Der nächste Morgen ~TAG 3

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Jojo POV:

Hmpf. Ich drehe mich mit Schwung auf die andere Seite und knalle mit der oberen Stirnhälfte gegen irgendetwas Hartes.

„Dreckiges Scheißteil!", fluche ich im Halbschlaf und rolle mich dann auf die andere Seite. Mein rechter Knöchel donnert gegen eine lange Kante. Und da ich, talentiert wie ich schließlich bin, auch voll den Nerv getroffen habe, schießt der jetzt glühend heiß der Schmerz mein Bein nach oben. 

Scheiße, tut das weh. 

Ich jaule halblaut auf und katapultiere meinen Oberkörper senkrecht in die Höhe – und mein Kopf kollidiert mit einem weiteren Hindernis. Es ist zwar deutlich weicher als die blöde Kante, aber hat genügend Widerstandskraft, um meinen Schädel zum Brummen zu bringen. Ich sacke zurück auf den Boden, umklammere meinen Knöchel und bin danach unfähig, mich zu bewegen. 

Nicht, das ich noch was treffe. Seit wann gibt's in meinem Bett diese beschissene Kante?! Und was ist das dumm–dämliche Teil da über mir?!

Irgendjemand schnaubt belustigt auf, aber das registriere ich gar nicht, ich warte nur sehnsüchtig darauf, das mein Bein sich nicht mehr anfühlt, als würde es jemand kochen. 

Um mich herum ist es staubig, mein Hals kratzt und auch der Rest vom Mensch fühlt sich ziemlich erschlagen an. Meine Matratze war auch schon mal weich... — Moment. 

Ich blinzele. Und blinzele noch Mal, während ich eine Hand von meinem, jetzt dumpf pochenden Knöchel, befreie und den Untergrund betatsche, auf dem ich wohl geschlafen habe. Rau, einzelne Fäden, es fühlt sich verdächtig nach Teppich an. 

Ganz langsam öffne ich ein Auge. Grelles Sonnenlicht blendet mich, weshalb ich gepeinigt die Augen wieder zukneife und mich wieder herumwerfe — dieses Mal kollidiert mein Hinterkopf mit einer langen Kante. 

Ich sehe Sternchen. Bunte Sternchen, die glitzernd vor meinem inneren Auge aufsteigen, sich drehen und wenden, während ich gerade noch so den frustrierten Aufschrei verhindern kann —den nachfolgenden Fluch aber nicht. „VERFLUCHT SEI DAS DU ATMEST, DU DÄMLICHER IDIOT! WER VON EUCH PISSERN WILL MICH HIER UMBRINGEN?!"

Den Rest meiner Schimpftirade geht in einem gut gezielten Kissen unter, das mir jemand in die Fresse donnert.

„Schnauze da unten!", knurrt Nici schlaftrunken, wälzt sich geräuschvoll auf die andere Seite und haut ebenfalls ihren Schädel gegen irgendetwas hartes. Es knallt dumpf und Nici jault ein: „WELCHER PISSER WILL HIER MICH UMBRINGEN?!"

„UNS!" Ich reibe mir den, jetzt jeweils abwechselnd mit dem Knöchel, dumpf pochenden Kopf und wedele dann mit der Hand probeweiße über mir in der Luft herum, damit ich nicht schon wieder irgendwo anstoße. 

Da ist nix, ich ziehe also meine Hand wieder zurück und knalle erst einmal auf das Teil, dessen Kante dafür gesorgt hat, dass ich Sternchen sehe. Scharf zischend ziehe ich die Luft ein und umfasse mein Handgelenk mit der anderen Hand. 

Drei Körperteile innerhalb von weniger als zwei Minuten, in denen ich wach bin? Das ist zu viel. Wenn wenigstens der Kopf und der Knöchel im gleichen Rhythmus pochen würden, dann hätte ich ein Schlagzeug.

Ich zwinge mich endgültig dazu, meine Augen zu öffnen. Hätte ich sie doch nur zugelassen.

Fíli und Kíli liegen, halb aneinander gekuschelt, auf dem Sofa und Bilbo hat sich katzenlike zusammengerollt und schaut mich jetzt leicht übermüdet an. 

Der ist wohl auch gerade aufgewacht. Worden. Egal. 

Ich drehe meinen Kopf langsam nach rechts und reibe mir mit der Hand über den schmerzenden Hinterkopf. Nici sitzt in sich zusammengefallen auf der äußersten Ecke des Sofas, verkleidet als Wrap mit ihrer dunkelroten Decke. Da der Platz zwischen ihr und Bilbo auch zerwühlt ist, tippe ich mal darauf, das Thorin auch hier gepennt hat.

Hilfe, wir haben zwei Elben, drei Zwerge und einen Hobbit im Haus! // Hobbit FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt