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"Jungs, ich glaube, ich sollte mich auch mal telefonisch bei meiner Familie melden und nicht immer nur eine Nachricht schicken. Ich verschwinde eben mal nach hinten, wenn es euch passt?"

"Klar, Wir stehen hier sowieso erst einmal noch eine gute halbe Stunde.", antwortet Louis mir als erstes.

Ich nicke ihnen zu und nehme mir mein Handy vom Tisch. Sofort wähle ich unsere Telefonnummer. Ich möchte endlich wieder die Stimmern meiner Familie hören und ganz besonders die von Damian. Zuerst geht keiner ran und ich möchte enttäuscht auflegen, als ich die Stimmer meiner Mutter höre.

"Hallo?"

"Mama, ich bins.", bekomme ich gerade noch so raus.

"Philine, wie schön von dir zu hören. Wie geht es dir? Sind die Jungs auch nett zu dir? Wo seid ihr denn gerade? Ich habe von einer Kollegin gehört, dass du mit One Direction auf der Bühne gesungen hast, du hast schon so lange nicht mehr vor uns gesungen.", beendet sie ihre Fragerei traurig.

"Hier ist wirklich alles super. Alle sind nett zu mir und haben mich herzlich aufgenommen. Ich gehöre jetzt sogar richtig zu One Direction dazu. Die vier haben mich aufgebaut und jetzt macht mir das Singen wieder spaß. Es war wirklich aufregend auf der Bühne zu stehen, noch dazu wurde das Konzert auch im Fernsehen ausgestrahlt. Aber jetzt zu euch, wie geht es euch, was macht Damian die ganze Zeit?"

"Das freut mich zu hören Schätzchen. Schön, dass es dir so gut gefällt. Bei uns ist alles wie immer, nur dass du nicht da bist. Damian ist im Moment bei Oma und Opa und verbringt die Ferien mit Michael eurem Cousin, damit dein Vater und ich arbeiten gehen können."

"Gefällt es ihm bei ihnen?", frage ich verwundert, da Damian unseren Opa eigentlich nicht mag.

"Ja, mit Opa kommt er tatsächlich gut zurecht. Ich war mit ihm die ersteh zwei Tage da und bin dann gefahren. Opa hat sich wirklich mühe gegeben und für Damian ist es so besser. Wäre er Zuhause, dann wäre er oft alleine und das wollten wir nicht."

"Das ist schön. Wir machen im Moment noch Pause bei einer Tankstelle, da unser Busfahrer immer nur eine bestimmte Anzahl an Stunden hintereinander fahren darf und dann eine Pause machen muss."

"Wo fahrt ihr denn hin?"

"Wir sind jetzt fertig mit der Tour und werden es uns die nächsten zwei Wochen in einem Ferienort gemütlich machen und fahren dann weiter."

"Das hört sich nach einem tollen Plan an.", antwortet sie etwas traurig.

"Wenn ich Harrys Mutter kennen gelernt habe, werde ich noch ein wenig Zeit mit ihnen verbringen und komme dann wieder nach Hause zu euch. Ich vermisse euch nämlich sehr."

"Wir vermissen dich auch. Ich hoffe, dass du noch eine schöne Zeit hast und deine richtige Mutter nett zu dir ist."

"Mum, du bist meine richtige Mutter, sie ist nur meine leibliche Mutter, die ich trotz der Adoption kennenlernen möchte. Das würde mich sonst immer verfolgen.", sage ich ehrlich.

"Das hast du schön gesagt. Wir freuen uns, wenn du wieder nach Hause kommst."

"Ist Dad auch da?"

"Leider nicht, er ist in der Arbeit. Ich habe heute frei."

"Schade, richtest du ihm bitte einen schönen Gruß von mir aus?"

"Natürlich! Jetzt hast du einen Grund, wieder anzurufen, damit du mit deinem Vater auch reden kannst. Du kannst natürlich immer anrufen wenn du willst. Wir freuen uns immer von dir zu hören."

"Das werde ich! Damian werde ich eine Nachricht schreiben. Er wird sicher mit Michael beschäftigt sein und nicht telefonieren wollen.", lache ich.

"Ja, das ist eine gute Idee, er wird sich sicher freuen."

"Mum, ich muss leider auflegen, Niall hat mir gerade ein Zeichen gegeben, dass wir weiter fahren. Ich werde mich bald mal wieder melden."

"Dann fahrt vorsichtig und lass wirklich bald mal wieder von dir hören. Hab noch ganz viel Spaß."

"Danke Mum, wir hören voneinander.", mit diesen Worten lege ich auf.

Mir steigen die Tränen in die Augen und langsam überkommt mich ein wenig das Heimweh. Es ist wirklich schön hier, aber zu Hause ist es einfach am schönsten. Schnell zwinkere ich mit meinen Augen ein paar Mal, damit die Tränen verschwinden und stehe dann auf und gehe wieder zu den Jungs. Davor mache ich noch einen schnellen Spiegelcheck, ob ich auch wirklich nicht verweint aussehe. Georg betritt auch in diesem Moment den Bus und verschließt die Türe. Endlich geht es weiter.

Forgotten SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt