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Mir geht so vieles durch den Kopf. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Im Moment steht Liams Mutter an erster Stelle, aber wie sieht es mit meiner leiblichen Mutter aus, Harrys Mutter. Ich habe keine Ahnung wie ich auf sie reagieren soll, was ich sagen soll. Ich kenne sie nicht einmal. Ich habe sie noch nie gesehen oder kann mich besser gesagt nicht mehr an sie erinnern. Es ist schon viel zu lange her.

"Entschuldigung, möchten Sie nicht einmal an Ihr Handy gehen?"

Ich zucke zusammen. Ich habe gar nicht gemerkt, dass mein Handy klingelt. Sofort hole ich es meiner Tasche und mache mich auf den Weg zum Ausgang. Im Krankenhaus wollte ich nicht an mein Handy gehen, also rufe ich sobald ich draußen bin zurück.

"Na meine Große, wie geht es dir denn?", es ist meine Mutter.

"Es geht mir gut und euch?"

"Bei uns ist alles wie immer, nur dass du fehlst. Du fehlst uns wirklich!", ich höre wie ihre Stimme langsam abbricht.

"Ich vermisse euch auch. Wir sind schon fast am Ziel, mussten aber einen Zwischenstopp im Krankenhaus machen."

"Wieso? Ist dir was passiert?"

"Nein, mir geht es wirklich gut. Liams Mutter liegt im Krankenhaus und deswegen haben wir hier gehalten. Wir sind auch schon früher aufgebrochen als wir wollten."

"Achso, der Arme. Geht es seiner Mutter gut?", ihre Aufregung wechselt zu Besorgnis.

"Ihr geht es schon etwas besser. Die Jungs sind gerade bei ihr."

Es entsteht eine Pause: "Mum?"

"Philine, geht es dir wirklich gut? Ich kenne dich und weiß, dass die ganze Sache nicht Spurlos an dir vorbei."

"Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich werde Tag für Tag nervöser, weil ich nicht weiß, was auf mich zukommt und wie ich damit umgehen soll. Sowas hat man auch nicht alle Tage."

"Da hast du recht, aber du schaffst das. Du weißt, du kannst jederzeit zu uns zurück kommen."

"Ich weiß. Ich werde auch wieder zu euch zurück kommen. Ich weiß nur noch nicht wann. Erst einmal muss ich hier alles klären und dann sehen wir weiter, aber du kannst mir glauben, ich komme immer zu euch zurück. Ihr seid meine Familie und das werdet ihr immer bleiben."

Ich höre meine Mutter schluchzen: "Ich weiß. Wir hätten es dir schon früher sagen müssen. Es tut mir so leid."

"Dir muss es nicht leid tun. Irgendwann hätte ich es sowieso erfahren. Es wäre natürlich angenehmer gewesen, wenn ich es von euch erfahren hätte, aber es ist so wie es ist."

"Ich wünsche dir nur das Beste. Mach das beste aus der Situation."

"Das werde ich, Mom. Ich muss jetzt auch wieder aufhören. Harry kommt gerade aus dem Krankenhaus."

"Ja, klar. Melde dich bald mal wieder. Vielleicht ist Dad dann auch da und kann mit dir reden."

"Sag ihm ganz liebe Grüße und dass ich mich ganz bald wieder bei euch melden werde.", mit diesen Worten lege ich auf.

Harry kommt auf mich zu und versucht meine Gesichtszüge zu deuten.

"Was ist los?", er legt seine Hände auf meine Schultern und mustert mich genau.

"Ich habe nur mit meiner Mum telefoniert. Ich vermisse sie sehr.", das entspricht auch der Wahrheit, ist aber nicht die ganze Wahrheit.

"Geht es deiner Familie gut?"

"Ja, ihnen geht es bestens."

"Philine, da ist doch noch etwas. Du kannst mit mir reden, dass weißt du."

"Ist das denn so offensichtlich?", ich verdrehe etwas meine Augen.

"Irgendwie schon.", er grinst mich schief an.

"Ich bin etwas nervös."

"Wovor denn?"

"Vor allem. Ich weiß nicht, wann ich deine Mutter, also auch meine Mutter kennenlerne und wie ich mich verhalten soll. Ich weiß nicht wie sie ist. Ich weiß nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Das ist alles nicht leicht und irgendwie macht mir das ganze auch ein wenig Angst.", ich blicke auf den Boden.

"Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dich nicht alleine lassen und wenn du möchtest können die Jungs auch dabei bleiben. Auch wenn du den Eindruck hast, dass unsere Mutter komisch sein könnte, freut sie sich sehr dich kennenzulernen. Sie kann es wirklich kaum erwarten."

"Ich hoffe du hast recht. Aber wieso hat sie mich dann weggegeben? Wieso wollte sie mich nicht? Wieso musste mir das alles passieren?", mir kommen schon fast die Tränen.

"Mach dir nicht so viele Gedanken. Es wird alles gut gehen. Du kannst ihr bald all diese Fragen stellen. Du kannst mit ihr auch über alles reden. Sie weiß, was sie getan hat und weiß auch, dass es die falsche Entscheidung war. Sie wird dir nichts verübeln können. Glaub mir, sie ist kein schlechter Mensch."

"Sie ist deine Mutter, was sollst du schon anderes über sie sagen!?"

"Ich kann dir sagen, dass sie auch anders sein kann. Ich habe in letzter Zeit viele negative und unangenehme Telefonate mit ihr geführt. Ich weiß wie sie sein kann, aber sie kann auch das komplette Gegenteil sein.", er hebt meinen Kopf, damit ich ihm in die Augen sehen kann.

"Du lässt mich nicht alleine?"

"Nein, ich werde bei dir bleiben. Wir beide gegen den Rest der Welt."

"Du kennst mich doch noch nicht so lange. Wie kannst du mich dann deiner... unserer Mutter vorziehen?"

"Weil du meine Schwester bist. Ich möchte und kann dich nicht noch einmal verlieren. Wir beide müssen zusammen halten und das werden wir auch. Versprochen!"

"Wir beide gegen den Rest der Welt.", wiederhole ich seine Worte.

"Na ihr Schmusegeschwister.", ruft uns Niall zu.

"Die Jungs müssen nicht unbedingt dabei sein.", sage ich und verziehe belustigt mein Gesicht.

Ich habe es endlich mal wieder geschafft ein neues Kapitel zu schreiben. Ich werde versuchen in den nächsten Wochen regelmäßiger ein Kapitel hochzuladen. Momentan sind meine Gedanken vermehrt bei einer anderen Geschichte von mir, weshalb ich dort häufiger Kapitel schreibe als hier.

Wenn ihr auf der Sucher nach einer neuen Geschichte seid, dann schaut doch mal bei:

https://www.wattpad.com/story/142124170-the-best-day-of-my-life

vorbei, würde mich über ein paar neue Leser freuen.

Bleibt alle gesund und munter. :)

~ Phia

Forgotten SisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt