Kapitel 24

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Schlaflos wälze ich mich umher. Das Bett ist unfassbar bequem, aber ich kann einfach keinen Schlaf finden. Müde stehe ich auf und richte schnell meine noch vom duschen nassen Haare. Dann öffne ich die Tür einen Spalt. Der Flur ist komplett leer. Vorsichtig laufe ich ein paar Türen weiter zu Mats Zimmer. Vom Hotel haben wir liegen gebliebene Sachen zum Schlafen bekommen. Die Schlafshort und das Shirt sind zwar etwas groß, aber besser als die anderen Sachen. Diese wurden noch am selben Abend gewaschen und morgen kriegen wir sie trocken wieder. Da wir einige Wechselklamotten durch die Koffer hatten, sind unsere Sachen noch ganz okay. Leise klopfe ich an die Tür von Mats. Eine Zeitlang höre ich nichts und will schon wieder zurück gehen, doch dann höre ich ein leises Klicken und die Tür wird geöffnet. ,,Hey", murmel ich leise. ,,Kannst du auch nicht schlafen?", fragt er seufzend. Ich nicke. ,,Komm rein", meint er und öffnet die Tür noch ein Stück mehr. Kurz darauf liege ich in Mats warmen Armen und auf einer gemütlichen Matratze. ,,Gute Nacht", nuschelt er leise in meine Haare. ,,Nacht", erwieder ich und kann endlich beruhigt einschlafen.

,,Habt ihr Lust shoppen zu gehen? Meine Eltern haben dem Hotel Geld überwiesen und ich glaube wir brauchen alle einen neuen Haarschnitt und neue Klamotten", meint Mats, als wir mit frühstücken fertig sind. ,,Bin sofort dabei", sagt Marco und auch ich nicke. Schnell stellen wir die Teller zusammen. ,,Wo sind eigentlich die anderen?", frage ich. ,,Die wollten mit Daria noch ins Krankenhaus. Gestern konnte nur schnell ein Arzt draufschauen und es verbinden", antwortet Marco ,,Logisch", gebe ich zu. Zu dritt machen wir uns auf den Weg zur Rezeption um das Geld abzuholen und ein Taxi zu bestellen, da die Innenstadt zu weit weg ist.

,,Was machen wir zuerst?", frage ich neugierig und sehe mich um. ,,Friseur", bestimmt Marco und steuert den ersten Salon an, den wir sehen. Wir brauchen nicht lange und schon sind meine Haare kürzer und von Spliss befreit. Seufzend gehe ich immer wieder durch meine Haare. ,,Man sind die weich", murmel ich fasziniert. ,,Und ich seh endlich wieder aus, wie ein Mensch", stöhnt Marco erleichtert. Mats und ich grinsen uns an. Ja, Marco ist wirklich eitel. Ein Wunder, dass er auf der Insel nicht ausgerastet ist. ,,Und jetzt shoppen", ruft Marco ausgelassen, harkt sich bei mir unter und erntet ein paar komische Blicke von Passanten. ,,Keine Angst. Der ist immer so", flüstert Mats mir zu und bringt mich zum kichern. Dann gehen wir von einem in den nächsten Läden und kaufen Klamotten, jeder eine Tasche und sonst allerlei Krimskrams den Mats und Marco zum überleben brauchen. Und Mats bezahlt uns alles großzügig und dultet keine Widersprüche. ,,Ich hab dich vermisst, Baby", ruft Marco und küsst seine neue Sonnenbrille. ,,Ey Marco du bist peinlich", werfe ich genervt ein. Er wirft mir einen Todesblick zu und setzt sich die Brille auf. ,,Haben wir alles?", fragt Mats. ,,Also ich schon", antworte ich. ,,Ja ich auch", meint Marco. ,,Okay, dann lass uns mal zurück. Wir können uns ja noch was an den Pool legen bis es Essen gibt", schlägt er vor und wir machen uns auf den Weg zu einem Taxi. Bei Gedanken an das Abendessen läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Auch wenn ich noch viel zu satt vom Frühstück bin.

,,Elena", ruft Mats und winkt mich zu sich. Alle vereint an einem Tisch. Die Damen sind aus dem Krankenhaus zurück und scheinbar hat sich bei Daria nichts geändert. Schnell haue ich mir den Teller mit Steak und Pommes voll und gehe zurück zum Tisch. Genüsslich schiebe ich mir ein paar Pommes in den Mund. Wenn man wochenlang nichts als Fisch und Obst gegessen hat, ist das das geilste Essen überhaupt. Obwohl Pommes sowieso durch nichts außer Steak und Schokocremetorte geschlagen werden kann. ,,Ich hab versprochen heute nochmal Zuhause anzurufen. Kommt jemand mit?", frage ich in die Runde. ,,Wir haben schon telefonierten", meint Rita. ,,Ich komm mit", sagt Marco sofort. ,,Ich auch", antwortet Mats. Ich nicke und esse weiter.

Mit verheulten Augen lege ich auf und lächel Mats glücklich an. Marco ist bereits ins Bett gegangen, Mats hat noch gewartet bis ich mit telefonieren fertig bin. ,,Ich kann gar nicht fassen, dass ich meine Eltern in zwei Tagen wiedersehe", murmel ich glücklich. ,,Ich auch nicht." ,,Kann ich wieder bei dir schlafen?" ,,Klar. Ich muss gestehen, ich kann bei dir auch besser schlafen", grinst Mats verlegen. Zusammen gehen wir zu seinem Zimmer. ,,Ich zieh mich kurz um." ,,Beeil dich", flüstert er und drückt mir sanft einen Kuss die Haare. Schnell ziehe ich meine neu gekauften Schlafsachen an und gehe wieder in Mats Zimmer. Seufzend kuschel ich mich in seine Arme. ,,Noch zwei Tage", murmelt er glücklich. ,,Dann sind wir endlich wieder Zuhause", gebe ich dazu und schließe endlich meine Augen.

SolitaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt