbwegs aufzurichten. Wow, ich hätte niemals gedacht, dass ich heute Morgen so müde sein werde. Zumal ich nicht einmal wirklich spät nach Hause gekommen bin. Also, zumindest nicht so spät wie bei Partys die am Freitag oder Samstag stattfinden, aber eindeutig zu spät für meinen Körper. Das hat er mir nämlich gerade unmissverständlich bewiesen.

Gott sei Dank habe ich nicht all zu viel Alkohol getrunken, sodass sich wenigstens meine Kopfschmerzen in Grenzen halten, was man von meiner Müdigkeit ja wohl leider nicht behaupten kann.

Nach etwa zehn Minuten, in denen ich nur auf meinem Bett gesessen habe und mir die Augen gerieben habe, in der Hoffnung, ich könnte dadurch etwas wacher werden, fange ich langsam (und ich meine WIRKLICH langsam) an mich zu bewegen und (vor Müdigkeit) schwankend den Weg zum Bad anzutreten.

(Ich weiß nicht, ob ich die einzige bin die das morgens hat, aber für den Fall, dass jemand nicht weiß was ich mit "vor Müdigkeit schwankend" meine, hier eine kurze Erklärung:
Das ist, wenn man morgens noch nicht ganz wach ist, sich aber trotzdem schon auf den Weg in die Küche, oder in diesem Fall ins Badezimmer macht. Dann "schwankt" man leicht, weil man noch nicht ganz wach ist.❤ Zumindest ist das bei mir so😂💕)

Nachdem ich im Bad fertig bin, und fertig angezogen und geschminkt aus dem Bad komme, das gleich neben meinem Zimmer ist, nehme ich meine Schultonne, in die ich vorher schon alles wichtige (Haustürschlüssel, Handy, Schulsachen usw.) gepackt habe, und mache mich auf den Weg in die Küche.

In der Küche angekommen, sehe ich meine Mama, wie sie gerade dabei ist mir eine Schüssel Cornflakes zu machen. Als sie fertig ist, stellt sie mir die Schüssel auf den Küchentisch, wünscht mir einen guten Morgen und ich setze mich im selben Moment an den Tisch.

Ich weiß zwar nicht wieso ich das denke, aber irgendwas ist komisch. Normalerweise ist meine Mama immer total fröhlich und lächelt die ganze Zeit, aber heute irgendwie nicht. Heute war ihr "Guten Morgen" eher mürrisch und es hat sich so angehört, als hätte sie das nur gesagt, weil sie muss. Da aber Montag ist und ich der Meinung bin, dass jeder Mensch am Montag schlechte Laune hat, gehe ich darauf nicht weiter ein.

Nachdem meine Mama und ich ein bisschen geredet haben und ich meine Cornflakes aufgegessen hab, nehme ich meine Schultasche vom Stuhl neben mir, verabschiede mich von meiner Mama und laufe zur Bushaltestelle.

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Nach der Schule gehe ich zum Parkplatz der Schule, da meine Mama meinte, dass sie mich nach der Schule hier abholt.

Jake und Sky laufen noch mit mir zum Parkplatz, da es schon 16:30 Uhr ist und ich immer noch echt müde bin. Aber die Müdigkeit ist nicht der einzige Grund, wieso sie mich zum Parkplatz begleiten. Im Laufe des Schultages wurde mir zunehmend schwindelig und ich hatte bzw. habe ständig das penetrante Gefühl, mich übergeben zu müssen.

Ich hatte ihnen zwar gesagt, dass ich die paar Meter zum Parkplatz auch alleine laufen könnte, weil es langsam wieder besser geht, aber als ich sehe, was mich am Parkplatz erwartet, war ich schon echt froh, dass ich die beiden bei mir hatte ...

Am Parkplatz stand, nicht wie erwartet, unser kleiner, süßer, weißer PKW, (Ihr könnt euch aussuchen welches Auto zu den beiden passt😂💕) sondern ein riesiger, weißer Umzugswagen, aus dem ich meine Mama aus dem Beifahrerfenster gucken sehe.

Auf dem Umzugswagen steht in großen, roten Buchstaben:
"Hartmann - Umzüge"
(Keine Ahnung, ob es diese Firma wirklich gibt, wenn ja, tut es mir leid😂)

Es waren zwar nur zwei Worte, die ich lesen musste, aber diese zwei Worte hatten es in sich. Ich hatte diese Worte noch nicht ganz zu Ende gelesen, als ich spürte wie mir augenblicklich wieder schwindelig und übel wurde. Ich hörte wie mein Magen Geräusche machte, die ich noch nie in meinem Leben gehört hatte.

Erst hab ich gedacht, es wäre ein schlechter Witz und meine Mama würde mir gleich sagen dass das alles nur eine große Geburtstagsparty für mich sei. Dass diese Option komplett unlogisch ist, da ich gar nicht Geburtstag habe, war mir in dem Moment sowas von egal. Ich wollte einfach nur dass gerade nicht wirklich das passiert, was ich glaube. Aber als ich sehe, dass meine Mama aus dem Wagen aussteigt und mit einem eisigen und zugleich niedergeschlagenden Blick auf mich zu kommt, werden meine Knie vor Schreck so weich, dass mir plötzlich die Beine wegknicken und Jake und Sky mich gerade noch rechtzeitig auffangen können, bevor ich auf den Boden gefallen wäre.

Dem Blick meiner Mom zu urteilen, war also wirklich das eingetroffen, was ich dachte. Vielleicht war sie deswegen heute morgen auch so schlecht gelaunt und hat fast kein Wort mit mir geredet.

Meine Mama legte eine Hand auf meine Schulter und sagte nur:

"Es tut mir leid, dass du es so erfahren musst. Ich wollte es dir heute morgen eigentlich sagen, aber ich konnte nicht. Ich habe diese drei kleinen Worte "Wir ziehen um" nicht über die Lippen bekommen."

Nachdem sie das gesagt hatte vergingen Minuten in denen ich einfach nur schwieg. Ich muss erstmal über das alles nachdenken, auch wenn mir die ganze Zeit Tränen die Wangen herunter liefen. Ich bin wie benebelt und ich fühle mich als wäre ich in einer Kiste aus Watte. Ich bekomme nur leise mit, wie Jake und Sky irgendetwas zu meiner Mutter sagen, woraufhin sie extrem leise antwortet. Keine Ahnung, was sie gesagt haben könnten.

Ich merke, wie Jake mich auf einmal in den Arm nimmt und seinen Kopf in meinen Nacken legt. Sein Brustkorb hebt und senkt sich in unregelmäßigen Abschnitten und ich habe das Gefühl, ihn zwischen seinem lautem Atmen auch ab und zu schluchzen zu hören. Er holt tief Luft, umgreift meinen Kopf mit seiner großen Hand, gibt mir einen Kuss auf die Wange und flüstert mir ins Ohr:

"Pass auf dich auf, Kleine..."

Danach drückt er mich noch einmal fest an sich und dreht sich danach schnell weg um mit seinen Händen irgendwas aus seinem Gesicht zu wischen. Er hat also doch geweint...

Naja was Sky mit mir gemacht hat, könnt ihr euch ja vorstellen. Kurzum: großes Geheule, keiner wollte den anderen loslassen geschweige denn gehen lassen.

Als mich meine Mama dann vorsichtig am Arm anfasst um mich in Richtung des LKW's zu führen, habe ich tausende Gedanken in meinem Kopf. Ich will mich so gerne dagegen wehren, ich will am liebsten abhauen und nie wieder kommen, ich will einfach nur wieder zurück in die Arme meiner Freunde und nie wieder loslassen.

Aber es geht nicht. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil ich keine Kraft mehr habe. Ich kann mich gerade nicht dagegen wehren, was meine Mom macht. Obwohl ich es so gern würde...

Heyyyyy💕

Tut mir leid dass ich so lange nichts hochgeladen habe. Meine Motivation zu schreiben musste mit meiner Netflixsucht kämpfen und hat den Kampf dann letztendlich gewonnen😂❤

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel💕

Bis dann🔥

RyanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt