Erebor, Thorins Arbeitszimmer, kurz nach neun Uhr
Der Himmel ist dunkel mit Wolken verhangen, weshalb seine Ikealampe den Raum erhellt. Für die CO2-Bilanz spart der König unterm Berg wo er kann.
„Was soll das heißen, ihr habt eine Armee von Orks gesichtet?! Eine Armee?!", Thorin Eichenschild, König unterm Berg, starrte seinen engsten Berater und Vertrauten Balin fassungslos an.
Balin seufzte schwer, ein glänzendes schwarzes Ding mit glatt polierter Oberfläche in der Hand, dass einen in diesem Moment einmal pfiff. „Wie es scheint haben wir längst nicht alles von Azogs Heer erledigt, Nori meldet, dass sie das niemals schaffen können"
Thorins Fingerknöchel wurden weiß, so fest umklammerte er die Armlehnen von seinem Stuhl. „Die haben gewartet. Das war Plan B. Wenn wir gewinnen sollten, sollte diese die Rückkehr von Durins Volk verhindern"
Dwalin, Sohn des Fundin, warf Nori einen Blick zu, der mehr sagte als Worte es je könnten. Sie waren alle so gut wie tot.
Unruhig verlagerte der sonst unerschütterliche Zwerg sein Gewicht. Ein Drittel von Dains Armee hatte er unter seinem Kommando, aber der Zug war langgestreckt und ging über Kilometer. Hinter ihm standen Zwerge aller Alterstufen, die erste Generation die außerhalb des Erebors geboren und aufgewachsen, den Berg nie gesehen hatte und jetzt doch auf dem Weg zurück in ihre Heimat war. Wägen, gezogen von kleinen stämmigen Ponys sowie einzelne Reiter, standen im Matsch des schlammigen Weges. Links und rechts von ihnen breitete sich eine kilometerlange Grasebene aus, die sich bis hinter den Horizont erstreckte. Deckung gab es nicht, man sah jede Figur aus kilometerweiter Entfernung. Aber im Osten, in die Richtung, in die der Zwerg gerade geschaut hatte, bewegte sich ein langer, dunkler Schatten. Ein verdammtes Orkheer, dass sich sammelte.
Dwalin Fundinsohn hatte zahlreiche Kämpfe überstanden, einschließlich der Schlacht von Azanulbizar, er stand seit Jahrzehnten treu an Thorins Seite, hatte in der Schlacht der fünf Heere mitgekämpft und dem Drachen Smaug Auge in Auge gegenübergestanden.
Und trotzdem wusste Dwalin, der schon in dutzenden scheinbar ausweglosen Situationen gewesen war, dass sie diese niemals überleben würden.
Der Zug von Zwergen war zu langgestreckt, die Armee zu klein um auch nur irgendetwas ausrichten zu können. Gegen diese Übermacht hatten sie keine Chance.
Prinzessin Dís, Mutter der beiden Rabaukenprinzen Fíli und Kíli, schob sich durch die nervös werdenden Zwerge. Sie war Thorin in weiblich, nur mit Äxten und einem Mundwerk, dass noch gefürchteter war als ihre Messer, gut sichtbar an ihren Oberarmen befestigt, jeweils vier Stück an jeder Seite.
„Dwalin!", Dís war nicht klein für eine Zwergin, im Gegenteil, sie erreichte die 1,35m mühelos und war damit einen Kopf kleiner als Dwalin, aber überragte die weiblichen Zwerge stets um gute 5 Zentimeter.
Dunkle Schokoaugen, die mit ihrem stahlharten Blick scheinbar Stein zerschneiden konnten, suchten seinen Blick.
Ihre schwarze Lockenpracht fiel, dekoriert mit zahlreichen, glitzernden Diamanten, die ihren Status als Prinzessin und Königsmutter unterstrichen, jetzt feucht vom Regen in unregelmäßigen Wellen ihren Rücken hinunter. Die Zwerge teilten sich vor ihr und machten respektvoll Platz, was zum Teil wohl auch an ihrem harten Griff um die Stiele ihrer Kriegsäxte lag.
Der Regen wurde stärker, der eisig kalte Wind frischte nochmal auf.
„Wir bräuchten ein Wunder", kam es dunkel von Nori, der seinen Blick nicht von den Orks abgewandt hatte.

DU LIEST GERADE
Hilfe, wir haben zwei Elben, drei Zwerge und einen Hobbit im Haus! // Hobbit FF
FanfictionDamaris, Nicole und Jojo haben Besuch. Und zwar nicht die nervige Verwandtschaft, sondern zwei Elben, drei Zwerge und einen Hobbit. Erlebt Mario Kart fahren, Thranduil vs Jojos kleine Schwester, Filme schauen, Wasserschlachten, Frühstück (mit Unfäl...