Es ist mitten in der Nacht und mal wieder quälen mich die Schlafstörungen. Mit Mats war das alles einfacher. Er hat mich irgendwie verstanden. Natürlich bin ich glücklich endlich wieder Zuhause zu sein. Doch mir fehlen unsere nächtlichen Gespräche. Teilweise saßen wir bis zum Sonnenaufgang irgendwo und haben über alles mögliche geredet. Da ich keine andere Idee habe nehme ich mein Handy und wähle Mats Nummer. Meine habe ich ihm bereits am Flughafen gegeben, da ich nur ein Ladegerät für mein Handy brauchte. Zwei Tage später schreib mir Mats bereits, dass er ein neues Handy hat. Das alles ist jetzt schon fünf Tage her. In der Zeit haben wir immer mal wieder miteinander geschrieben, doch jeder von uns musste erstmal wieder Zuhause ankommen. Es dauert etwas bis er abhebt. Normalerweise schlafen ja auch alle um diese Zeit. ,,Hummels", höre ich seine verschlafene Stimme. ,,Hi. Hier ist Elena. Hab ich dich geweckt?" Er lacht leise. ,,Ja hast du. Aber ich habe eh schlecht geträumt, also ist das nicht schlimm." ,,Okay." ,,Was ist los?" ,,Ich kann nicht schlafen", murmel ich leise. ,,Ich würde ja sagen, du kannst zu mir kommen, aber ich glaube, dass finden deine Eltern nicht so toll. Und andersrum genauso." ,,Vermutlich. Aber ich wollte einfach nur deine Stimme hören. Du glaubst gar nicht, wie ich das vermisst habe." ,,Freut mich wenn ich dir helfen kann", lacht er. ,,Können wir uns nochmal treffen? Am Flughafen ging alles so schnell, da konnten wir uns gar nicht richtig verabschieden." ,,Gerne. Was hälst du von heute?" ,,Klar. Soll ich um drei zu dir kommen?" ,,Ja. Ich schick dir die Adresse wenn ich wieder aufwache." ,,Mach das. Und danke, Mats." ,,Für dich immer. Ich hoffe du kannst jetzt besser schlafen." ,,Bestimmt. Gute Nacht." ,,Gute Nacht", meint er noch und legt dann auf. Ich kuschel mich zurück ins Bett und finde dann auch endlich etwas Schlaf.
Lächelnd schließt Mats mich in eine feste Umarmung. ,,Gut siehst du aus." ,,Du auch", erwieder ich lächelnd. Wir haben alle wieder etwas zugenommen und sehen nicht mehr ganz so abgemagert aus. Mats hat auch schon wieder etwas an Muskulatur aufgebaut und ist bestimmt wieder im Aufbautraining. Auch wenn er vermutlich nie wieder so gut spielen wird. Ich werde vermutlich auch mit dem Leistungsschwimmen aufhören. Vielleicht gehe ich irgendwann wieder schwimmen, doch momentan kann ich kein Wasser mehr sehen. Deswegen bin ich noch auf der Suche nach einer Alternative. ,,Komm rein", sagt Mats und lässt mich in seine Wohnung. Sie ist wirklich hübsch eingerichtet, modern und mit einer großen Fensterfront.
,,Und hier ist mein Schlafzimmer", endet Mats die kleine Führung durch die Wohnung. ,,Geil", rufe ich und lasse mich rücklinks auf sein Boxspringbett fallen. ,,Schenkst du mir dein Bett?", frage ich schmollend und blicke ihn mit großen Augen an. ,,Nope", lacht er und lässt sich neben mich fallen. Eine zeitlang ist es still. ,,Wir waren nur fünf Tage getrennt. Und ich hab dich viel zu oft vermisst", murmelt Mats auf einmal, dreht sich um und beugt sich über mich. Ganz sanft küsst er mich. Glücklich schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir runter. ,,Elena", beginnt er mit rauer Stimme, nachdem wir uns gelöst haben. ,,Wir haben so viel gemeinsam erlebt. Und in der Zeit, in der wir auf der Insel waren haben wir uns so gut kennengelernt. Niemand kennt mich besser als du. Ich hab dir alles anvertraut, vermutlich, weil du mir auch alles anvertraut hast." Lächelnd streicht er mir über die Wange. ,,Elena ich hab mich in die verliebt. Schon seit längerem, doch ich hatte immer Angst es dir zu sagen. Ich weiß, dass Beziehungen nicht dein Ding sind, aber vielleicht können wir es ja mal versuchen. Und wenn es nicht klappt dann bleiben wir Freunde. Freunde mit Gewissen Vorzügen", grinst er. ,,Du willst wirklich eine Freundin mit Schlafstörungen und die unfruchtbar ist?", frage ich zweifelnd nach. ,,Du bist ja nicht komplett unfruchtbar. Und das mit den Schlafstörungen kann man nicht ändern. Doch ich bin mir sicher, dass wir das hin bekommen. Niemand ist perfekt, Elena, ich auch nicht. Aber ich hab mich nunmal in dich verliebt", flüstert er. Fest sehe ich ihm in die Augen. ,,Ich würde es gerne versuchen Mats. Denn ich kann nicht leugnen, dass ich keine Gefühle für dich habe." Ein Lächeln erscheint auf seinen Lippen und küsst mich erneut, was ich zu gerne erwieder.
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Solitary
FanficEigentlich wollte Elena nur ihren Vater in Amerika besuchen. Doch auf Grund eines schweren Unwetters und technischen Problemen stürzt das Flugzeug ab. Sie schafft es in eine Rettungsinsel und strandet mit fünf anderen fremden Personen auf einer eins...