Weit haben wir es nicht mir. Pause müssen wir auch nicht mehr machen. Georg besteht darauf uns beim Krankenhaus raus zu lassen und anschließend auf uns zu warten, obwohl er eigentlich schon zu seiner Familie könnte.
"Liam, wir lassen dich erst einmal alleine mit deiner Mutter.", meint Harry.
"Danke Jungs. Ich hole euch, wenn ihr auch rein kommen könnt.", nickt er einmal mit dem Kopf.
"Wer von euch möchte einen Cafe haben?", erkundige ich mich.
Sofort gehen alle Finger in die Höhe. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach einem Cafeautomaten. Natürlich gibt es keinen in der Nähe der Intensivstation. Fündig werden wir im Eingangsbereich.
"Ich glaube ich brauche gleich zwei Cafes.", meint Niall und wackelt lustig mit seinen Augenbrauen.
"Ich möchte das auch können.", schmollt Harry und schiebt seine Unterlippe vor.
Ich überlasse die Jungs sich selbst und hole mir als erste einen Cafe. Mich beschäftigt im Moment eher etwas anderes. Ich werde in wenigen Tagen, im schlimmsten Fall auch schon in wenigen Stunden meine leibliche Mutter kennenlernen und dafür bin ich noch nicht bereit. Ich weiß nicht einmal was ich sagen soll, geschweige denn wie ich mich ihr gegenüber Verhalten soll. Normalerweise hole ich mir immer Hilfe und Rat bei meiner Mom, aber das wäre in diesem Fall nicht richtig. Es nimmt sie sowieso schon zu sehr mit.
"Was ist denn los?", Harry reist mich aus meinen Gedanken.
"Ich weiß auch nicht. Die ganze Zeit wollte ich meine leibliche Mutter, unsere Mom kennenlernen und jetzt bin ich mir damit nicht mehr so sicher. Ich weiß einfach nicht, was auf mich zukommt und das macht mich nervös.", gestehe ich ihm.
"Wenn es dich beruhigt, dann kann ich dir etwas von unserem weiteren Vorgehen erzählen."
"Du kannst auch normal mit mir reden und nicht so gehoben. Aber du kannst mir gerne mehr über die nächsten Tage erzählen."
"Natürlich kann ich dir nicht sagen, wie unser zusammentreffen mit unserer Mutter wird, aber ich kann die sagen, dass du bei Niall oder Luis schlafen kannst. Ich werden bei meiner Mom schlafen und wollte dir die Möglichkeit geben etwas Abstand wieder zu gewinnen und einen Rückzugsort zu haben. Wenn du möchtest kannst du auch das Zimmer von unserer großen Schwester haben. Sie wohnt schon länger nicht mehr daheim."
"Kann ich das spontan entscheiden? Ich tendiere zwar eher dazu, bei dir zu bleiben, aber vielleicht ist es doch gar nicht so schlecht, wenn ich noch weitere Möglichkeiten habe."
"Dann entscheidest du das einfach spontan. Die Hausfee meiner, ich meinte unserer Mutter kann dir auch später das Zimmer herrichten."
"Das ist aber ein schöner Ausdruck für eine Putzfrau oder Haushaltsgehilfin.", kichere ich.
"Andere Ausdrücke finde ich unhöflich."
"Das stimmt. Hausfee klingt wirklich nett."
"Sie ist auch wirklich nett. Du wirst sie morgen noch kennenlernen."
Mein Herzschlag setzt für Sekunden aus: "Morgen schon?"
"Ja, Georg möchte auch zu seiner Familie, deshalb leeren wir morgen den Bus und er kann nach Hause fahren. Philine, du schaffst das. Ich werde dich nicht alleine lassen. Auch wenn unsere Mutter etwas schwierig ist, kannst du immer auf mich zählen."
"Danke Harry, das beruhigt mich etwas. Heute Nacht schlafen wir noch einmal im Bus?"
"Ja, wir werden hier beim Krankenhaus bleiben und morgen dann noch das letzte Stück fahren."
"Okay. Das schaffen wir schon.", das sage ich mehr zu mir, um mich selber zu beruhigen.
"Harry, Liam meinte wir können jetzt auch kurz zu seiner Mutter. Sie würde sich freuen uns alle wohlbehalten nach der Tour wiederzusehen.", ruft uns Louis zu.
Wir machen uns wieder auf den Weg zur Intensivstation. Die Jungs ziehen sich spezielle Anzüge an und gehen dann durch die Türen zu Liams Mutter. Ich habe beschlossen draußen zu warten, da die Zeit begrenzt ist, in der die Jungs in dem Zimmer sein dürfen. Wäre ich dabei, dann müssten wir Liams Mutter erst einmal erklären wer ich bin und das würde die ganze Zeit und noch länger beanspruchen.
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Forgotten Sister
FanfictionAls er sieben Jahre alt war, trennten sich Harrys Eltern und er zog zu seiner Mutter. Das Baby, das zwei Monate zu früh gekommen war, gaben seine Eltern zur Adoption frei, da sich niemand um ein weiteres Kind kümmern wollte. 18 Jahre später: Eine Na...