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PoV Manu
Taddl schleifte mich aus dem Raum und raus aus dem Untergrund. Kurz überlegte er, brachte mich aber dann doch bis zu Palles Wohnung. Er schloss auf, schubste mich hinein und schmiss mir Palles Haustürschlüssel zu und verschwand. Die Tür knallte zu. Es war totenstill. Ich war wieder alleine. Ich drehte mich um. Alles erinnerte mich an ihn. Ich ging in die Küche. Alles sah so aus wie ich es verlassen hatte. Benutztes Geschirr stand auf dem Tisch. Ich stich drüber und musste lächeln. Palle hätte mich jetzt wieder angemeckert und gesagt, dass ich das Geschirr in den Geschirrspüler stellen solle. Vor meinem geistigen Auge konnte ich uns sehen, wie ich dort saß und Palle vor mir stand. Er schimpfte still mit mir, legte das Brett beiseite und holte das Küchenmesser wieder raus. Wir unterhielten uns und fingen dann an zu lachen. Wir schwiegen und redeten dann miteinander, bevor Palle seine Lippen auf meine legte. Die Erinnerung verschwand wieder. Mein Lächeln verschwand ebenfalls. Wir hatten eine Daddykink Beziehung, doch diese brach als Palle mich bezüglich Taddl 'angelogen' hatte. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich ging in das Schlafzimmer. Ich sah Palle wie er vor dem Bett kniete und mich pflegte. Mir steigen Tränen in die Augen. Palle sah das alles wahrscheinlich nur als seine Verpflichtung als Arzt an, doch für mich war es mehr, viel mehr. Für mich war es eine Geste der Zuneigung und Fürsorge. Er hatte mich so gut behandelt wie noch keiner zuvor. Meine Wunden schmerzten wieder. Palle hätte sie jetzt verbunden. Aber er war nicht da. Ich ging zum Schrank und holte seinen erste Hilfe Koffer raus. Ich drehte mich wieder um. "Danke das du mir schon einmal den Koffer geholt hast." Palle stand vor mir. Seine Hand lag an dem Kasten. Er lächelte mich an. Ich brach auf den Boden zusammen. Der erste Hilfe Koffer fiel mir vor die Füße. Ich beobachte wie er ein kleines Stück kullerte. "Manu, wieso lässt du ihn denn fallen?" Palle beugte sich runter um den Kasten wieder aufzuheben. Ich krallte mich in den Teppich. Tränen flossen mir über mein ganzes Gesicht. Kurz bevor Palle den Koffer berührte, verschwand die Illusion wieder. Langsam hob ich meine zitternden Händen und führte sie zu meinem Kopf. Ich erwachte aus meiner Starre. Ich presste meine Hände gegen meinen Kopf, kniff die Augen zu und schrie laut und hell. "NEIN! Das kann nicht sein, das ist nicht fair." Ich weinte hemmungslos. "Shh, alles ist gut."
"AHHH! Verschwinde! Verschwinde, du bist nicht real." Meine Stimme brach zum Ende hin. "Hey, ich bin es doch, Palle, erkennst du mich den ganig mehr?"
"Das ist nicht real", wiederholte ich immer wieder um mich selbst zuberuhigen. Ich stand auf und lief schwankender Weise zum Badezimmer. Ich schaltete das Licht an und schaute in den Spiegel. "Das ist nicht real, hörst du Manu? Das ist nicht real, darum wird alles gleich ganz normal sein, wenn du dich umdrehst", erklärte ich mir selber mit ruhiger Stimme. Ich schaute mir noch einmal tief in die Augen. Palles Spiegelbild verblasste. Ich drehte mich um und...

Lost in the nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt