Ich wache relativ früh auf und stelle fest, dass niemand mehr da ist. Wir haben nun alle Konzerte hinter uns gebracht und sind seid gestern auf dem Weg in den Ferienort. Für die heutige Nacht haben wir auf einem Autobahnparkplatz gehalten und wollten eigentlich recht früh weiter fahren. Als erstes nehme ich mir mein Hand aus der Netzhalterung neben meinem Bett. Den Vorhang ziehe ich wieder zu und checke erst einmal meine Nachrichten. Es sind tatsächlich einige. Sofort schaue ich in den Chat mit meiner Mutter, denn ich habe Angst, dass etwas passiert ist, da ich so viele Nachrichten habe. Meine Mutter hat mir ein Babyfoto von mir geschickt und hat darunter geschrieben:
'Meine liebe Philine, nun bist du schon 18 Jahre alt und ich kann es kaum glauben, dass die Zeit so schnell vergangen ist. Ich melde mich später noch einmal bei dir, aber genieße die Zeit mit den Jungs. Ich freue mich, wenn du wieder nach Hause kommst. Bis später!'
Mir steigen die Tränen in die Augen. Seid dem wir unterwegs sind habe ich keinen Überblick mehr welchen Tag wir haben und welches Datum es ist. Deshalb habe ich meinen eigenen Geburtstag total übersehen. Ich klicke das Foto an und erkenne mich erst nach dem zweiten Mal hinsehen. Schnell öffne ich meine anderen Nachrichten. Es haben alle meine Freunde geschrieben, mein Vater und mein Bruder. Es sind so viele nette und tolle Nachrichten. Langsam überkommt mich Heimweh. Hier ist es zwar total schön, aber irgendwie ist es schon komisch so lange von Zuhause getrennt zu sein. Ich möchte nicht weiter darüber nachdenken, denn heute ist mein Geburtstag und den möchte ich so schön wie möglich verbringen. Zuhause werde ich dann mit meiner ganzen Familie und meinen Freunden nachfeiern. Ich stehe auf und strecke mich erst einmal. Es ist tatsächlich niemand da. Dann kann ich also ganz entspannt ins Bad gehen. Zuerst wird geduscht und dann ziehe ich mir mein bequemes lockeres Kleid an. Ich schminke mich selten, aber heute habe ich wirklich Lust mir ein wenig Makeup aufzutragen. Nachdem ich endlich fertig bin schnappe ich mir mein Handy und möchte mich zu den Jungs setzen, die ich im vorderen Teil des Busses vermute. Nur muss ich feststellen, dass dort auch niemand ist. Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, aber woher sollen die Jungs denn wissen, wann ich Geburtstag habe. Das heißt dann für mich, dass ich alleine Frühstücken werde, wenn die anderen nirgends zu finden sind. Ich öffne die Bustür und lasse mir die Sonne für wenige Sekunden ins Gesicht scheinen. Draußen bleibe ich erst einmal überrascht stehen. Das hier ist nicht der Parkplatz an dem wir gestern Abend gehalten haben. Hier sind lauter kleine Häuser und keine Autobahn. Ich beschließe einfach die Türe zu verschließen, denn unser Busfahrer hat immer einen Schlüssel dabei und gehe ohne zu wissen wohin einfach die Straße entlang. Es ist sehr wenig hier los, was daran liegen könnte, dass die Kinder alle in der Schule oder dem Kindergarten sind, am Nachmittag gehen die Kinder sicher alle nach Hause zu ihren Eltern. Es ist wirklich schön hier, aber wo bin ich hier? Den Bus lasse ich auf einem großen Parkplatz zurück und hoffe innerlich, dass ich den Weg später wieder zurück finde. Langsam meldet sich auch mein Magen. Zum Glück habe ich ein wenig Geld in meiner Handyhülle, sodass ich mir etwas zu Essen kaufen kann, wenn ich eine Bäckerei finden sollte. Auch nach weiteren 10 Minuten finde ich nichts außer viele kleine Häuser. Jetzt habe ich keine Lust mehr, also nehme ich mein Handy und wähle Harrys Nummer:
"Harry Styles!"
"Mensch Harry, wo seid ihr denn? Ich war ganz alleine im Bus und niemand war da!", sage ich etwas zu aggressiv.
"Wo bist du denn?"
"Ich habe keine Ahnung. Ich bin einfach los gelaufen und ich habe Hunger und finde nichts zu Essen."
"Hast du es schon einmal mit den Schildern probiert?", fragt er amüsiert.
"Findest du das gerade lustig? Hier sind keine Schilder. Halt, doch da ist eins."
"Und was steht drauf?"
"Ich muss einfach weiter gehen und da ist dann eine Bäckerei. Dann werde ich jetzt etwas essen und wir sehen uns später wenn ihr euch dazu entschließt wieder zum Bus zu kommen.", mit diesem Satz lege ich einfach auf.
Was sollte denn das? Er hat mir nicht einmal gesagt wo er ist. Kann dieser Tag denn noch besser werden? Ich möchte meinen Geburtstag, den ich wohl gemerkt total vergessen habe ungern alleine verbringen. Noch dazu weiß ich nicht einmal wo ich ihr bin. Harry kann mich doch nicht einfach alleine lassen, dass werde ich ihm später noch verklickern müssen. Mittlerweile sehe ich sogar schon ein Gebäude, dass aussieht wie eine Bäckerei. Na endlich bekomme ich was zum essen. Ich öffne die Türe und sofort ändert sich meine Laune, als ich den Geruch frisch gebackener Backware rieche. Ich möchte mich gerade an einen Tisch setzen und die Karte lesen, als zwei Typen mit schwarzer Maske meine Arme nehmen und mich mit sich ziehen. Eine weitere Person setzt mir irgendwas auf den Kopf. Ich fange an wie wild zu schreien und versuche mich aus den Griffen zu befreien, aber ohne Erfolg. Nachdem wir stehen geblieben sind wird mir das auf meinem Kopf abgenommen und ich werde los gelassen, kann aber immer noch nichts sehen. Ich muss in einem dunklen Raum sein. Ich habe Angst und weiß nicht was passiert. Mein Handy liegt auch noch auf dem Tisch in der Bäckerei. Wieso hat mir denn da keiner geholfen? Ist es normal das Leute entführt werden? Ich traue mich nicht einmal mich zu Bewegen, also bleibe ich Gefühle Minuten einfach nur stocksteif stehen und lausche. Ich höre ein lautes Rascheln und dann wird das Licht angemacht. Um mich rum stehen viele Menschen, die mit dem einschalten des Lichts gleichzeitig 'Überraschung' rufen.
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Forgotten Sister
FanfictionAls er sieben Jahre alt war, trennten sich Harrys Eltern und er zog zu seiner Mutter. Das Baby, das zwei Monate zu früh gekommen war, gaben seine Eltern zur Adoption frei, da sich niemand um ein weiteres Kind kümmern wollte. 18 Jahre später: Eine Na...