Kapitel 13

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„Wenn ich fragen darf: Was genau habe ich denn deiner Meinung nach getan?“, fragte Claude und sah seinem Gegenüber fest in die Augen. Sebastian erzählte ihm von der Anschuldigung, seinen eigenen Herrn bis hier her gejagt und dann gegen ihn, Sherlock und John gekämpft zu haben. Claude starrte daraufhin wortlos an die Decke, so als ob er versuchen würde sich zu erinnern. „Ich weiß nichts mehr davon. Das letzte woran ich mich erinnere, ist das ich Fenster geputzt habe. Dann habe ich eine Stimme gehört und ab dann ist alles schwarz“, erklärte er. Sebastian tippte sich nachdenklich ans Kinn. „Eine Stimme“, murmelte er, „Und was hat die Stimme gesagt?“ Claude zuckte mit den Schultern. „Ich erinnere mich nicht.“ Plötzlich krümmte sich der Trancy Butler mit einem schmerzerfüllten Gesichtsausdruck. Er schrie laut und atmete schwer. „Claude! Was ist mit dir?“, fragte Alois und fasste seinen Butler an der Schulter. „Es ist nichts, eure Hoheit. Ich fühle mich schon gleich viel besser und ich würde mich noch besser fühlen, wenn mir mal endlich jemand diese Handschellen abnehmen würde“, sagte er und blickte Sebastian herausfordernd an. „Ich traue dir nicht, du Spinne“, meinte dieser nur trocken. Claude lachte leise. „Du hast recht: Ich bin nur eine Spinne. Eine Spinne die im Zentrum ihres Netzes sitzt und genau weiß, wann sie am welchem Faden ziehen muss. Nicht wahr, Sherlock?“, sagte er und blickte an Sebastian vorbei zu den Detektiven. Dem hatte es die Sprache verschlagen. Dieser Spruch über die Spinne in ihrem Netz. Nein! Das konnte nicht sein. „Woher kennen sie meinen Namen“, fragte er einfach nur. Claude lachte wieder auf. „Jeder hat doch schon einmal was von Sherlock Holmes gehört und wie viele Fälle er schon gelöst hat. Zum Beispiel: "Der Hund von Baskerville", "Im Zeichen der vier" oder "Der Reichenbachfall".“ Für jeden anderen sah es so aus, als ob Claude munter irgendwelche von Sherlock's Fällen aufzählen würde, aber spätestens bei der Erwähnung des Reichenbachfalls, machte es Klick bei ihm. „Moriarty“, murmelte er und sah den Mann vor sich genau an. Gab es Anzeichen auf Theaterschminke oder einer Falte hinter dem Ohr, die bei einer Gesichts OP entstanden sein könnte? Nein. Dieser Butler war nicht Moriarty in einer Verkleidung. Aber was sollte dann das ganze? „Überrascht Sherlock? Da halten dich alle für so intelligent und dabei bist du zu dumm das Offensichtliche zu sehen, so übernatürlich das Offensichtliche auch sein mag. Ich meine: Du denkst seine rot glühenden Augen wären nichts weiter als ein Zaubertrick? Gib doch zu, dass du die Antwort schon kennst, aber nicht dran glauben willst. Du hast einen Dämonen vor deiner Nase stehen und willst nicht daran glauben, weil du ja so ein Realist bist. Dabei kämpfst du schon seit Jahren gegen mich, den Teufel höchstpersönlich!“, rief Claude, obwohl sich nun niemand mehr wirklich sicher war, ob es sich bei dieser Person wirklich um den Trancy Butler handelte. „Ihr wollt diesen Fall lösen? Dann begibt euch zu den verwitweten Ehemann des ersten Opfers, Evan Jones. Er kann euch mehr erzählen und vielleicht begegnen wir uns dann ja bald persönlich“, sagte er und lachte auf eine pysichopathische Art und Weise. Dann entspannte sich sein Körper und er ließ einfach seinen Kopf hängen. „Das gibt es nicht. Der ist schon wieder eingenickt“, meinte Sebastian seufzend. Dann drehte er sich um, nur um John's und Sherlock's auffordernde Blicke zu sehen. Klar das die jetzt eine Erklärung haben wollen. „Ich werde ihnen alles erklären, aber jetzt steht die Lösung dieses Falles an erster Stelle“, meinte er. Sherlock schüttelte den Kopf. „Es wäre das beste, wenn wir gleich morgen früh zu diesen Evan Jones fahren und bis dahin haben wir noch genug Zeit. Erklären sie uns doch bitte, was er mit "Dämon" gemeint hat.“

Die Teufel der Themse (Sherlock Holmes Black Butler Crossover) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt