PoV Polizist
Es war dunkel. Dann hörte ich hinter mir die Stimme meiner Tochter: "Papa, schau mal!" Ich drehte mich zu ihr um. Sie stand auf der Wiese. Ihre Augen strahlten. Vor ihr saß ihr kleiner Bruder. Er trug einen Blumenkranz. "Papa, den hab ich gemacht." Stolz lächelte mich die Kleine an. "Wieso muss immer ich?" Mein Sohn sprang auf, ließ dabei den Kranz fallen und rannte dann an mir vorbei in den Wald. "Hey, warte auf mich!" Auch sie lief in den Wald. Lächelnt schaute ich ihnen hinterher. "Na Schatz." Meine Frau kam zu mir. Sie war trotz ihrer 36 noch immer wunderschönen. Ich umarmte sie von hinten und strich ihr über ihren runden Buch. Sie war im neunten Monat schwanger und unser drittes Kind, wieder ein Mädchen, sollte in wenigen Tagen kommen. Es war eine schöne Erinnerungen, wenn nicht sogar die schönste. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment. Die Vögel zwitschern und die Sonne schien. Doch dann wurde es still und kalt ich öffnete wieder meine Augen. Diesmal beobachtete ich alles aus einer dritten, unbeteiligten Perspektive. Dies war keine Erinnerung, dies war die Zukunft. Meine Frau saß zusammen mit unseren drei Kindern am Essenstüsch. Meine Geliebte hatte tiefe Augenringe. Sie schnitt das Essen unser sechjährigen Tochter klein. Unser Sohn, 12, spielte an seinem Handy. Er wirkte desinteressiert. Ich schaute zur Treppe. Unsere Tochter, im Alter von 16, kam polternd runter. Sie trug hautenge, knappe Klamotten und viele Pirsinks. Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen. "Was giebts zu Essen?"
"Könntest du bitte etwas normales Anziehen?", die Stimme meiner Frau klang erschöpft. "Wieso denn? Alle meine Freunde laufen so rum und außerdem muss dich das nicht interessieren!"
"Bitte"
"Nein!"
"Dein Vater hätte es auch nicht gewollt." Nun brach die Stimmung komplett. Unsere älteste Tochter sprang mit glasigen Augen auf und rannte aus dem Haus. Unser Sohn ließ sein Handy sinken und verschwand in seinem Zimmer, unsere Kleine, welche lauthals an fing zu weinen, nahm er mit. Meine Ehefrau sank weinent auf den Tisch. "Das ist nicht fair. Wieso? Wieso musstest du den Auftrag annehmen und wieso musstest du sterben? Hätte es nicht wen anders treffen können? Wieso musste man ausgerechnet deine Leiche finden, so entstellt, schlimmer als deine Kollegen und der Professor." Ich taumelte zurück. Nein das durfte nicht war sein. Meine Familie brauchte mich doch. Alles wurde dunkel. Vor mir erschien meine Tochter, knapp bekleidet. Sie schaute sich panisch um, konnte aber nicht weg. Ein Mann kam auf sie zu. Sie schrie, doch es brachte nichts, der Mann kam näher und faste sie an. "Papa, hilf mir, bitte, komm zu uns zurück." Ich konnte nicht zu ihr, ihr nicht helfen. Ich drehte mich um und rannte. Vor mir erschien mein Sohn. Er hatte ein Band um seinen Arm. In der anderen Hand eine leere Spritze. Seine Augen waren ebenfalls leer. Ein Tuch wurde über ihn gelegt. "Gestorben an einer Überdosis von Drogen. Er konnte den Tod seines Vaters nie verkraften." Die Worte halten in meinem Kopf nach und ich versuchte noch schneller zu rennen. Meine Frau tauchte auf. Sie stieg auf einen Stuhl, legte sich ein Seil um "bald sind wir wieder vereint, mein liebster." und sprang. Ich schrie laut. Eine Tür ging im schwarzen auf. Kurz wurde es hell. Die Tür fiel zu und ich sah meine jüngste Tochter. Sie lief zu meiner toten Frau. "Mama?" Ihre große Schwester erschien und zog sie weinend weg. Ihr Körper war mit blauen Flecken überseht. Langsam ging mir die Puste aus. Ich sah, wie die kleine zusammen gekauert auf dem Boden hockte. Alles war mit eckigen Geräuschen erfüllt. Dann kam ein man ins Bild. Er lächelte dreckige und verschwand wieder. Kurz darauf kam das ältere Mädchen rein. Sie lächelte schwach. Ihr Körper hatte noch mehr blaue Flecke. In ihrer Hand hielt sie ein paar Scheine. "W-wir haben wieder genug Geld für eine Woche." Sie brach weinend zusammen. "Papa, wo bist du nur? Hilf uns doch." Ich sank auf den Boden und schrie laut: "Hey, hört ihr mich? Ich mach alles, solange die Zukunft meiner Familie gesichert ist." Plötzlich spürte ich nichts mehr.
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Lost in the night
FanfictionEin lauter Schrei halte durch die Nacht. Entsetzt sprang Paluten, mit rasendem Herzen und Schweiß gebadet, auf. Er schaut sich hektisch um, konnte aber Niemanden erkennen. Mit weichen Knien ging er zu seinem Fenster und zog die Vorhänge baseite. Dra...