Zurück in den Zug, Lump [alle Rechte an Timelies] ~ TAG 6

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Jojos POV:

Zugfahren macht Spaß. Sicher macht es das. Wenn man nicht mit Mittelerdnern unterwegs ist.

Wenigstens ist der Zug leer und Thorin so irre, dass ihn nichts mehr juckt. Gerade spielt er mit der frechen Vierjährigen, sehr zur Freude der Mutter, die total fertig deren Zwillingsschwester bespaßt. Fíli und Kíli stehen zwei Meter neben den Klappsitzen (die frei sind), und starren aus dem Fenster.

„So. Schnell", flüstern sie und unterhalten sich auf Khuzdul weiter. Legolas hat Nicis Hand umklammert und die Kopfhörer drinnen, weil er das gar nicht verträgt. Zumindest die ersten zehn Minuten, dann beginnt er sich zu entspannen. Thrandy trinkt Früchtetee gegen die Nerven. Als ich auch was will, lehnt er ab. Denn in der Thermoskanne ist kein Tee – sondern Wein.

Bilbo ist mir der liebste. Der schaut raus, zwar etwas angespannt, aber genießt es, und lässt sich von Dada mit Infos versorgen.

Ich sitze fertig auf dem Klappsitz und wische mir über die Augen. Nie wieder.

Als ich das nächste Mal meine Hand zu Thrandy, der neben mir thront, rüberstrecke, bekomme ich das Tassendingsdateil doch. Auch wenn der Elb mich vorher kurz ansieht, dann entscheidet, dass es meine Nerven wirklich gebrauchen können und nochmal nachschenkt.

Die Mutter findet Thorin heiß. Und ich denke, dass sie sich demnächst von ihrem Mann scheiden lässt. Das Mädchen uns gegenüber will Kíli vernaschen. Ihre Freundin Lego, aber weil der immer noch als moralische Unterstützung Nicis Hand hält, damit er nicht die Wände hochgeht, scheint sie zu denken, dass die zwei zusammen sind.

Dafür haben wir eine hübsche Mitdreißigerin, die mich für Thrandys Tochter hält und daraufhin das Interesse am Elb verliert.

Bringt mich um.

Bitte.

Ich exe die Tasse.

Blöde Idee.

Egal, der Alkohol tut gut.

Thrandy schenkt mir trocken nach. Scheint so, als dass ich es nötig hätte.

Der Zug wechselt ruckelnd auf das andere Gleis, es wackelt so stark, dass der Wein aus der Tasse schwappt.

Sofort fixiere ich das böse Ding.

Das darf jetzt nicht wahr sein. Gleich bringe ich etwas um. Oder wen, mir egal.

Im selben Moment schnappt mir jemand die Tasse aus der Hand und trinkt es selber – Bilbo sieht mich warnend an. „Genug davon. Es reicht doch schon Thorin, oder"

Ertappt gucke ich sofort zum Zwergenkönig, der von seiner kleinen Freundin namens Katharina voll in Beschlag genommen wird. Die beiden suchen Lilifees Regenbogenpony, das sich im großen Wald verlaufen hat. Zwischendrinnen redet Thorin mit der Mutter der Kleinen, die die zweite gerade zum Malen gebracht hat.

Wieso kann ich nicht Lippen lesen? Das wäre echt nützlich... Oh, es geht um Fíli und Kíli. Gott, hoffentlich erinnert Thorin sich daran, dass er nicht sagen kann, ‚als Fíli etwa 60 war...'. DURCH 4,2 teilen, erst dann hast du Menschenjahre! Funktioniert sein Gehirn überhaupt noch durch die Suppe von Schmerzmitteln und anderem Zeug, die ich ihm verpasst habe?

Hoffen wir es.

Draußen zischt die Landschaft vorbei, der nächste Halt ist erst in der Stadt. Als Bilbo seine Aufmerksamkeit wieder Dada widmet, die ihm die Ortschaften erklärt, an denen wir vorbeifahren, füllt Thrandy wieder in die Tasse. Der Typ ist derartig gechillt, das kann nicht nur am Wein liegen. Hat dem wer n Joint gegeben?

„Faszinierend zu wissen, dass ihr Menschen euch mit solchen Dingen fortbewegt...", murmelt er mir dann zu, ich trinke einen großen Schluck.

„Tja, wir sollten echt mal fliegen"

Hilfe, wir haben zwei Elben, drei Zwerge und einen Hobbit im Haus! // Hobbit FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt