Die Jungs sind wieder fantastisch. Jede Bewegung sitz perfekt. Ich sehe ihnen vom Rand der Bühne aus zu und bewege mich im Takt der Musik. Ich kämpfe mit mir und kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich eine Runde mitsingen soll oder nicht. Es wäre bestimmt eine tolle Erfahrung auf einer richtigen Bühne mit Publikum zu singen, aber irgendetwas hält mich davon ab. Niall gibt wirklich sein bestes auf, es mach Spaß ihm beim performen zu beobachten. Aufgrund davon habe ich nicht gemerkt, dass mein Handy geklingelt hat und somit verpasse ich knapp den Anruf von Tara. Sofort rufe ich sie zurück.
"Sorry Tara, sind grad auf dem Konzert von den Jungs und ich habe mein Handy nicht gehört.", entschuldige ich mich.
"Das macht doch nichts. Das Konzert wird live im Fernsehen übertragen. Wo stehst du denn?", fragt sie aufgedreht.
"Ich stehe links hinter dem Vorhang. Du wirst mich nicht sehen, weil ich nicht einmal die Kameras sehen kann. Ich wusste auch nicht einmal, dass das Konzert live übertragen wird.", lache ich.
"Ach so. Hätte gedacht, dass wir dich eventuell sehen werden."
"Wer ist 'wir'?"
"Na die Mädels und noch zwei Jungs."
"Welche Jungs?", stochere ich weiter nach.
"Jack und Martin.", flüstert sie.
"Der Martin?", ich ziehe scharf die Luft ein.
"Ja.... Aber Phil, raste bitte nicht aus. Er ist nur hier, weil Jack jetzt mit Melissa zusammen ist."
Kaum bin ich wenige Tage nicht mehr Zuhause, ändert sich alles. Ich bin außer mir: "Dann wünsche ich euch noch viel Spaß. Schauen sich alles das Konzert an?"
"Philine, sei bitte nicht sauer."
"Schaut Martin auch das Konzert an Tara?", sage ich energischer.
"Ja, aber Philine, du gehörts weiterhin zu uns und Martin und Jack nicht. Bitte sei nicht sauer.", ich merke, dass es Tara leid tut, aber ich habe keine Lust weiterhin mit ihr zu reden, also lege ich auf.
Tara versucht mich weiterhin anzurufen und schreibt mir auch, aber ich antworte ihr nicht. Martin weiß genau was er mir angetan hat und er weiß auch, dass ich wegen ihm nicht mehr in der Öffentlichkeit gesungen habe. So verarschen lasse ich mich nicht mehr. Ich bin so aufgebracht, dass ich zu Matthias gehe, ihm sage, dass ich singen werde und er mir anschließend ein Mikro gibt. Ich stelle mich wieder an den Rand der Bühne und warte, dass die Jungs mit ihrem Lied fertig sind. Niall schaut einmal kurz verwirrt, grinst dann und kommt auf mich zu. Er nimmt meine Hand und zieht mich auf die Bühne. Ich stehe zwischen Louis und Harry. Mein Bruder grinst mir einmal kurz zu und fängt gleich mit dem nächsten Lied an. Es ist 'Story of my life'. Beim Refrain steige ich mit ein. Ich weiß nicht wie ich das geschafft habe, aber ich bin die ganze Zeit ruhig gewesen und war kein bisschen nervös. Auf der Bühne gebe ich wirklich alles und lasse meinen ganzen Frust raus. Erst jetzt wird mir bewusst, wie sehr mir das Singen mit anderen gefehlt hat. Ich fühle mich pudelwohl und genieße es vor Publikum zu singen. Langsam geht das Lied zu Ende und ich mache Anstalten die Bühne wieder zu verlassen, aber Harry hält mich zurück.
"Bitte einen großen Applaus für unser Sternchen. Unser neues Bandmitglied.", ruft er durch den Saal.
Das Publikum fängt an zu klatschen und zu jubeln. Ich kann es kaum glauben. Es ist so ein tolles Gefühl.
"Sie hat gerade zum ersten Mal vor einem so großen Publikum gesungen und ich bin sehr Stolz auf sie.", meint Niall.
"Möchtest du auch etwas sagen?", fragt mich Liam.
Ich nicke und hebe mein Mikro auf Mundhöhe: "An dieser Stelle möchte ich mich bei One Direction bedanken, die mir geholfen haben das ich wieder singe. Die Jungs sind nicht nur auf der Bühne die Besten, sondern auch hinter der Bühne. Vielen Dank Jungs und jetzt wünsche ich euch allen noch viel Spaß beim Konzert."
Ich drehe mich um und gehe von der Bühne. Einmal winke ich dem Publikum noch zu, das schon wieder jubelt und klatscht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich sprühe nur so vor Adrenalin. Erst jetzt wird mir bewusst, was ich da wirklich gemacht habe.
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Forgotten Sister
FanfictionAls er sieben Jahre alt war, trennten sich Harrys Eltern und er zog zu seiner Mutter. Das Baby, das zwei Monate zu früh gekommen war, gaben seine Eltern zur Adoption frei, da sich niemand um ein weiteres Kind kümmern wollte. 18 Jahre später: Eine Na...