Nach dem Konzert habe ich mich auch schon sofort ins Bett gelegt. Meine Eltern haben schon geschlafen, also habe ich auch nur einen kleinen Zettel an ihre Türe geklebt auf dem steht, dass ich wieder da bin und am nächsten Morgen ausschlafen möchte. Am liebsten würde ich aber weglaufen, da ich mir zu einhundert Prozent sicher bin, dass meine Eltern die Nachrichten und somit auch meine Offenbarung gehört haben. Das kann morgen lustig werden, wenn sie mich darauf ansprechen. Es musste aber sein, sonst wäre ich nie an Harry und seine Familie dran gekommen. In meinem Kopf spielen sich verschiedene Szenen ab, wie sich morgen das Desaster abspielen wird. Ich will einfach nur schlafen, also versuche ich es mit Schäfchen zählen.
"Phil! Phil wach auf, es ist schon Mittag und wir wollen Mittagessen und du sollst auch etwas essen."
"Nein Damian, lass mich schlafen.", ich schupse ihn von meinem Rücken runter und vergrabe meinen Kopf unter meinem Kopfkissen.
"Mama und Papa sind total komisch. Sie reden kein Wort mit mir und ich will nicht länger mit dieser Stimmung leben. Komm bitte runter."
"Von mir aus. Geh schon einmal runter und sag das ich in zehn Minuten da bin."
Er springt vom Boden auf, auf den ich ihn geworfen habe und rennt aus meinem Zimmer. Ich will nicht aufstehen. Meine Eltern sind nur so, weil sie sicherlich die Nachrichten gesehen haben. Damian soll aus der ganzen Sachen raus gehalten werden, es geht nur mich und meine Eltern etwas an. Also stehe ich auf und suche mir frische Kleidung aus meinem Schrank. Nachdem ich mir meine Jogginghose und ein viel zu großes Shirt angezogen habe mache ich mich im Bad frisch und gehe anschließend sehr langsam die Treppe runter. Der Tisch ist bereits gedeckt und Damian sitzt auch schon an seinem Platz.
"Mama, wir können essen.", schreit er durch das ganze Haus.
"Wo ist Papa?", frage ich verwundert, da er nur nach meiner Mutter geschrien hat.
"Der musste kurzfristig in die Arbeit. Es ist ein Notfall."
Ich nicke und setze mich auf meinen Stuhl. Meine Mutter kommt aus der Küche mit einem großen Turm leckerer Waffeln.
"Guten Morgen Philine, wie hast du geschlafen?"
"Passt schon."
"Wie war gestern das Konzert?", sie möchte wahrscheinlich wissen, wie ich auf die Idee gekommen bin, einfach im Fernsehen so etwas zu sagen.
"Eigentlich ganz schön. Mittlerweile finde ich One Direction nicht mehr so schlimm. Die haben schon paar tolle Lieder."
"Das freut mich zu hören.", sagt sie und lächelt mich an.
Wieso lächelt sie und wieso spricht sie mich nicht direkt darauf an? Damian schaut sie nicht einmal an. Mir legt sie auch gleich eine Waffel auf den Teller und Damian muss sich selbst eine holen. Bin ich im falschen Film oder warum ist sie so?
"Mama, das ist nicht fair. Wieso redest du mit Philine und mit mir nicht? Und wieso bekommt sie eine Waffel und ich muss mir selber eine nehmen?"
"Damian du weißt es!"
Mein kleiner Bruder springt auf und rennt in sein Zimmer. Ich erkundige mich, was er denn so schlimmes angestellt haben könnte, das sie ihn mit Schweigen bestraft.
"Dein Vater und ich waren gestern Abend noch Essen und dafür haben wir unsere Nachbarin zum Aufpassen bestellt. Damian meinte er muss total durchdrehen und hat nicht auf sie gehört. Er ist sogar aus dem Haus gelaufen und hat sich im Park versteckt. Frau Bonker musste dann bei uns anrufen, damit wir ihn wieder finden. Seine Strafe ist, das wir ihn mit Schweigen bestrafen, denn das mag er gar nicht. Er möchte immer im Mittelpunkt stehen und deshalb ist das die perfekte Strafe."
"Er ist doch sonst nicht so?!"
"Wir wissen auch nicht, was er hatte."
Nebenbei läuft der Fernseher, denn Damian zuvor vergessen hat zum ausschalten. Wie sollte es auch anders sein, bin ich im Fernsehen und meine Mutter schaut wie gebannt auf die Szene die ich nach dem Konzert gemacht habe. Ich kann nicht in den Fernseher sehen, sondern blicke die ganze Zeit meiner Mutter in die Augen, die sich von Sekunde zu Sekunde mehr mit Tränen füllen. Das es so weiter geht wollte ich nicht. Auch nachdem ich mit meiner Erzählung im Fernsehen fertig war hat sie weiter wie gebannt auf den Bildschirm gesehen.
"Mum?"
"Du weißt es?!", sie sieht mich nicht an, aber eine kleine Träne rollt ihre Wange runter.
"Ja..."
"Woher?", ihre Stimmer zittert beim Reden.
"Ich habe dich und Tante Glenda auf der Hochzeit reden gehört."
"Dachte ich mir schon. Du bist immer so Nah bei uns gewesen."
"Ich habe nicht beabsichtigt zugehört. Ihr habt meinen Namen gesagt und da wollte ich wissen um was es geht.", ich habe keinen Hunger mehr und schiebe meinen Teller mit der Waffel in die Tischmitte.
"Woher weißt du, wer deine leiblichen Eltern sind?"
"Ich habe in den Unterlagen von Dad gewühlt. Ich wollte die Wahrheit wissen."
"Du hast die Geburtsurkunde gefunden!? Wieso hast du nicht mit uns geredet?"
"Ich wollte in diesen Moment mit keinem von euch reden. Deshalb bin ich auch mit auf das Konzert gegangen um Kontakt zu Harry aufzunehmen, da die Nummern nicht mehr aktuell sind."
"Wir warten auf deinen Vater und reden später noch einmal alle zusammen."
"Ist gut. Ich treffe mich später noch mit meinen Mädels."
"Mach das, dann reden wir heute Abend noch einmal."
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Forgotten Sister
FanfictionAls er sieben Jahre alt war, trennten sich Harrys Eltern und er zog zu seiner Mutter. Das Baby, das zwei Monate zu früh gekommen war, gaben seine Eltern zur Adoption frei, da sich niemand um ein weiteres Kind kümmern wollte. 18 Jahre später: Eine Na...