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Sabine ist erst dreizehn Jahre alt. Sie hat mir gleich, nachdem wir uns verabschiedet haben ihre Hausnummer gesagt, damit ich sie morgen in der Früh besuchen kommen kann. Die Jungs habe ich den ganzen Tag nicht gesehen, worüber ich ihnen wirklich dankbar bin. Ich haben wirklich etwas Zeit für mich gebraucht. Nicht einmal eine Nachricht auf meinem Handy habe ich. Gegen fünf Uhr bekomme ich Hunger. Ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen, also packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Rückweg. Morgen möchte ich auch mal zum Meer runter schauen, dazu bin ich heute nicht gekommen. Es ist fast wie ein Wunder das ich wieder zurück zu unserem Ferienhaus gefunden habe. Nur Niall ist da, die anderen sind nirgends zu hören.

"Hey!"

"Hey, wo sind die anderen?"

"Die sind am Pool. Wo warst du?"

"Ich war am Strand. Ich werde jetzt duschen gehen."

"Gute Idee. Später wollen die anderen sicher alle auf einmal.", lacht Niall.

"Das glaube ich auch. Weißt du zufällig ob es hier irgendeinen Waschsalon gibt? Ich würde meine Sachen gerne mal richtig waschen."

"Vorne beim Eingang müssten Waschmaschinen sein. Georg wollte eigentlich unsere Sachen heute auch mitnehmen zum waschen, aber irgendwie hat er sie vergessen. Wenn du nichts dagegen hast würde ich dich dann begleiten?"

"Klar, dann gehe ich schnell duschen und dann gehen wir los."

"Alles klar. Lass dir ruhig Zeit."

Ich gehe wieder in mein Zimmer und suche mir ein neues Oberteil raus, da das von heute voller Sand ist. Meinen Rock habe ich auf dem Rückweg nicht angezogen, damit er nicht nass wird. Bepackt wie ein Esel sperre ich mich im Bad ein und stelle mich unter die Dusche. Das Wasser tut gut auf meiner verbrannten Haut. Anschließend creme ich mich von oben bis unten ein. Bei dieser Wärme sind meine Haare schon fast wieder trocken. Trotzdem binde ich sie mir zu einem hohen Zopf zusammen. Fertig angezogen komme ich wieder aus dem Bad. Ich suche mir einen Korb und packe meine ganzen dreckigen Sachen zusammen. Mein neues Handtuch und den Bikini möchte ich auch waschen.

"Bist du soweit Niall?", rufe ich und komme mit meinem Korb auf die Terrasse.

"Ja, ich habe auch eine Überraschung.", antwortet er und schaut mich mit großen Augen an.

"Was? Habe ich was im Gesicht? Ich habe die Creme nicht richtig verteilt oder?", ich streiche mir mit einer Hand übers Gesicht.

"Nein nein, du schaust super aus."

"Danke. Wie cool, du hast ein Golfmobil organisiert."

"Ja, wir sind zu viert und du hast ja auch einiges zum waschen, also brauchen wir fast ein Gefährt."

"Du hast mitgedacht. Dann fahren wir mal los.", sage ich und setze mich auf den freien Platz.

Niall setzt sich neben mich und fährt los. Es tut gut etwas Wind ab zubekommen, da es heute wirklich sehr warm war. Wir bleiben vor einem kleinen Häuschen stehen. Ich nehme meinen vollen Korb und gehe durch die offene Tür ohne auf Niall zu warten. Es gibt noch genau drei freie Waschmaschinen. Eine reserviere ich mir und packe sofort meine Sachen hinein. Zum Glück habe ich Zuhause schon öfter die Wäsche gewaschen, also kann ich die Maschine auch gleich einschalten.

"Ähm Sternchen, kannst du mir vielleicht helfen?"

"Wie? Du kannst keine Wäsche waschen? Ich bin schockiert.", lache ich und nehme ihm das Waschmittel aus der Hand.

"Danke. Ich habe tatsächlich noch nie in meinem Leben eine Waschmaschine angemacht."

"Jetzt müssen wir aber fast zwei Stunden warten."

"Hast du Hunger?"

"Ich habe einen riesen Hunger."

"Gut, dann gehen wir jetzt essen."

"Aber die anderen?"

"Ich schicke ihnen eine Nachricht, während du uns zur Pizzeria fährst.", zwinkert er mir zu.

"Ich werde das Golfmobil sicher nicht fahren."

"Doch, das wirst du. Hier nimm die Schlüssel."

Also gebe ich nach und nehme Niall die Schlüssel ab. Er schickt Harry auch gleich eine Sprachnachricht, dass wir beim Essen sind und dann mit frisch gewaschener Wäsche wieder zurück kommen. Das Fahren mit dem Golfmobil ist tatsächlich doch nicht ganz so schwer. Ich hätte zwar fast eine Frau und ihren Mann überfahren, aber konnte noch rechtzeitig ausweichen. Niall ist tatsächlich ein super Navi, denn ohne ihn hätte ich die Pizzeria nicht gefunden.

"Wir sind da."

"Siehst du, du kannst doch fahren.", meint Niall.

"Danke. Es hat mir auch Spaß gemacht."

Forgotten SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt