12. Kapitel

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"Kommt rein", sagt Max und hält uns die Tür von der Hütte auf. "Fühlt euch wie zuhause", zwinkert er uns zu. Zusammen setzen wir uns in einen Kreis auf den Fußboden und betrachten uns schweigsam. "Also warum seid ihr zwei jetzt so nass gewesen?", bricht Kim das Schweigen. Auf ihre Frage hin warten auch die Anderen neugierig auf unsere Antwort. Alex guckt mich an. In seinem Blick liegt die Frage ob es mir peinlich wäre, wenn er es den Anderen erzählen würde. Ich lächle ihm aufmunternd zu und warte gespannt auf  seine Schilderung der Situation. "Wir sind in den See gefallen, weil ich Bella hinterher gerannt bin. Sie war ziemlich frech zu mir"  "Wann war ich denn bitte frech?", frage ich gespielt empört. "Du hast mir auf meinen Arm gehauen. " Skeptisch mustern uns die Anderen. "Ihr steht auf einander", behauptet Kim überzeugt. "Schwachsinn", rufen Alex und ich gleichzeitig. "Ja, glaubt ruhig weiter daran", meint Max belustigt.  Verdutzt schauen Alex und ich uns an. Könnte es sein, dass er ein wenig Recht haben könnte? Nein...das würde nie funktionieren. Oder?

Alex
Was labert mein Kumpel da? Ich werfe ihm einen warnenden Blick zu. Dann wende ich mich an Isabella. Sie sieht sehr nachdenklich aus. Das scheinen auch ihre Freundinnen zu merken. "Alles in Ordnung, Bella?", möchte Natalie von ihr wissen. Verwundert wendet sich Isabella an sie. "Ja, alles Bestens", lächelt sie schüchtern. Natalie mustert sie aufmerksam, seufzt einmal und unterhält sich weiter mit den Anderen. Doch ich kann nicht weiter so still in diesem Raum sitzen. "Bella, kommst du kurz mit nach draußen?", bitte ich sie freundlich. Sie nickt zögerlich. Gemeinsam verlassen wir kurz die Hütte. Wir spüren die neugierigen Blicke von unseren Freunden auf unseren Rücken. Also schließe ich die Tür.

"Was ist los?", frage ich sie, um gleich auf den Punkt zu kommen. "Nichts", entgegnet sie. "Nichts? Immer wenn das jemand sagt, ist doch etwas." "Ich war doch nur in Gedanken!", blafft sie mich etwas verärgert an, "Wo ist das Problem?!" " Das sollte ich dich fragen! Nachdem Max seine Vermutung geäußert hat, bist du total still und benimmst dich merkwürdig"  "Vielleicht, weil sich einiges geändert hat" Fragend gucke ich sie an. Sie erklärt mir: " Ich wollte nie hier her. Um ehrlich zu sein, wurde ich von meinen Eltern gezwungen. Am Anfang fand ich alles total schrecklich hier. Doch jetzt hat sich das geändert. Durch meine Freunde und durch dich vielleicht auch ein wenig..." Beim letzten Satz wackelt sie mit ihrer Nase. Der Satz war wohl nicht leicht für sie. "Ich wollte unbedingt hier her. Meine Eltern streiten sich durchgehend. Sie wollen sich scheiden lassen und denken ich würde das nicht wissen." Mitleidig mustert sie mich. "Das Camp ist echt toll, oder?", grinse ich frech, um von Thema abzulenken. Sie lacht: "Es scheint jeden Tag noch besser zu werden" Wir lächeln uns zufrieden an. "Bleibt das unter uns?", versichere ich mich. Sie nickt. "Wollen wir wieder rein gehen?", fragt sie freundlich. Also setzen wir uns wieder zu den Anderen.

Isabella
Der Rückweg zu unserer Hütte ist anstrengend, da wir die ganze Zeit aufpassen müssen von den Teamern nicht erwischt zu werden. Endlich sind wir da. "Ich hasse es gegen Regeln zu verstoßen", meint Natalie gequält. "Komm schon! Das hat Spaß gemacht", kichert Clara aufgedreht. Kim lacht zustimmend. "Was habt ihr eigentlich so lange da draußen gemacht?", will Natalie neugierig wissen. Sofort wird sie rot. "Das ist geheim" Kim zwinkert mir auffällig zu. Ich verdrehe die Augen und strecke ihr frech die Zunge raus. Ich denke Alex und ich werden gerade sowas wie Freunde oder so...

Der Junge aus dem FerienlagerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt