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Das Essen mit Niall gestern war wirklich schön. Wir haben uns viel über unsere Kindheit unterhalten und mussten feststellen, dass wir vieles ähnliches erlebt haben. Wir haben auch viel gelacht und es gab keine Sekunde in der wir nicht geredet haben. Anschließend haben wir unsere Wäsche wieder geholt, die schon seid über einer Stunde fertig gewesen ist. Ein Mitarbeiter war so nett und hat unsere Wäsche in einen großen Trockner gegeben, damit sie später auch trocken ist. Ich habe sie nur noch zusammengelegt und wir haben wieder frische und saubere Wäsche.

"Guten Morgen Sternchen, schön das wir dich auch mal wieder länger zu Gesicht bekommen.", begrüßt mich Liam.

"Stimmt, gestern bist du nach deinem kleinen Ausflug mit Niall gleich in dein Zimmer verschwunden.", stimmt Harry mit ein.

"Ich habe vielleicht einmal eine Auszeit von euch Nervensägen gebraucht.", sage ich und strecke ihnen allesamt die Zunge raus.

"Und jetzt auch noch frech werden Madame."

"Darf ich das denn etwa nicht Liam?"

"Oh doch, natürlich eure königliche Hoheit.", antwortet er und macht einen knicks.

"So genug Spaß für den Moment, wer möchte was zum Essen haben?"

"Ich glaube es wollen alle was essen. Ich helfe die Tischdecken Harry."

"Danke, Louis ist gerade beim Bäcker.", beendet Harry unser Gespräch und fängt an Tischzudecken.

Beim Frühstücken reden die Jungs über die Tagesplanung. Sie möchten an den Strand gehen. Ich erkläre ihnen, dass ich am Nachmittag nachkommen werde, da ich mich am Vormittag mit Tati und Sabine treffen werde. Die Jungs haben sich zwar gewundert, dass ich so schnell jemanden gefunden habe, aber nichts weiter dazu gesagt. Nach unserem Frühstück packe ich mir meine Tasche mit meinem Handtuch, meinem Handy und ein wenig Geld zusammen. Meinen Bikini ziehe ich mir schon drunter, da wir sicher später noch Schwimmen gehen werden. Ich folge den Schildern und finde relativ schnell das Haus in dem Tati wohnt. Die Mädchen sitzen gerade auf der Terrasse und lackieren sich die Nägel.

"Hallo ihr zwei."

"Hallo Phil, schön das du schon da bist.", freut sich Tati.

"Hätte ich erst später kommen sollen?"

"Nein, wir haben nur später mit dir gerechnet, weil wir dachten, dass du erst was mit den anderen machen möchtest."

"Wir haben doch Vormittag ausgemacht, also komme ich auch am Vormittag."

"Wie findest du Tatis Nägel?"

"Hast du die gemacht Sabine?", frage ich erstaunt.

"Ja! Soll ich dir deine auch anmalen?"

"Sehr gerne. Die sehen echt super aus."

"Und wie findest du Sabines Nägel?", möchte die kleine Tati wissen und zeigt auf die etwas unförmig angemalten Nägel ihrer Cousine.

"Die sehen auch sehr schön aus."

"Phil, welche Farbe willst du haben?", erkundigt sich Sabine und schiebt mir mit einer Hand eine Kiste mit verschiedenfarbigen Nagellack vor die Nase.

Ich setze mich auf den freien Stuhl und schaue mir alle Farben an. Am Ende entscheide ich mich für einen schönen hellblauen Nagellack.

"Das ist auch meine Lieblingsfarbe.", meint Sabine und fängt anschließend an meine Nägel zu bemalen.

"Wo ist Tati hin gegangen?"

"Sie sucht gerade ihren zweiten Bikini raus, da sie den von gestern kaputt gemacht hat."

"Oh, wie hat sie denn das geschafft?"

"Ach, Tati macht irgendwie immer alles kaputt und man weiß nicht wie.", lacht Sabine.

"Danke, so schön waren meine Nägel noch nie!"

"Das freut mich, dass sie dir gefallen. Möchtest du noch einen Stein auf den Daumen haben?"

"Sehr gerne."

"Wenn wir fertig sind können wir doch an den Strand gehen oder?"

"Ja, ich würde heute auch sehr gerne mal ans Wasser runter gehen. Dazu bin ich gestern nicht mehr gekommen."

"Wir gehen sowieso jeden Tag mindestens zwei Mal ans Wasser runter, da kannst du dich uns gerne anschließen."

"Das ist schön. Am Nachmittag werde ich nur an meinen Platz gehen, damit ich mit den Jungs auch etwas mache."

"Überhaupt kein Problem. Wir sehen uns so sicherlich auch noch mal."

Ich nicke Sabine zu und kann nicht antworten, da im Haus wild rumgeschrien wird.

"Lass mich los. Ich will doch nur schauen, ob in deiner Tasche mein blauer Bikini ist. Fabi lass mich sofort los.", schreit Tati.

"Dann wühl du nicht immer einfach in meinen Sachen rum. Du weißt, dass ich das nicht mag.", meckert eine mir unbekannte männliche Stimme.

"Fabi kannst du dann für mich nachsehen?"

"Nein, weil dein Bikini sicher unter deinem Bett liegt. Du schmeißt doch immer alles unter dein Bett!"

"Da ist er aber nicht!", ruft Tati und kommt dann wieder zu uns auf die Terrasse.

"Schau doch nicht so böse. Wir haben Besuch."

"Ich will meinen Bruder nicht mehr."

"Ach Tati, sei doch nicht gleich wieder so."

"Ich kann dann heute nicht ins Wasser gehen.", meint sie und fängt fast an zu weinen.

Von drinnen ist lautes Stampfen zu hören: "Nimm den hier!"

"Wo hast du den jetzt her?", fragt Tati ihren Bruder.

"Da wo ich es dir gesagt habe. Er war unter deinem Bett."

"Danke!"

Fabians Blick bleibt bei mir hängen. Wir schauen uns gefühlte fünf Minuten an, bis uns Sabine einander vorstellt. Anschließend verschwindet Fabi wieder im Haus. Die Mutter ist schon an den Strand gegangen, da die drei Kinder sich wieder gestritten haben. Sie dürfen erst nachkommen, wenn sie sich wieder beruhigt haben.

"Gehen wir jetzt an den Strand?"

"Gleich Tati, ich packe noch schnell meine Sachen. Fabi, kommst du auch mit?"

"Ja, ich bin gleich fertig."

Als Sabine und Fabian auch fertig sind gehen wir los. Zu viert wandern wir die Straßen entlang bis wir zum Strand kommen. Den ganzen Weg über rede ich mit Fabian, der zwei Jahre älter ist als ich. Gerade als wir über den Sand gehen sehe ich meine Jungs auf dem Volleyball-Feld stehen. Alle schauen mich überrascht an, bis auf Niall, der ein wenig enttäuscht aussieht.

Forgotten SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt