42 - Philine

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Es war wirklich ein schöner Tag. Wir haben gemeinsam noch Volleyball gespielt und Mittags haben wir uns noch eine Pizza geholt. Am Nachmittag wollte ich dann wieder zu meinen Jungs gehen, aber die waren nicht da, also habe ich sie am Pool gesucht.

"Hey Jungs!", begrüße ich sie.

"Na, hattest du eine schönen Zeit mit deinem Boy?", grinst Liam und wackelt mit den Augenbrauen.

"Ja, aber ich war eigentlich meistens bei den Mädchen. Wo ist Niall?", erkundige ich mich, weil er nicht bei den dreien im Wasser sitzt.

"Der ist nach Hause gegangen, ihm geht's nicht so gut.", erklärt mir Harry und schaut mich nicht an.

"Oh, dann werde ich einmal nach ihm sehen. Bis später."

Auf dem Weg zu unserem Ferienhaus begegne ich Fabian, der gerade mit einem Golfmobil herum fährt: "Fabi, kannst du mich mitnehmen?"

"Klar, steig ein. Du musst mir nur sagen wo es hin gehen soll."

"Danke! Warum bist du nicht bei den Mädels?"

"Ich habe Hunger und wollte mir etwas zu essen daheim machen, da wir ja heute Mittag schon Pizza hatten und ich mir nicht noch einmal was kaufen möchte."

"Ach so. Die nächste müssen wir rechts."

"Ai ai Kapitän.", sagt er und macht eine lustige Geste.

"Da vorne kannst du mich dann auch schon absetzen."

"Mache ich. Hast du denn mal wieder Lust, dass wir uns treffen?", fragt er schüchtern nach.

"Ja gerne. Gibst du mir deine Nummer, dann können wir uns schreiben?"

"Klar!"

Ich suche in meiner Tasche nach meinem Handy und reiche es ihm. Sofort speichert er seinen Kontakt ein und ich bekomme mein Handy zurück. Anschließend umarmen wir uns und ich verschwinde durch die Terassentür ins innere unseres Hauses.

"Niall, bist du da?"

Keine Antwort.

"Niall. Ist alles gut bei dir?"

"Was machst du denn schon hier Sternchen?", höre ich ihn sagen, kann aber nicht ausmachen, wo er sich befindet.

"Ich wollte nach dir sehen, nachdem du nicht am Pool warst."

"Mir geht es gut, du kannst wieder zu den anderen gehen."

"Du klingst aber nicht so, wo bist du?"

Wieder keine Antwort. Also gehe ich los und suche ihn in jedem Zimmer. Die Türe zum Bad steht auf, also gehe ich einfach hinein. Erschrocken ziehe ich scharf die Luft ein.

"Niall, was ist denn mit dir passiert?", er sitzt an der Wand angelehnt auf dem Boden und starrt das Waschbecken an.

"Nichts. Es geht mir gut. Ich möchte allein sein!", betont er den letzten Satz.

"Nein, ich lasse dich nicht allein. Komm mit in die Küche."

"Nein!"

"Na gut, dann warte hier.", schnell laufe ich in die Küche und hole einen Kühlbeutel.

Seine Backe ist geschwollen und rot, wahrscheinlich wird sie im laufe des Nachmittags noch blau. Was hat er denn gemacht?! Ich setze mich einfach auf seinen Schoß und drücke ihm den in ein Tuch eingewickelten Kühlbeutel gegen die Backe. Er zieht hörbar die Luft ein und verzieht sein Gesicht.

"Philine, geh runter von mir. Ich kann das alleine."

"Würdest du es alleine können, hättest du dir schon längst einen Kühlbeutel gegen die Backe gedrückt."

"Dann lass mich wenigstens jetzt alleine, nachdem du mich verarztet hast."

"Nein, was ist den los mit dir?", frage ich ihn verwundert und mache mich extra schwer, damit er mich nicht von seinem Schoß schmeißen kann.

"Es ist alle gut."

"Dann frage ich anders. Wer hat deine Backe so verunstaltet?"

"Niemand!"

"Niall, bitte rede mit mir. Ich mache mir doch nur Sorgen um dich."

"Ach ja? Ich bin dir doch völlig egal! Geh doch lieber wieder zu deinem Lover an den Strand und laufe mit ihm am Wasser entlang.", geht er mich an.

"Darum geht es? Weil ich einmal einen Tag nicht mit euch verbracht habe, sondern mit meinen Bekanntschaften von hier?", sage ich und steige von seinem Schoß runter.

"So war das doch nicht gemeint."

"Wie wars denn gemeint?", zische ich ihn nun an, gebe ihm den Kühlbeutel und ziehe mich ein wenig zurück.

"Verdammt!", brüllt er und wirft den Kühlbeutel an die Wand.

Ich beobachte das ganze und sage nichts dazu.

"Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht. Es war irgendwie komisch dich mit diesem Typ zu sehen. Ich war abgelenkt und dann habe ich mich ruckartig zu den Jungs umgedreht und Liam hat mich an der Backe statt an der Schulter erwischt."

"Von was warst du abgelenkt?", möchte ich wissen.

"Als wenn du das nicht wüsstest.", sagt er, schaut mich aber nicht an.

"Ich habe keine Ahnung, ich bin nicht bei euch gewesen."

"Du, du hast mich abgelenkt. Ich habe euch vom Wasser aus gesehen. Irgendwann konnte ich euch nicht länger beobachten und habe mich umgedreht."

"Zwischen Fabian und mir läuft nichts. Er ist ein guter Bekannter, den ich zwar erst seid heute kenne, aber da stehst du mir um einiges, also wirklich einiges näher.", beruhige ich ihn und mache mich daran, den Kühlbeutel wieder aufzuheben und zu verpacken.

"Es war eine komische Situation dich und ihn zu sehen. Belassen wir es dabei."

Ich setze mich wieder auf ihn drauf und drücke ihm den Kühlbeutel gegen die Backe und mit der anderen Hand halte ich seine andere Backe: "Niall, kann es sein, dass du ein wenig eifersüchtig bist?"

Er läuft rot an, obwohl ich dachte, dass nur Mädchen rot anlaufen: "Es ist nicht so wie du denkst."

"Wie ist es denn sonst?"

"Na gut, vielleicht ist es doch so, wie du denkst. Du bist einfach nicht wie die anderen Mädchen."

"Du meinst, wie diene verrückten Fans?", lache ich.

"Genau. Du bist anders, aber im positivem Sinn."

"Niall, kann es sein, dass du mich mehr magst als die anderen?"

"Musst du immer so direkt sein?", sagt er und grinst mich verunsichert an.

"Ja, weil ich dich mehr mag als die anderen.", dafür musste ich tatsächlich meinen ganzen Mut zusammen nehmen.

Niall schaut mich jetzt erleichtert an: "Sternchen, du bist etwas besonderes. Du hast unsere komplette Band auf den Kopf gestellt."

Niall redet mir eindeutig zu viel um den heißen Brei herum, weshalb ich mich einfach vorbeuge und ihn küsse. Zuerst reagiert er nicht darauf, weshalb ich mich wieder von ihm lösen möchte, doch dann drückt er mit seiner Hand mich wieder näher an sich und erwidert den Kuss.

Forgotten SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt