PoV Rosalie Charlotte HigginsIch sitze hier in meiner kleinen Bademeister-Kabine und schaue den jungen Männern vor mir beim Trainieren zu.
Wie immer, wenn ich Schicht im Schwimmbad habe, überlege ich, wie es wäre jetzt einfach in das Becken zu hüpfen und selbst ein paar Bahnen zu ziehen.
Natürlich mache ich es letztendlich dann doch nicht, weil ich meinen Job gerne noch etwas behalten würde. Allerdings ist es manchmal wirklich einfach zu verlockend und ich kann es nicht lassen nach meiner Schicht noch einmal ins Becken zu hüpfen.Einerseits ist es ein super Ausgleich zu den stressigen Uni-Alltag, andererseits sind ich und meine Mutter auch auf das Geld angewiesen, wenn wir in den Urlaub fahren wollen.
Meist reicht es nicht für einen Flug, aber das Auto oder der Zug tut es ja auch.Natürlich wäre es schön, wenn wir mehr Geld hätten, da dann vieles einfacher wäre, aber ich bin mit meinem Leben, unserer Wohnung und unserer generellen Finanziellen Situation zufrieden.
Was bringen einem Millionen auf dem Konto, wenn man nicht richtig Leben kann?Die Mannschaft des BVB's zieht immer noch ihre Bahnen durch die Schwimmhalle und macht hin und wieder, wenn sie eine Bahn abgeschlossen haben, Dehnübungen oder andere komische Verränkungen, die kein normaler Mensch hinbekommen würde.
Ab und zu spüre ich Blicke auf mir, was ich allerdings schon gewohnt bin.
Viele finden es komisch, wenn man als so junge Person einen eher außergewöhnlichen Job hat, andere -überwiegend männliche Badegäste- denken, dass sie mich wortwörtlich mit ihren Blicken ausziehen könnten.Darüber kann ich wirklich nur lachen. Als ob ich so billig und untervögelt wäre, dass ich mich darauf einlasse. Wie doof muss man eigentlich sein, um zu glauben, dass so eine Art von Flirten klappen würde, geschweige denn eine Frau sich angezogen fühlt?!
Typisch Männer!
Als ich meinen Blick erneut schweifen lasse, sehe ich, dass mich einer der vier Schwänzer anguckt, obwohl man es schon eher als (Achtung, Insider!) anstarren bezeichnen könnte. Es ist Julian, Julian Weigl oder wie Marcel Schmelzer ihn so schön genannt hatte: Jule.
Ich halte seinem Blick stand. Allerdings sieht er weg, als er bemerkt, dass wir uns schon ungewöhnlich lange angesehen haben.
Seine Teamkollegen scheinen es nicht bemerkt zu haben oder sie überspielen es so gut, dass Julian nicht in eine peinliche Situation kommt. Wenn letzteres der Fall sein sollte, könnten sie echt über eine Schauspielkarriere nachdenken.Nach weiteren Stunden, in denen ich immer wieder auf die Uhr schiele, gehen die Spieler aus dem Wasser und alle Betreuer und das Trainerteam verschwindet ebenfalls Richtung Duschen und Umkleiden.
Endlich kann ich auch Feierabend machen.
Ich warte, bis alle fertig umgezogen sind und bringe sie zum Ausgang.
Lucien Favre berankt sich im Namen der ganzen Mannschaft bei mir und dem Schwimmbad, bevor er hinter den Anderen her zum Bus geht.Ich warte noch bis alle eingestiegen sind und das riesige Gefährt vom Parkplatz rollt.
Fröstelnd gehe ich wieder in das Gebäude, da die Temperaturen zum Abend hin noch mehr gefallen sind.
In der Schwimmhalle entledige ich mich meinen Klamotten und springe nur mit dem Badeanzug, den ich immer während meiner Schicht im Schwimmbad anhabe, in das Wasser.
Wie immer schwimme ich 800 Meter und gehe danach duschen und mein Alltags-Outfit aus der Uni anziehen.
Zum Glück ist dieses auch auf die heutigen Temperaturen abgestimmt und ich habe meine dicke Winterjacke dabei.Ich schließe alles ab und stelle mich an meine Bushaltestelle.
Toll, noch 20 Minuten, bis der nächste Bus fährt. Hätte das Training pünktlich begonnen und somit auch geendet, hätte ich nur 5 Minuten gewartet.Vor mir hält ein schwarzer Audi rs7 in schwarz, mein absolutes Traumauto, für das unser Monatsbudget nicht mal ansatzweise reichen würde.
Das Fenster auf der Beifahrerseite wird automatisch geöffnet und ein grinsender Julian blickt mich an. Verwundert schaue ich zurück.
"Willst du noch länger da in der Kälte sitzen oder langsam mal einsteigen? Ich habe sogar Sitzheizung", fragt er und stößt die Tür von Innen auf, als ich von dem Metallsitz aufstehe.
Ich steige ein und habe das Gefühl, die Ledersitze würden mich verschlingen."Ich bring dich nach Hause. Schließlich bin ich Schuld , dass du deinen ersten Bus nicht mehr bekommen hast", erklärt er.
"Du bist gar nicht Schuld", streite ich ab und schaue ihn von der Seite an.
"Doch, bin ich. Ich hätte Roman, Erik und Marco von der Idee abbringen können. Also bringe ich dich jetzt nach Hause, Rosalie. Sag mir mal deine Adresse, sonst kann ich nicht losfahren."
Ich teile ihm also meine Adresse mit und er stellt das im Auto integrierte Navi richtig ein.
Das System lädt und keine Minute später erklkärt die Frauenstimme den schnellsten Weg in meine Wohngegend.
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Fate is a TrAiTOr -Julian Weigl FF
FanfictionDie 19-jährige Rosalie Higgins lebt in Dortmund und studiert dort an der Uni Journalismus. Sie arbeitet -als Nebenjob- in einem Schwimmbad als Bademeisterin und begegnet dort einer sehr bekannten Truppe: dem BVB. Doch was passiert, wenn einer der...