Blümchen, eine Vase und der Elb (+ Streit mit dem Radio) ~ TAG 3

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Jojo's POV:

Grins. Und ab zum Elbenpapa. „Thrandulinchen?"

Ich stecke mal den Kopf ins Wohnzimmer und sehe mich suchend nach dem Elb um. „Bist du da? Ich hole mal deinen Sohneman, der darf Blümelis zupfen. Für die Tischdeko. Willst du ihm helfen?"

Und der nächste, der mich anschaut, wie ne Kuh wenn's donnert. Vollkommen fassungslos sitzt der Elb am Tisch, den Mund leicht offen. 

Ich grinse ihn an und spaziere dann zur Terrassentür, wobei ich aufreizend mit der Blumenvase winke. Jetzt erst mal den Elb finden, kann ja nicht so schwer sein. 

Hinter mir höre ich, wie Thrandy die Buchseite im Atlas umblättert. Will wohl nicht helfen. Oh, ich weiß, wer mir heute das Haus saugt, das muss ich nämlich noch machen. Und Bilbo hilft bestimmt beim Sockenmemory. Die ganzen Socken werden bei uns nach der Wäsche erst gesammelt, bis man einen Berg zusammen hat, dann zusammengelegt. 

Da fällt mir ein, wir müssen ja noch das Zeug vom Aldi anprobieren. Wer den schönsten Catwalk hinlegt, bekommt eine Glückskarotte. Yeah. Ich bin ein Genie!



Außer im Elbfinden. Leck mich doch am Arsch. 

Ich stehe vor der Terrassenfensterfront und starre in den Garten. Ich habe weiße Socken an und will sie nicht ausziehen oder damit über die Wiese laufen. Und nach dem Elb schreien erst recht nicht. Der soll schließlich von meiner Blumenzupfidee überrascht werden. Von mir funktioniert das eher nicht, ich bin kein Hobbit sondern ein Zwerg. Ich stampfe wie ein Elefant. Und reiße gerne dabei das Haus ab.

Ach egal. Mit einem wissenden Blick auf meine armen Socken, die jetzt gleich unglaublich dreckig sein werden, was selbst bei Schleudergang nicht mehr raus geht, laufe ich los, einmal ums Haus rum. Wo ist das Elbchen, Teufel nochmal?!

Erstmal am Trampolin vorbei, zum Gartenhaus und dem Baum. Dann zu den Klimmstangen. Sekunde. 

Ich bleibe ruckartig stehen und starre am Baum entlang nach oben. Dämlicher Baumspringer. Ich wusste es. Da sitzt es ja, das verloren gegangene Mistkerlchen. 

Und schaut mich blasiert an. „Was gibt es?"

„Nix zum Essen, falls du das meinst, aber wir arbeiten. Seit wann sitzt du da?", ich lege den Kopf in den Nacken und gucke den blonden Elb an, der nahezu unbeweglich auf einem der obersten, aber dicken Ästen thront und nach unten zu mir guckt. Zumindest zweitweiße. Dann bestarrt er wieder das Baugebiet. Man hat eine schöne Aussicht da oben, das stimmt. 

„Ich kann dir nicht genau sagen, seit welcher Stunde, aber noch vor Sonnenaufgang", Legolas schaut schon wieder suchend herum. 

Der guckt überall hin, nur nicht zu mir. He hallo?

„Aha. War's sehenswert?", ich lehne mich an den Baumstamm und schaue ihn immer noch an.

„Was sind das für bewegende Punkte, die sich ausschließlich in den frühen Morgenstunden bewegen?", der Elb ignoriert meine Frage vollkommen.

„Flugzeuge vermutlich. Oder ein Satellit. Oder die ISS. Kommst du bitte runter, ich hätte da einen Job für dich"

„Flugzeug", wiederholt der Elb und, HA! — er sieht tatsächlich zu mir hinunter. 

Ich klopfe mit dem Fingernagel 'Flieger, grüß mir die Sonne' auf die Vase. „Ja, Flugzeug. Damit kann man fliegen. Über tausende Kilometer. Und jetzt komm, Baumprinzessin, ich hab' einen Auftrag für dich"

Hilfe, wir haben zwei Elben, drei Zwerge und einen Hobbit im Haus! // Hobbit FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt