Ich öffne die Plane etwas und schaue nach draußen. Wie nach dem Absturz strahlt die Sonne von Himmel, das Meer ist komplett ruhig und keine Wolke ist am Himmel zu sehen. Vom Sturm sieht man nur noch ein paar Blätter oder Rindenstücke, welche am Strand herumliegen. Ich springe in dem feuchten Sand und schaue mir den ehmaligen Shelter an. Wie erwartet ist das Gerüst zusammengebrochen. Doch das ist kein Problem, das ist schnell wieder aufgebaut. Aufmerksam sehe ich mich am Strand um, ob vielleicht etwas angeschwemmt worden ist, doch ich kann nichts außergewöhnliches erkennen. Ich beginne schon mal damit den Shelter wieder aufzubauen. ,,Morgen", ruft Mats mir zu und kommt zu mir gelaufen. ,,Morgen", antworte ich und schnüre den letzten Stock fest. ,,Schlafen die anderen noch?" ,,Ja. Tief und fest." ,,Kommst du mit mir zum SOS-Zeichen? Falls es demoliert ist sollten wir es erneuern." ,,Klar."
,,Okay, am besten teilen wir uns wieder auf. Marco und ich durchsuchen die Fallen, erneuern sie und suchen essbare Pflanzen, zwei umrunden einmal die Insel und schauen, ob etwas angeschwemmt wurde und zwei machen den Shelter fertig." Schnell ist klar, dass Rita und Vanessa den Strand absuchen und Mats und Daria den Shelter machen. ,,Wenn ihr mit dem Shelter fertig seid, dann könnt ihr Wasser holen. Falls wir immer noch nicht da sind, dann könnt ihr versuchen ein paar Fische zu fangen, mit Speer oder Netz. Mats dir hab ich das ja erklärt." ,,Ja, alles klar", antwortet er und jeder geht seiner Aufgabe nach. Mit jeweils einem Rucksack gehen Marco und ich ins Innere des Waldes. ,,Die Ingwerpflanze hat eine dunkelrosane Blüte und die Blätter sehen aus wie vom Bambus", erkläre ich Marco. ,,Okay." Wir kommen an der ersten Falle an. ,,Leer", stellt Marco enttäuscht fest. Die Schlinge wurde warscheinlich durch den Sturm ausgelöst. ,,Ich glaube nicht, dass wir irgendwas fangen und wenn, dann nicht viel", sage ich und beginne die Schlinge neu zu spannen.
,,Da hängt was drin", ruft Marco aufgeregt und joggt die letzten Meter zur nächsten Falle. ,,Ihhh", sagt er angeekelt und verzieht das Gesicht, als er sieht, was dort in dem Ästen baumelt. Es ist irgendein Reptil, welches uns aus toten Augen anstarrt. ,,Guck nicht so. Hast du erwartet, dass da ein gebratenes Steak hängt?" ,,Nein natürlich nicht. Aber etwas appetitlicher könnte es schon aussehen." Ich klappe mein Messer auf und steche dem undefinierbarem Tier nochmal zwischen die Augen, damit es auch wirklich tot ist. Dann untersuche ich den Kiefer auf Giftzähne und den Schwanz und die Beine auf Giftstacheln. ,,Scheint ungiftig zu sein." Vorsichtig befreie ich es aus der Schlinge und spanne sie neu, während Marco das Vieh in den Rucksack stopft.
Die anderen Fallen sind alle leer und da es schon langsam dunkel wird gehen wir langsam wieder zurück. ,,Schau mal. Da sind Rosenäpfel", sage ich überrascht und beginne ein paar Früchte vom Boden aufzulesen. ,,Was für Äpfel?" ,,Rosenäpfel. Die sind essbar", sage ich und halte ihm einen hin. Vorsichtig probier er. ,,Lecker. Mal ne Abwechselung zu den ganzen Bananen." Wir packen meinen Rucksack mit den Früchten voll. ,,Siehst du die Pflanze da?", frage ich und deute ein paar Meter nach links. ,,Ist das Ingwer?" ,,Sieht so aus." Ich beginne am Fuß der Pflanze zu graben. ,,Das sieht gut", grinse ich und hebe eine Wurzel aus dem Boden. Ich schneide das Grünzeug weg und entferne die grobe Erde von der Wurzel. ,,Geil. Wenigstens gibt es Ingwertee." ,,Na lecker." ,,Magst du keinen Ingwer?" ,,Nein. Viel zu scharf. Den kannst du alleine essen." ,,Damit habe ich kein Problem", grinst er. ,,Gehen wir über den Strand zurück?", frage ich und blicke zum Sand, welche zwischen den Bäumen durchscheint. ,,Durch den Wald ist doch kürzer, oder nicht?" Ich zucke mit den Schultern. ,,Na und. Strand ist schöner. Außerdem geht die Sonne unter." ,,Na schön." Es dauert nicht lange bis wir aus dem Wald treten. Bevor wir weitergehen, bleiben wir kurz stehen und betrachten die Sonne. ,,Diese Untergänge sind echt der Hammer", meint Marco bewundernd. Lächelnd nicke ich. ,,Elena?" ,,Ja?" Ich blicke zu Marco, welcher mir tief in die Augen schaut. Gebannt von seinen grünen Augen merke ich kaum, dass er mir immer näher kommt. Erst als seine Lippen auf meine treffen, realisiere ich was da abgeht. Doch anders, als ich es vielleicht bei jemand anderem gemacht hätte, stoße ich ihn nicht weg sondern erwieder den Kuss. Aus irgendeinem Grund fühlt er sich gut an, bringt meinen ganzen Körper zum Kribbeln. ,,Du bist so wunderschön, Elena." ,,Danke", lächel ich bringe wieder etwas Abstand zwischen uns. ,,Vielleicht sollten wir das für uns behalten", meint Marco verlegen. ,,Bin ich auch für." Er nickt und wir machen uns nun wirklich auf den Rückweg zum Camp.
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Solitary
FanfictionEigentlich wollte Elena nur ihren Vater in Amerika besuchen. Doch auf Grund eines schweren Unwetters und technischen Problemen stürzt das Flugzeug ab. Sie schafft es in eine Rettungsinsel und strandet mit fünf anderen fremden Personen auf einer eins...